Großbrand in Essen verursacht 30 Verletzte: 41-jähriger Syrer wird festgenommen - Tatmotiv: Trennung

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Großbrand in Essen verursacht 30 Verletzte: 41-jähriger Syrer wird festgenommen - Tatmotiv: Trennung

In der Nacht zum Dienstag brach in Esen ein Großbrand in einem Mehrfamilienhaus aus, der 30 Menschen verletzte. Die Feuerwehr und Rettungsdienste waren schnell vor Ort und konnten die Opfer retten. Im Zuge der Ermittlungen nahm die Polizei einen 41-jährigen Syrer fest, der verdächtigt wird, den Brand vorsätzlich gelegt zu haben. Laut Polizeiangaben soll das Tatmotiv die Trennung vom Lebenspartner gewesen sein. Die Ermittlungen dauern an, um weitere Hintergründe des Verbrechens aufzuklären.

Brandalarm in Essen: Verletzte nach vier Brandstiftungen - Syrischer Mann festgenommen

Seit 24 Jahren wohnt Petra Stolarki an der Pielstickerstraße, einer ruhigen Anwohnerstraße im ansonsten unruhigen Essener Stadtteil Altenessen, einem sozialen Brennpunkt. Am späten Samstagnachmittag bemerkt die 69-Jährige, dass es auf dem Nachbargrundstück ungewöhnlich stark qualmt.

Sie nimmt noch an, dass einer ihrer Nachbarn wieder Fisch räuchert im Garten, was öfters vorkäme. Dann hört sie plötzlich lautes Geschrei und geht raus auf die Straße, um nachzusehen, was los ist. Im Nachbarhaus, einem mehrstöckigen Mietshaus, brennt es. Qualm kommt aus mehreren Fenstern.

„Ich habe direkt Kinder gesehen, wie sie ganz oben im Gebäude auf einem Fenstersims sitzen“, berichtet die Rentnerin. Sofort seien Leitern geholt worden von Nachbarn und Mitbewohnern des betroffenen Mehrfamilienhauses. „Sie haben die Leitern an die Hauswand gelegt, sind hochgestiegen und haben die Kinder herunterholt“, sagt sie.

Doch nicht alle Leitern reichen zu den obersten Stockwerken. Das Feuer im Mehrfamilienhaus an der Essener Pielstickerstraße ist gegen 17.10 Uhr der erste von vier zusammenhängenden Tatorten am Samstag auf Essener Stadtgebiet.

Die Tatserie

Die Tatserie

Laut Polizeiangaben stellt sich das folgende Geschehen so dar: Anschließend brennt es in Essen-Stoppenberg in einem Mehrfamilienhaus an der Zollvereinstraße – etwa drei Kilometer entfernt vom ersten Brandgeschehen.

Wenige Minuten darauf fährt ein Lieferwagen an der Katernberger Straße in ein Lebensmittelgeschäft, der Wagen setzt zurück und fährt noch einmal hinein. Dann fährt der Lieferwagen weiter und steuert ein Gemüsegeschäft an, das sich ebenfalls an der Katernbergestraße befindet.

Der Fahrer steigt aus und bedroht das Personal mit einem Messer und einer Machete. Wenig später kann der Mann unweit des letzten Tatorts in einem Hinterhof von mehreren Männern gestellt werden.

Sie halten ihn mit Stangen und Schaufeln in Schach, bis die Polizei eintrifft und ihn festnimmt.

Motiv war Trennung von der Ehefrau

Motiv war Trennung von der Ehefrau

Motiv war die Trennung von der Ehefrau – Anwalt des Verdächtigen äußert sich. Bei den Taten sind rund 30 Menschen verletzt worden, darunter zwei Kinder infolge von Raucheinatmung lebensgefährlich.

Bei dem Tatverdächtigen handelt es sich um einen 41 Jahre alten Mann aus Syrien. Er werde der schweren Brandstiftung und des versuchten Mordes verdächtigt, heißt es bei der Polizei.

Er sollte noch am Sonntag dem Haftrichter vorgeführt werden. Nach Informationen unserer Redaktion aus Sicherheitskreisen soll es sich um eine Beziehungstat gehandelt haben.

Seine Frau soll einen neuen Mann gehabt haben und zuvor auch unter häuslicher Gewalt gelitten haben. „Darauf deutet alles hin. So gibt es Hinweise auf die einzelnen Objekte, die mit dem Täter in Zusammenhang stehen“, heißt es aus Sicherheitskreisen.

Reaktionen

Reaktionen

Essens Oberbürgermeister Thomas Kufen (CDU) erklärt: „Die Taten haben sich offensichtlich gezielt gegen eine Familie gerichtet. Dabei wurde auch in Kauf genommen, dass sogar kleine Kinder zu Schaden kommen“, so Essens Stadtoberhaupt.

NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) erklärt: „Die Rettungs- und Sicherheitskräfte in Essen wurden am Samstag durch die vielen Einsatzorte stundenlang in Atem gehalten. Was wir aktuell sagen können: Das war alles das Werk eines Mannes, welcher möglicherweise die Trennung von seiner Ex-Frau nicht verkraftet hat“, so Reul.

„Ich bin vor allem dankbar. Mutige, couragierte Anwohner und Zeugen haben bei den Rettungsmaßnahmen geholfen und den Mann im Hinterhof in Schach halten können. Unter Gefahr ihres eigenen Lebens. Dieses Verhalten hat möglicherweise Schlimmeres verhindert“, so Reul.

„Ich hoffe, dass die Kriminalpolizei den Fall schnell durchermittelt und der Mann vor Gericht seine gerechte Strafe bekommt.“

Birgit Schäfer

Als Redakteurin und Chefredakteurin mit langjähriger Erfahrung bei Uslar Hier, der Nationalen Zeitung für das Zeitgeschehen, ist es meine Leidenschaft, die neuesten Nachrichten mit strenger Objektivität zu präsentieren. Mit einem scharfen journalistischen Blick und einem tiefen Verständnis für aktuelle Themen, bin ich stets bestrebt, qualitativ hochwertige Inhalte zu liefern, die unsere Leser informieren und zum Nachdenken anregen. Meine Arbeit bei Uslar Hier spiegelt meine Engagement für unvoreingenommene Berichterstattung und meine Liebe zur Sprache wider.

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