Neuss: Im Wald wächst das Ungewöhnliche - das Leckere und das Giftige

Index

Neuss: Im Wald wächst das Ungewöhnliche - das Leckere und das Giftige

In der Stadt Neuss gibt es einen Wald, der voller Überraschungen steckt. Wer durch die Bäume wandert, kann auf ungewöhnliche Pflanzen stoßen, die nicht nur lecker, sondern auch giftig sein können. Die Vielfalt der Pflanzen im Wald von Neuss ist beeindruckend, aber auch ein bisschen gefährlich. Viele Menschen wissen nicht, dass sie in ihrem eigenen Hinterhof auf Schätze stoßen können, die nicht nur zum Verzehr, sondern auch zur Heilung dienen können. In diesem Artikel werden wir Ihnen zeigen, was es im Wald von Neuss zu entdecken gibt und wie man die richtigen Pflanzen erkennt.

Im Wald wächst das Ungewöhnliche - das Leckere und das Giftige

Schon auf dem Weg zur Pilzexkursion wird klar, dass der Herbst neben Pilzen eine besondere Stimmung mit sich bringt. Bei überschaubaren fünf Grad Außentemperatur, Nebel und einen Graureiher am Wegesrand traf sich am frühen Samstagmorgen eine Gruppe zur VHS-Exkursion auf einem Wanderparkplatz am Rande des Knechtstender Waldes in Rosellerheide.

Regina Thebud-Lassak, eine begeisterte Pilzfachfrau, nimmt die 15-köpfige Gruppe mit in den Wald und in ihre Welt der Pilze. Selbst würde ich es nicht wagen, im Wald Pilze zu sammeln, um sie zu Hause zur Mahlzeit zu verarbeiten. Die Biologin stellte gleich zu Beginn klar, dass am Ende der Runde das Körbchen nicht voller Leckereien sein werde, vor allem da der Knechtstedener Wald ein Naturschutzgebiet ist, in dem das Sammeln zum Verzehr nicht erlaubt ist.

Die Vielfalt der Pilze

Die Vielfalt der Pilze

Die Exkursion, die sich mit ihren Teilnehmern nicht weit vom Wegesrand entfernt hat, ist aber unproblematisch. Da der Rhein-Kreis Neuss eher wenige Forstgebiete hat, ist die Chance auf eine Mahlzeit aus dem Wald nicht so groß, die Vielfalt aber schon.

Der grünblättrige Schwefelkopf bleibt besser im Wald, er ist leicht giftig. Foto: Stefan Büntig

Info: Verkauf an Gastronomie verboten. Wo Pilze sammeln für den Eigenbedarf ist erlaubt, dabei ist Rücksicht auf Wild in den frühen Abend und Morgenstunden geboten. Verboten ist das Sammeln in Naturschutzgebieten. Wie viel Faustformel ist ein Kilogramm pro Person und Tag. Ein Verkauf oder Verarbeitung in der Gastronomie sind nicht erlaubt und können mit empfindlichen Geldstrafen belegt werden.

Giftige Pilze

Giftige Pilze

Giftig Giftpilze sind nur schwierig zu erkennen. Es gibt auch viele Pilze, die schlicht nicht schmecken. Weit kommen wir nicht, da sind schon die ersten Exemplare gefunden.

Ein kleiner Helmling führt zum ersten Mal zum Ausspruch der Dozentin: „Ist schön anzusehen, aber nichts zum Futtern.“ Diesen Satz sollte die Runde noch mehrfach hören.

Essbare Pilze

Essbare Pilze

Der Waldfreund Rübling war da schon eher was für das Körbchen. Ihn kann man durchaus essen, allerdings sollten die Stiele nicht in die Pfanne wandern, sie sind eher zäh.

Nachdem erste Erklärungen zum Pilz, der mit seinem Myzel im Waldboden oder in Totholz lebt und nur sichtbar wird, wenn er zur Vermehrung Fruchtkörper ausbildet, den Blick geschult hatte, fanden die Teilnehmer schnell den nächsten.

