Düsseldorf: Das Mehrgenerationen-Wohnprojekt Laubendorf feiert sein erstes Jubiläum

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Düsseldorf: Das Mehrgenerationen-Wohnprojekt Laubendorf feiert sein erstes Jubiläum

Zum ersten Mal in der Geschichte von Düsseldorf kann das Mehrgenerationen-Wohnprojekt Laubendorf ein bedeutendes Jubiläum feiern. Seit nunmehr einem Jahr bietet das Projekt eine einzigartige Möglichkeit, Menschen jeden Alters zusammenzubringen und gleichzeitig eine nachhaltige und generationenübergreifende Wohnform zu realisieren. Insgesamt 130 Wohnungen wurden im Laubendorf-Projekt errichtet, um eine lebendige Gemeinschaft zu schaffen, in der sich Menschen unterschiedlicher Altersgruppen treffen und austauschen können. Durch die Kombination von Wohnraum, Gemeinschaftsbereichen und Dienstleistungen wird eine umfassende Betreuung und Unterstützung für die Bewohner sichergestellt. Das Jubiläum bietet Anlass, auf die Erfolge des Projekts zurückzublicken und die Zukunftsaussichten zu diskutieren.

Erstes Jubiläum für Mehrgenerationen-Wohnprojekt Laubendorf in Düsseldorf

Kathrin Sondermann und ihre Familie sind begeistert. Es ist noch viel schöner geworden, als wir es uns vorgestellt haben, sagt Kathrin Sondermann. Das Zusammenleben ist nicht konfliktfrei, aber alle sind gewillt, jeweils einen Kompromiss zu finden. Gibt es Probleme, werden sie gemeinsam gelöst. Niemand ist auf Krawall gebürstet.

Sondermann spricht von dem ersten Jahr, das sie samt Ehemann Chris sowie den beiden Kindern Madita und Greta im Laubendorf wohnen. Das Laubendorf ist ein gemeinschaftliches Wohnprojekt des Vereins Wohnen mit Kindern und eine bewusst auf Mehrgenerationen ausgelegte Gemeinschaft von Wohnungseigentümern.

Nun feierte das Laubendorf quasi in einem Aufwasch die Fertigstellung der 25 Wohneinheiten an der Zittauer Straße in Gerresheim, den Einzug der Bewohner und den ersten Geburtstag. Sondermann war mit in der Organisationsgruppe, die dafür sorgte, dass im Gemeinschaftsraum ein üppiges, von den Bewohnern bestücktes Büffet stand, im gemeinsamen Innenhof die Würstchen vom Grill nie ausgingen, Getränke jeder Art zur Verfügung standen, Tombola-Preise verteilt wurden, die Kinder mit bunt geschminkten Gesichtern über den Spielplatz liefen und, dass neben den 81 Laubendorf-Bewohnern auch die Nachbarschaft eingeladen war.

Über das Projekt

Über das Projekt

Die Organisatoren Unter dem Dach der Initiative Wohnen mit Kindern entstand das Laubendorf als viertes gemeinschaftliches Wohnprojekt des Vereins in Düsseldorf mit 25 Wohneinheiten. Erfolgreich realisiert hat der Verein bereits ein genossenschaftlich orientiertes Projekt an der Otto-Petersen-Straße (1995) sowie zwei Eigentumsprojekte in Gerresheim, qbus (2013) und wmk3 (2017). Der Verein möchte insbesondere einen für Familien mit Kindern attraktiven und bezahlbaren Wohnraum schaffen, aber auch echte Mehrgenerationen-Wohnprojekte.

Der Nachmittag war für alle entspannt, weil wie in dem Wohnprojekt üblich jeder Laubendorf-Erwachsene seinen Teil beigetragen hatte. Solche Formen des Zusammenlebens wirken über die eigene Gruppe hinaus und in den Stadtteil hinein, meint die Bürgermeisterin des Stadtbezirks 7 Maria Icking. Auch das Laubendorf stiftet eine übergreifende nachbarschaftliche Gemeinschaft und will die anonyme urbane Art des Wohnens aufbrechen.

So haben die Planer ganz bewusst einen Gesellschaftsraum, eine Gästewohnung, den Fahrradkeller mit Werkstatt und die innen liegende Grünfläche als Gemeinschaftsprojekt für alle Laubendörfler gestaltet. Mit der Gästewohnung, die jeder unserer Bewohner bei Bedarf nutzen kann, haben wir auch den Zuschnitt der eigenen Wohnungen verbessert. Niemand benötigt einen zusätzlichen, meist unbenutzten Raum wie ein Gästezimmer, erläutert Sondermann.

Auf die gute Durchmischung mit verschiedenen Altersgruppen wurde geachtet. So kamen Jörg Brunke samt Gattin über einen Flyer ins Laubendorf. Wir haben uns wegen eines Handzettels, mit dem explizit die Generation 50 plus gesucht wurde, bei der Baugruppe beworben, so Brunke. Wir sind auf Kompatibilität geprüft worden und wurden schließlich aufgenommen.

Zur Kompatibilitätsprüfung gehörte unter anderem die finanzielle Situation, also ob sich die Bewerber die Bau- und Betriebskosten würden leisten können, und ob die Chemie innerhalb der Gruppe stimmt. Wenn auch nur einer aus der bestehenden Gruppe Einwände erhoben hat, wurden der oder die Bewerber nicht aufgenommen, erklärt Sondermann. Es gab Fälle, in denen haben wir Bewerber abgelehnt.

Alle seien anderen Menschen gegenüber offen und hilfsbereit und übernähmen für andere auch mal Verantwortung. Wenn beispielsweise ein Kind mal krank ist, aber die Arbeit ruft, braucht man keinen Babysitter zu suchen und zu bezahlen. In der Nachbarschaft findet man jemanden, der aufpasst, so Sondermann. Das entlastet und bereichert gleichzeitig.

Und wenn jemand mal bei einem Gemeinschaftstermin wie der Grünflächenpflege nicht kann, wird als Entschuldigung ein Kuchen vorbeigebracht und beim nächsten mal eben doppelt fleißig zu Harke und Rasenmäher gegriffen. Ich komme aus einem kleinen Dorf und habe mich 1986 wegen des vielfältigen kulturellen Angebots in Düsseldorf schockverliebt, gesteht Brunke. Ich fühle mich hier sehr an das dörfliche Lebensgefühl von früher erinnert. Jeder kann sich so einbringen wie er will.

Eine andauernde halböffentliche Zwangslebensgemeinschaft ist das Dorf aber nicht, hat doch jede Wohnung auch Rückzugsräume in dem Außenbereich des U-förmigen Wohnquartiers. Auch deshalb urteilt Brunken: Es ist definitiv besser als wir es uns bei der Aufnahme in das Wohnprojekt haben vorstellen können.

Andreas Möller

Ich bin Andreas, ein Redakteur der Website Uslar Hier, eine nationale Zeitung für das Zeitgeschehen. Als Redakteur auf dieser Plattform verfasse ich Artikel mit strenger Objektivität, um unseren Lesern stets die neuesten Nachrichten zu liefern. Meine Leidenschaft für Journalismus und mein Engagement für die Wahrheit spiegeln sich in meinen Beiträgen wider, während ich kontinuierlich daran arbeite, unsere Leserschaft mit relevanten und informativen Inhalten zu versorgen.

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