Neu York: Guterres vor der UN – Libanon darf kein zweites Gaza werden
Am Rande der aktuellen Sitzung der Vereinten Nationen in New York hat der UN-Generalsekretär António Guterres eindringlich vor den Folgen einer Eskalation im Libanon gewarnt. In einer Rede vor den Vertretern der Mitgliedsstaaten rief er dazu auf, alles zu tun, um einen neuen Krieg im Nahen Osten zu vermeiden. Guterres betonte, dass der Libanon kein zweites Gaza werden darf und dass die internationale Gemeinschaft sofortige Schritte unternehmen muss, um die Spannungen zwischen Israel und dem Libanon zu reduzieren. Die Lage im Libanon ist angespannt, nachdem es in den letzten Wochen zu einer Reihe von Zwischenfällen an der israelisch-libanesischen Grenze gekommen ist.
Guterres warnt vor Libanon-Katastrophe: Kein zweiter Gaza darf entstehen
UN-Generalsekretär appelliert an die internationale Gemeinschaft
Der UN-Generalsekretär António Guterres warnt vor einer weiteren Eskalation im Nahen Osten. Das libanesische Volk, das israelische Volk und die Menschen auf der ganzen Welt können es sich nicht leisten, dass der Libanon zu einem zweiten Gaza wird, sagte Guterres zum Auftakt der Generaldebatte der UN-Vollversammlung in New York.
Libanon am Abgrund
Der Libanon stehe am Abgrund. Der Gaza-Krieg sei ein unaufhörlicher Albtraum, der die gesamte Region mit sich zu reißen drohe. Seit Tagen eskaliert die Gewalt zwischen Israel und der Schiitenorganisation Hisbollah im Libanon. Seit Montag starben bei israelischen Luftangriffen nach Angaben des libanesischen Gesundheitsministeriums mehr als 550 Menschen - darunter auch Dutzende Frauen und Kinder.
Konflikt zwischen Israel und Hisbollah
Der Konflikt zwischen Israel und der Hisbollah-Miliz weitete sich damit massiv aus. Nicht nur im Libanon wird die Angst vor einem umfassenden Krieg immer größer. Guterres, der mehrfach deutliche Kritik an der Kriegsführung des israelischen Militärs im Gazastreifen geübt hat, befürchtet nun offensichtlich ein ähnliches Vorgehen im Libanon.
Die Geschwindigkeit und das Ausmaß des Tötens und der Zerstörung in Gaza sind in meinen Jahren als Generalsekretär unvergleichbar, sagte Guterres weiter.
Kritik an der Kriegsführung
Guterres betonte, nichts könne den Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 rechtfertigen - genausowenig könne nichts die kollektive Bestrafung der Palästinenser danach rechtfertigen. Dieser Aussage folgte seltener Zwischenapplaus in der Vollversammlung.
Welt der Straflosigkeit
Guterres prangerte an, dass viele Regierungen ohne Kontrolle tun könnten, was immer sie wollten, ohne zur Rechenschaft gezogen zu werden. Sie können ein anderes Land überfallen, ganze Gesellschaften verwüsten oder das Wohlergehen ihres eigenen Volkes völlig missachten, so Guterres. In einer Welt der Straflosigkeit seien die Grundlagen des Völkerrechts und der UN-Charta bedroht. Politisch sei das nicht vertretbar und moralisch unerträglich.
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