Die Fachfrau erklärt

Um die Sporen verbreiten zu können, wachsen die Pilze und verteilen sich auf unterschiedliche Weise in der Natur. Der Bovist verteilt seine Sporen, in dem er über ein Loch in seinem runden Fruchtkörper bei Berührung Staub ausstößt.

Wie fasziniert die Biologin von Pilzen ist, wird immer wieder deutlich, wenn sie sich über einen Fund freut, auch wenn es sich für den Laien auf den ersten Blick nur um Flecken auf einem Ast am Wegesrand handelt.

Alle Funde landeten in verschiedenen Behältern erst einmal im Korb von Thebud-Lassak, um später zusammen mit den Funden der Teilnehmer sortiert und bestimmt zu werden.

Die Suche nach essbaren Pilzen

Bevor sich jeder eigenständig auf die Suche machen konnte, erklärte die Fachfrau, dass beim Pilze sammeln mit kühlem Kopf vorgegangen werden sollte. Für die Bestimmung wichtig ist der ganze Fruchtkörper und die Information, wo er gewachsen ist. Wer für die eigene Pfanne sammelt sollte nur mitnehmen, was er sicher erkennt und frisch ist.

„Die meisten Pilzvergiftungen entstehen nicht durch giftige, sondern eher durch zu alte und verdorbene Pilze, die eine unangenehme bis gefährliche Lebensmittelvergiftung mit sich bringen können“, stellt sie klar.

Der orangefarbene Träuschling wächst am Wegesrand. Foto: Stefan Büntig

Die Beute

Nach ersten Erklärungen der Fachfrau durften die Teilnehmer selbst sammeln. Zum Ende der Exkursion hatte die Biologin eine Plane ausgebreitet, auf der sie sortiert die Funde ausbreitete, um zu erklären, was essbar ist und wovon man besser die Finger lässt.

Zur Beute gehörte dann auch so einiges – von winzig kleinen Pilzen bis hin zu stattlichen Exemplaren. Vor allem wurde die große Vielfalt der Pilze, die vor der Haustür wachsen, deutlich. Allerdings sollten die meisten Funde besser nicht in der Pfanne landen.

Einen Kandidaten präsentierte Regina Thebus-Lassak gern, da er früher oft gegessen wurde. Der Kahle Krempling wurde im Ruhrgebiet auch Speckpilz genannt. Inzwischen weiß man aber, dass er bei einigen Menschen eine Allergie auslösen und bei Verzehr zu einer gefährlichen Anämie führen kann. Daher ist er mittlerweile als Giftpilz eingestuft.

Als essbaren Vertreter landete auch das Stockschwämmchen in der bunten Sammlung.

Fazit

Am Ende verließ ich den Wald mit vielen Einblicken in die Bewohner des Waldbodens, aber ohne Zutaten für das Mittagessen. Da die Welt der Pilze so bunt ist und viele Gefahren mit sich bringt, bleibe ich beim Gemüsehändler meines Vertrauens.

Tipp: Auch Zuchtpilze müssen frisch sein. Pilze, die alt aussehen oder unter Folie schwitzen, sollten besser nicht in die Küche wandern.

Birgit Schäfer

Als Redakteurin und Chefredakteurin mit langjähriger Erfahrung bei Uslar Hier, der Nationalen Zeitung für das Zeitgeschehen, ist es meine Leidenschaft, die neuesten Nachrichten mit strenger Objektivität zu präsentieren. Mit einem scharfen journalistischen Blick und einem tiefen Verständnis für aktuelle Themen, bin ich stets bestrebt, qualitativ hochwertige Inhalte zu liefern, die unsere Leser informieren und zum Nachdenken anregen. Meine Arbeit bei Uslar Hier spiegelt meine Engagement für unvoreingenommene Berichterstattung und meine Liebe zur Sprache wider.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Go up