„Er war sehr entspannt“: Tägliches Phänomen Pogacar – WM-Titel nach 51-kilometer-Solo

Index

„Er war sehr entspannt“: Tägliches Phänomen Pogacar – WM-Titel nach 51-kilometer-Solo

Der slowenische Radprofi Tadej Pogacar hat mit seinem 51-kilometer-Solo bei der Straßen-Radweltmeisterschaft in Flandern Geschichte geschrieben. Der 24-Jährige zeigte sich sehr entspannt und überzeugte mit seiner beeindruckenden Leistung. Pogacar fuhr im Alleingang einen Vorsprung von über fünf Minuten heraus und sicherte sich damit den WM-Titel. Dieser Erfolg bestätigt die Dominanz des slowenischen Radfahrers, der sich bereits in den vergangenen Jahren als tägliches Phänomen im Radsport etabliert hat. Wir blicken zurück auf die beeindruckende Leistung von Pogacar und analysieren, was ihn zu diesem Erfolg geführt hat.

Pogacar führt die Mannschaft nach oben - Tägliches Phänomen Pogacar

Auf den letzten Metern seines Monster-Solos ins Regenbogentrikot nahm Tadej Pogacar die Hände vom Lenker und riss die Arme jubelnd in den Himmel. Mit Mut, Angriffslust und verblüffender Leichtigkeit hat der Radsport-Superstar das WM-Duell mit Olympiasieger Remco Evenepoel in eine One-Man-Show verwandelt und dem großen Eddy Merckx nachgeeifert.

Tägliches Phänomen Pogacar - WMTitel nach kilometerSolo

Tägliches Phänomen Pogacar - WMTitel nach kilometerSolo

Pogacar raste am Sonntag in Zürich nach einer 51-km-Alleinfahrt erstmals zum WM-Titel und krönte nach Rosa beim Giro d'Italia und Gelb bei der Tour de France ein herausragendes Jahr. Pogacar ist der erst dritte Fahrer nach Merckx (1974) und Stephen Roche (1987), der sich die sogenannte Dreifach-Krone des Radsports gesichert hat. Diese umfasst zwei Gesamtsiege bei einer großen Landesrundfahrt sowie den WM-Titel innerhalb eines Jahres.

Das Rennen wird vom tragischen Tod von Furrer überschattet. Die 18-jährige Schweizer Juniorin Muriel Furrer war am Donnerstag im Rennen der Juniorinnen in einem Waldstück zu Fall gekommen. Sie erlitt ein schweres Schädel-Hirn-Trauma und starb keine 24 Stunden nach dem Unfall. Vor dem Startschuss hielten Pogacar und Co. bei einer Schweigeminute inne.

Im Ziel am Sechseläutenplatz am Ufer des Zürichsees hatte Pogacar 34 Sekunden Vorsprung auf den Australier Ben O'Connor. WM-Bronze sicherte sicher der entthronte Titelverteidiger Mathieu van der Poel aus den Niederlanden (+ 0:58 Minuten). Evenepoel wurde zeitgleich Fünfter.

Der Traum vom Regenbogen - Pogacar vor der Radsport-WM

Der Traum vom Regenbogen - Pogacar vor der Radsport-WM

Die sechs deutschen Fahrer spielten eine Nebenrolle. Simon Geschke, der sein letztes WM-Rennen vor dem Karriereende bestritt, fuhr in die erste Fluchtgruppe des Tages. Später stieß auch Florian Lipowitz, zuletzt Siebter der Vuelta in Spanien, dazu. Gegen Pogacar waren sie machtlos. Der bislang letzte deutsche WM-Titel liegt 58 Jahre zurück. 1966 siegte Rudi Altig.

„Er war sehr entspannt, hat den ersten Wecker überhört“. Pogacar hatte den Tag gelassen gestartet. Auch Evenepoel, auf gold-lackiertem Rad und mit goldenem Helm unterwegs, wirkte entspannt und wollte „so frisch wie möglich ins Finale“ kommen. Mit der Ruhe war es schon 100 km vorbei, als Pogacar die erste Attacke setzte und seine Rivalen überraschte.

Der Tour-Champion schloss zur Fluchtgruppe um Lipowitz auf, hängte die Ausreißer aber wenig später ab. Der Druck auf Evenepoel und Co. stieg. Pogacar zog mit Pavel Sivakov, im Alltag Pogacars Teamkollege bei UAE Emirates, davon. Der Franzose ließ 51 km vor dem Ziel abreißen, und Pogacar setzte zum erstaunlichen Solo an.

In der Verfolgung herrschte Uneinigkeit, ein sichtlich unzufriedener Evenepoel diskutierte gestikulierend mit den Rivalen. Pogacar dominierte, sein Vorsprung pendelte sich auf eine knappe Minute ein.

Birgit Schäfer

Als Redakteurin und Chefredakteurin mit langjähriger Erfahrung bei Uslar Hier, der Nationalen Zeitung für das Zeitgeschehen, ist es meine Leidenschaft, die neuesten Nachrichten mit strenger Objektivität zu präsentieren. Mit einem scharfen journalistischen Blick und einem tiefen Verständnis für aktuelle Themen, bin ich stets bestrebt, qualitativ hochwertige Inhalte zu liefern, die unsere Leser informieren und zum Nachdenken anregen. Meine Arbeit bei Uslar Hier spiegelt meine Engagement für unvoreingenommene Berichterstattung und meine Liebe zur Sprache wider.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Go up