Düsseldorf: Premiere bei Erntedankfest-Parade für die Stoppelhöppser

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Düsseldorf: Premiere bei Erntedankfest-Parade für die Stoppelhöppser

Am vergangenen Wochenende fand in Düsseldorf eine besondere Premiere statt: Erntedankfest-Parade wurde zum ersten Mal in der Geschichte der Stadt veranstaltet. Im Mittelpunkt standen die Stoppelhöppser, die kleinen, aber feinen Figuren, die in der Region seit Jahrhunderten ein wichtiger Bestandteil der Erntedankfeierlichkeiten sind. Zahlreiche Besucher aus der ganzen Region strömten in die Stadt, um an diesem einzigartigen Ereignis teilzunehmen. Die farbenfrohe Parade durch die Straßen Düsseldorfs war ein wahres Highlight des Tages und lockte viele Menschen an. Wir berichten im Folgenden über die Premiere der Erntedankfest-Parade und die Rolle der Stoppelhöppser bei diesem besonderen Ereignis.

Stoppelhöppser feiern Premiere im Erntedankfestzug

Schon lange haben sie mit dem Gedanken gespielt, am Erntedankfestzug teilzunehmen. In diesem Jahr feiern sie endlich Premiere: die Bürgeler Stoppelhopser.

Eine von ihnen ist Svenja Florczak, die sich stark für die Gruppe engagiert hat. Die andere ist Katrin Reuter, die unter anderem die Kaltblutzucht auf dem Gutshof von Haus Bürgel betreibt.

Neben den Kaltblütern leben auch zahlreiche Pferde in der dortigen Pferdepension. Und da kommt wieder Svenja Florzack ins Spiel, die dort wie zahlreiche weitere Besitzer ihr Pferd untergebracht hat. Hauptsächlich sind es Frauen. Und die bilden jetzt die Stoppelhopser.

Mit 14 Frauen und drei Männern nehmen sie mit der Nummer 28 am Zug teil. Die Männer schieben ihre Schürreskarren, die noch geschmückt werden müssen.

Erntedankfest: Katrin Reuter und Svenja Florczak sprechen über ihre Vorbereitungen

Erntedankfest: Katrin Reuter und Svenja Florczak sprechen über ihre Vorbereitungen

Info: Erntedankfest am ersten Oktoberwochenende

Veranstalter: Der Allgemeine Bürgerverein Urdenbach (ABVU)

Mitglieder: rund 1000

Erntedankfest: Das ist immer am ersten Wochenende im Oktober. Es startet am Freitag mit einem ökumenischen Gottesdienst.

Festumzug: Sonntag, 6. Oktober, ab 13 Uhr ab Josef-Kürten-Platz

Außerdem marschiert der Nachwuchs mit: Luisa (5) Charlotte (7) und Ida (12). Hinzu kommen Henry und Robert, die beiden Ponys, von denen Robert eine Kutsche ziehen wird. Kutsche ist vielleicht zu viel gesagt. Vielmehr handelt es sich um einen Sulky, also einen leichten Einspänner, der zum Heuwagen umgebaut ist.

„Den werden wir noch prachtvoll schmücken mit viel Stroh“, sagt Svenja Florczak.

Und dann ist da noch Eberhard – ein prachtvoller Kaltblüter. „Den werde ich reiten“, sagt Katrin Reuter.

Eberhard ist ein alter Hase in Sachen Erntedankfest. Der zwölfjährige Wallach hat schon mehrfach am Zug teilgenommen. Er ist im Brauchtum, auf Schützenfesten, bei Pferdeshows im Karneval unterwegs.

„Das hat er gelernt“, sagt Reuter, Kaltblüter bringt so schnell nichts aus der Ruhe. So musste der 750 Kilo-Koloss lernen, auf Geräusche im Straßenverkehr nicht mit Flucht zu reagieren.

„Geduld, Vertrauen und Lob sind Grundlagen bei der Ausbildung der Vierbeiner“, sagt Katrin Reuter.

Seit mehr als 100 Jahren züchtet ihre Familie Kaltblüter. Früher wurden sie in der Landwirtschaft eingesetzt und sogar in den Gruben beim Bergbau. „Sie verdienen sich bei uns immer noch ihr Futter“, sagt Reuter.

Heute zieht Eberhard oft den Planwagen. Die Fahrten durch die Kämpe und Drumherum erfordern Geduld und Gelassenheit – vom Fahrer wie von den ausgeglichenen Kaltblütern.

Eberhard ist ein Paradebeispiel für Ausgeglichenheit. Das hat er sogar schon beim Kölner Rosenmontagszug bewiesen.

Eberhard wird selbstverständlich für den großen Auftritt geschmückt. „Aber nicht überladen“, ergänzt Katrin Reuter sofort.

Was das Schmücken betrifft, da haben die Stoppelhopser bereits alles bis ins Detail geplant. Alle packen mit an. Bis zum Erntedankfest ist zwar noch ein bisschen Zeit, aber der Sulky muss geschmückt, die Schürreskarren bepackt werden.

„Bei uns ist alles Teamwork“, sagt Svenja Florczak.

Das begann schon bei der Namensgebung der Gruppe. Stoppelhopser. „Wir reiten alle“, sagt Florczak, und „auf dem Feld sind jetzt nur noch die Stoppel.“ Katrin Reuter ergänzt: „Und über die reiten wir.“ Da war der Name schnell geboren.

Auch wenn die Stoppelhopser in diesem Jahr zum ersten Mal im Zug teilnehmen (mit Ausnahme von Eberhard und Katrin Reuter), sie sind alle Erntedankfest erfahren. Als Urdenbacherin sei das doch selbstverständlich, meint Florczak.

Auf die Frage, ob sie auch ein Dirndl besitze, reagiert sie fast ein wenig entrüstet. „Ich habe für jeden Tag der Woche eins“, sagt sie. Also sieben.

Auf so viele kommt Reuter zwar nicht, aber fünf hängen auch bei ihr im Kleiderschrank. Das gelte auch für die Mitstreiterinnen.

Holz-Blotschen? Ebenfalls kein Problem. Die haben auch alle zu Hause. Und für die Kinder musste nicht Neues gekauft werden. Alle von ihnen sind in der Kindertagesstätte Plenty 4 Pänz gewesen, die jedes Jahr im Erntedankfestzug mitzieht.

Wer da aus einem Dirndl rausgewachsen ist, gibt es an die Jüngeren weiter, sagt Florczak. Das nennt man Nachhaltigkeit.

Jetzt können die Stoppelhopser es kaum noch erwarten, dass es endlich los geht. Sie freuen sich auf ihre Premiere. Mit der eigenen Gruppe feiern, sei doch umso schöner, sagen sie.

Andreas Möller

Ich bin Andreas, ein Redakteur der Website Uslar Hier, eine nationale Zeitung für das Zeitgeschehen. Als Redakteur auf dieser Plattform verfasse ich Artikel mit strenger Objektivität, um unseren Lesern stets die neuesten Nachrichten zu liefern. Meine Leidenschaft für Journalismus und mein Engagement für die Wahrheit spiegeln sich in meinen Beiträgen wider, während ich kontinuierlich daran arbeite, unsere Leserschaft mit relevanten und informativen Inhalten zu versorgen.

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