Erkelenz: Holi-Festival für Tagebau-Jugend in Venrath - Ein farbenfrohes Ereignis für die jungen Freunde des Tagebaus

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Erkelenz: Holi-Festival für Tagebau-Jugend in Venrath - Ein farbenfrohes Ereignis für die jungen Freunde des Tagebaus

In der Stadt Venrath bei Erkelenz fand ein einzigartiges Ereignis statt, das die Herzen der jungen Menschen höher schlagen ließ. Das Holi-Festival, ein farbenfrohes und lebensfrohes Event, lud die Jugend des Tagebaus ein, sich zu vergnügen und die Sorgen des Alltags zu vergessen. Die Veranstaltung, die von verschiedenen Organisationen und Sponsoren unterstützt wurde, bot den jungen Teilnehmern die Möglichkeit, sich kreativ auszuleben und neue Freundschaften zu schließen. Die Atmosphäre war elektrisch geladen, und die Farben des Holi-Festivals verliehen dem ganzen Ereignis eine besondere Note.

Farbe auf den Straßen: Holi-Festival für Tagebau-Jugend in Venrath

Man nehme ein weißes T-Shirt, seine „+1“ und ein Festival-Bändchen - schon ist man ready für das „Holi United“ in Venrath. Doch, warum ein weißes T-Shirt, warum in Venrath und was ist überhaupt „Holi“?

Nun, die Tradition des „Holi“ stammt aus Indien, ursprünglich handelt es sich um ein traditionelles Frühlingsfest mit hinduistischen Wurzeln, bei dem man sich mit Farbe bewirft. Die ist übrigens komplett ungefährlich, sie besteht aus gefärbtem Maismehl und sollte problemlos bei der nächsten Wäsche des besagten T-Shirts, auf dem die Farbexplosion besonders schön zur Geltung kommt, verschwinden.

Ein Festival für Freiheit und Gemeinschaft

Ein Festival für Freiheit und Gemeinschaft

Das „Holi United“ in Venrath findet vor dem Hintergrund des Tagebaus statt. Zwischen den betroffenen Dörfern Keyenberg, Kuckum, Westrich, Berverath, Venrath und Holzweiler liegt es so ziemlich in der „goldenen Mitte“ – wobei es für die aus Holzweiler anreisenden Besucher natürlich etwas weiter ist.

Die Jugendlichen aus diesen Dörfern erlebten die Umsiedlung hautnah mit – mit der Umsiedlung in die neuen Dörfer ließen sie mehr als nur ein Haus hinter sich, sondern auch ihre Schulen und die Orte ihrer Kindheit, viele Freundschaften konnten nicht einfach umgesiedelt werden.

Dorfgemeinschaft stärken

Dorfgemeinschaft stärken

Das „Holi United“ wurde unter anderem von einem Jugendplanungsteam organisiert, es steht unter dem Motto „Von Jugendlichen für Jugendliche“. Neben dem Bundesministerium für Bildung und Forschung zählten zu den Unterstützern auch das Projekt „Zusammenhalt hoch 3“, das die Stadt Erkelenz, der Zweckverband Landfolge, das Bundesbildungsministerium und das Forschungsinistitut ILS aus Dortmund auf die Beine gestellt haben.

Ziel ist es, in den umgesiedelten Orten die Dorfgemeinschaft zu stärken, Festivals wie das „Holi United“ sollen dabei helfen und Barrieren aufbrechen. In Indien, wo es seinen Ursprung hat, dient es auch dazu die Unterschiede zwischen den Kasten aufzubrechen.

Ein farbenfrohes Ereignis

Ein farbenfrohes Ereignis

Fiona Schiffer, die in Keyenberg (alt) aufgewachsen ist, und heute in Keyenberg (neu) lebt, hat aus nächster Nähe erfahren, was es bedeutet, wenn die Bagger der RWE im eigenen Dorf anrücken.

Schon ihre Grundschulzeit war von Ungewissheit begleitet: Würden die vier Jahre überhaupt an dieser Grundschule enden, oder würde sie mittendrin umsiedeln müssen? Diese Sorge erwies sich übrigens als unbegründet, selbst Fionas Schwester, die viereinhalb Jahre jünger ist, konnte ihre Grundschulzeit in Keyenberg (alt) abschließen.

Im Coronajahr 2020 siedelte Fionas Familie dann um. Ihre Freundesgruppe hat das gut überstanden, auch wenn die Pandemie (wir erinnern uns an Lockdowns, Kontaktbeschränkungen und die damit einhergehende soziale Isolation) das ziemlich erschwert hat.

Das „Holi Festival“ sieht Fiona als schönen Anlass zum Zusammenkommen, merkt aber auch an, dass es cool wäre, wenn so etwas auch so stattfinden würde – unabhängig vom Tagebau.

Sie gehört zu den 350 Jugendlichen zwischen zwölf und 20 Jahren, die auf dem Venrather Sportplatz gemeinsam feiern.

Ein interessanter Aspekt: Die RWE gehört zu den vielen Sponsoren des Festivals. Mutet etwas makaber an, schließlich bringt das soziale Engagement des Energieversorgungskonzerns die Häuser der Jugendlichen nicht zurück.

Der Erkelenzer Bürgermeister Stephan Muckel zeigt Verständnis, die RWE erfülle einen Landeszweck, sei aber dabei nur das ausführende Organ. In Zeiten von Energiekrisen und Klimafragen sei es eben nicht immer so einfach, zwischen richtig und falsch zu unterscheiden.

Ein farbenfrohes Ereignis: Bunte Haare, bunte Gesichter und bunte Kleidung – das Farbpulver basiert auf Maisstärke und ist unbedenklich.

Wetter, Musik, Farbspektakel – die Jugendlichen feierten ausgelassen unter besten Bedingungen.

Ein kleiner Überraschung gab es am Ende aber doch: Durch den starken Regen musste das Festival frühzeitig abgebrochen werden, doch Rene Wagner sieht auch das positiv: „Umso mehr haben wir uns gefreut, wie viele noch geblieben sind um, beim Abbau zu helfen.“

Wagner und das Planungsteam können sich übrigens gut vorstellen, das Festival noch mal zu planen- auch für andere Jugendliche aus Erkelenz.

Birgit Schäfer

Als Redakteurin und Chefredakteurin mit langjähriger Erfahrung bei Uslar Hier, der Nationalen Zeitung für das Zeitgeschehen, ist es meine Leidenschaft, die neuesten Nachrichten mit strenger Objektivität zu präsentieren. Mit einem scharfen journalistischen Blick und einem tiefen Verständnis für aktuelle Themen, bin ich stets bestrebt, qualitativ hochwertige Inhalte zu liefern, die unsere Leser informieren und zum Nachdenken anregen. Meine Arbeit bei Uslar Hier spiegelt meine Engagement für unvoreingenommene Berichterstattung und meine Liebe zur Sprache wider.

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