In der Nachbarschaft von Hückeswagens Partnerstadt Etaples: Automobil-Parade als fröhliches Festzug

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In der Nachbarschaft von Hückeswagens Partnerstadt Etaples: Automobil-Parade als fröhliches Festzug

Am vergangenen Wochenende fand in der französischen Stadt Etaples, Partnerstadt von Hückeswagen, ein einzigartiges Spektakel statt. Die Automobil-Parade lockte Tausende von Zuschauern an und bot einen bunten Querschnitt durch die Geschichte des Automobils. Von klassischen Oldtimern bis hin zu modernen Sportwagen präsentierten sich die Teilnehmer in einer farbenfrohen Prozession durch die Straßen der Stadt. Die Veranstaltung war ein fröhliches Festzug, bei dem die Besucher aus Nah und Fern auf ihre Kosten kamen. Im Folgenden lesen Sie mehr über diese besondere Veranstaltung und die Eindrücke der Teilnehmer.

Fröhliches Festzug in Etaples: Nachbarschaft von Hückeswagen feiert Jahrestag der Befreiung

Mit der Befreiung des Seebades Le Touquet-Paris Plage am 4. September 1944 begann eine Liebesgeschichte zwischen einer jungen Frau, die als erste die einziehenden kanadischen Truppen begrüßt hatte, und dem von deren Befehlshaber, einem Captain Sandy Mac Pherson, herzhaft umarmt und geküsst wurde. Die beiden heirateten wenige Monate später und wurden Eltern zweier Töchter.

Beide kamen jetzt Anfang September, 80 Jahre auf den Tag genau nach Frankreich, wo die jüngere mit ihrem Mann am selben Ort die Romanze ihrer Eltern nachspielte. Unter dem Applaus der vielen Zuschauer wurde der rond-point vor dem heutigen Museum zum Platz der Begegnung getauft.

Automobil-Parade als Gedenkfeier: Hückeswagen und Etaples erinnern an die Befreiung von

Automobil-Parade als Gedenkfeier: Hückeswagen und Etaples erinnern an die Befreiung von

Soldaten der achten kanadischen Brigade zogen im Fischerort Etaples-sur-Mer an der Canche ein, einen Tag nach der Befreiung von Le Touquet, am 5. September 1944. Diesem Treffen schloss sich, wie historische Vereine in Frankreich es gerne nachspielen, ein Autocorso durch die Stadt an.

Von den Jeeps wehten kanadische und amerikanische Fahnen, gesteuert wurden sie von reiferen Herren, die stolz die Uniformen von damals trugen. Das fröhliche Defilee machte fast vergessen, dass einst auch das mondäne Seebad an der Kanalküste vom Krieg heimgesucht worden war; eine Ausstellung erinnerte daran, dass hier eine Unmenge an Kampfmitteln lagerte, die später im Laufe von drei Jahren entschärft werden mussten.

Insgesamt fielen 2300 Franzosen den Luftangriffen zum Opfer. Während kanadische Truppen und Einheiten aus Exilpolen entlang der Kanalküste in Richtung Montreuil und Saint-Omer marschierten, rückten weiter östlich davon Engländer und Amerikaner nach Flandern vor.

Nur in den großen Hafenstädten an der Küste, etwa in Boulogne-sur-Mer, wurden die Kanadier in andauernde Kämpfe verwickelt. Die alliierten Befreier wurden von der Zivilbevölkerung mit Jubel und Erleichterung begrüßt, darunter besonders die Engländer, die nach dem Ersten Weltkrieg nun schon zum zweiten Mal angerückt waren.

In Freude und Dankbarkeit mischte sich auch der Hass auf jene Landsleute, die mit der Besatzungsmacht kollaboriert hatten. Besonders Frauen, die sich mit Deutschen eingelassen hatten, wurden öffentlich gebrandmarkt. Sobald der Norden befreit worden war, setzte General de Gaulles provisorische Regierung einen Kommissar ein, der Fälle von Selbstjustiz verhindern und für geordnete Verhältnisse sorgen sollte.

Bürgermeister und Polizisten, die mit den Nazis kollaboriert hatten, wurden angeklagt. Wieder einmal hatte ein Krieg mit seinen großräumigen Zerstörungen vor allem Nordfrankreich in Mitleidenschaft gezogen. Hinzu kamen im Herbst vor 80 Jahren die alltägliche Not und die politische Unsicherheit. Sie überschatteten die kurze Freude über die neu gewonnene Freiheit und sollten in der Folge das Schicksal der am 27. Oktober 1946 proklamierten Vierten Republik mitbestimmen.

Udo Müller

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