Im Nahostkonflikt: Israel führt erneut massive Luftangriffe in Beirut durch

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Im Nahostkonflikt: Israel führt erneut massive Luftangriffe in Beirut durch

Der Nahostkonflikt hat in den letzten Stunden eine neue Eskalationsstufe erreicht. Israel hat in der Nacht zu Dienstag erneut massive Luftangriffe in der libanesischen Hauptstadt Beirut durchgeführt. Laut Augenzeugenberichten sind dutzende Ziele in der Stadt und ihrer Umgebung getroffen worden. Die Angriffe folgen auf erneute Raketenangriffe aus dem Libanon auf israelisches Territorium. Die Spannungen zwischen Israel und der Hisbollah-Miliz haben in den letzten Wochen zugenommen, nachdem es zuvor zu gewaltsamen Auseinandersetzungen an der Grenze zwischen Israel und dem Libanon gekommen war.

Israel führt erneut massive Luftangriffe in Beirut durch

Die libanesische Hauptstadt Beirut ist in der Nacht erneut Ziel massiver Bombardierungen des israelischen Militärs geworden. Unbestätigten Berichten zufolge galt der Luftangriff Haschim Safi al-Din, Chef des Exekutivrats der Hisbollah-Miliz. Er wird als aussichtsreichster Kandidat für die Nachfolge des kürzlich bei einem israelischen Luftangriff in Beirut getöteten Hisbollah-Anführers Hassan Nasrallah gehandelt.

Hisbolla-Chef Haschim Safi al-Din möglicher Ziel des Luftangriffs

Hisbolla-Chef Haschim Safi al-Din möglicher Ziel des Luftangriffs

Israel habe gegen Mitternacht ein Treffen der Hisbollah-Führung, bei dem auch Safi al-Din dabei gewesen sei, in einem unterirdischen Bunker bombardiert, meldete die „New York Times“ unter Berufung auf drei israelische Beamte. Ob Safi al-Din zu der Zeit tatsächlich in dem Bunker war, sei noch unklar.

Israels Armee bombardiert unterirdischen Bunker in Beirut

Israels Armee bombardiert unterirdischen Bunker in Beirut

Von Israels Armee gab es zu dem nächtlichen Luftangriff zunächst keine Angaben. InfosDer lange Konflikt zwischen Israel und dem IranInfosFoto: dpa/Jonas Walzberg Er erfolgte laut libanesischen Sicherheitskreisen erneut in südlichen Vororten, die vor allem von der Hisbollah kontrolliert werden.

Libanon: Menschen fliehen vor israelischen Luftangriffen

Auf Videoaufnahmen waren Detonationen über der Stadt zu hören, gewaltige Flammen und Rauchschwaden stiegen in den Nachthimmel auf. Israels Militär hatte die Bewohner bestimmter Gebäude in den südlichen Vororten in arabischer Sprache zur Evakuierung aufgefordert. Die Angriffe ereigneten sich, während Israels Truppen und Panzer zugleich gegen die Hisbollah im Südlibanon kämpfen.

Erklärtes Ziel Israels ist es, die proiranische Schiitenmiliz von der Grenze zu vertreiben, damit rund 60.000 evakuierte Israelis in ihre Häuser zurückkehren können.

Pentagon: Beraten mit Israel über Reaktion auf Angriff Irans

Die US-Regierung ist unterdessen weiter mit Israel über eine Reaktion auf den kürzlichen iranischen Raketenangriff im Gespräch. „Wir erörtern mit ihnen, wie eine Reaktion auf den Iran aussehen könnte. Aber hier Details zu erläutern, wie mögliche Ziele aussehen könnten, halte ich nicht für sinnvoll oder wirklich hilfreich“, sagte Pentagon-Sprecherin Sabrina Singh auf die Frage, ob iranische Ölanlagen ein mögliches Ziel seien.

US-Präsident Joe Biden hatte gesagt, dass die USA über ihre Haltung zu einem möglichen israelischen Angriff auf iranische Ölanlagen diskutieren. Die Äußerung führte prompt zu Verunsicherung an den Märkten.

Weitere Eskalation im Nahen Osten

In Israel wird heute der zweite Tag des jüdischen Neujahrsfestes begangen. Nach Irans Raketenangriffen im April waren fünf Tage bis zum israelischen Gegenschlag vergangen. Derweil hat die islamistische Hamas zu weltweiten Solidaritätsdemonstrationen von heute an bis zum ersten Jahrestag des Beginns des Gaza-Krieges am 7. Oktober aufgerufen.

Terroristen der Hamas und anderer extremistischer Gruppen hatten an jenem 7. Oktober 2023 mehr als 1.200 Menschen in Israel getötet und etwa 250 weitere als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Dies war der Auslöser für den Gaza-Krieg. Seither greift die Hisbollah-Miliz im Libanon nach eigenen Angaben aus Solidarität mit der Hamas Israel an.

Auch in der Nacht heulten im Norden Israels wieder Warnsirenen, wie die Armee bekanntgab. Ein Flugobjekt, das von Osten in Israels Gebiet eingedrungen sei, sei abgefangen worden.

Viele Tote bei israelischem Luftangriff im Westjordanland

Derweil geht Israels Militär auch im besetzten Westjordanland verstärkt gegen seine Feinde vor. Bei dem Angriff eines israelischen Kampfflugzeugs auf ein Café in der Stadt Tulkarm im Norden des Westjordanlandes wurden laut dem palästinensischen Gesundheitsministerium in Ramallah mindestens 18 Menschen getötet. Die Zahl der Verletzten war zunächst unklar.

Es war der erste Luftangriff dieser Art seit Jahren im Westjordanland. Nach Angaben der israelischen Armee galt er dem Chef der islamistischen Hamas in Tulkarm, Sahi Jasser Abd al-Rasegh Ufi. Palästinensischen Medien zufolge wurde der Anführer der örtlichen Sektion der Terrororganisation Islamischer Dschihad, Gaith Radwan, bei dem Luftangriff getötet.

Israels Armee ruft Menschen im Libanon zur Flucht auf

Im Zuge seiner Bodenoffensive im Libanon hat das israelische Militär die Menschen in Dutzenden Orten im Süden des Landes zur Flucht aufgefordert. Demnach sollen sich die Menschen etwa 60 Kilometer hinter die Grenze in Sicherheit bringen.

Ziel der Bodenoffensive sei bislang die Zerstörung von Tunneln und Waffen, die die Hisbollah in der Nähe der Grenze für einen möglichen Angriff auf Israel vorbereitet habe, zitierte das „Wall Street Journal“ mehrere über den Einsatz informierte israelische Beamte. Demnach habe das Militär nicht die Absicht, den Einmarsch in einen großangelegten Landkrieg im Libanon zu verwandeln.

Nach Angaben der Armee wurden bei den Kämpfen bisher neun israelische Soldaten getötet.

Israel: 230 Raketen vom Libanon auf den Norden abgeschossen

Israel wurde zugleich erneut massiv aus dem Libanon mit Raketen beschossen. Binnen eines Tages seien rund 230 Geschosse und einige Drohnen gezählt worden, die von der Schiitenmiliz Hisbollah auf den Norden Israels abgefeuert worden seien, teilte die israelische Armee am Abend mit. Am Vortag war die Zahl von 140 solcher Angriffe genannt worden.

In vielen Ortschaften in Israel heulten immer wieder die Sirenen des Luftalarms. Ein Teil der Geschosse sei abgefangen worden, ein anderer über unbewohntem Gebiet niedergegangen, hieß es. Über mögliche Opfer oder größere Schäden wurde zunächst nichts mitgeteilt.

Udo Schmid

Ich bin Udo, Experte von der Webseite Uslar Hier, einer nationalen Zeitung für das Zeitgeschehen. Mit strenger Objektivität präsentiere ich die neuesten Nachrichten, um Leserinnen und Leser stets informiert zu halten. Meine Berichte sind gründlich recherchiert und bieten einen umfassenden Überblick über aktuelle Ereignisse in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Vertrauen Sie auf meine Expertise, um stets auf dem Laufenden zu bleiben.

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