Entscheidung - Gymnasium Wermelskirchen verliert Nebenbau

Index

Entscheidung - Gymnasium Wermelskirchen verliert Nebenbau

Die Schulgemeinde des Gymnasiums Wermelskirchen ist betroffen von einer entscheidenden Maßnahme, die das Bildungsangebot der Region wesentlich beeinflussen wird. Nach langem Ringen um den Erhalt muss der Nebenbau des Gymnasiums Wermelskirchen aufgegeben werden. Diese schwerwiegende Entscheidung wirft Fragen über die Zukunft der Schulausbildung in Wermelskirchen auf. Wir werden in den folgenden Zeilen die Hintergründe und Auswirkungen dieser Entscheidung näher beleuchten und die Reaktionen der Betroffenen schildern.

Gymnasium Wermelskirchen: Nebengebäude verliert Zentrale der Volkshochschule

Ab dem kommenden Schuljahr 2025/26 soll die Zentrale der Volkshochschule (VHS) Bergisch Land ihren Sitz in der Dörpfeldschule bekommen. Damit verliert das Städtische Gymnasium ab diesem Zeitpunkt das bisher als Nebengebäude genutzte Areal und muss sich auf den Hauptstandort an der Stockhauser Straße konzentrieren.

Schluss mit dem

Schluss mit dem 'Kleinen Gymi'?

Der Stadtrat entschied mit deutlicher Mehrheit, dass die VHS in die Dörpfeldschule umziehen soll. Nur zwei Stadträte, Monika Müller (CDU) und Andreas Müßener („Zukunft“), stimmten dagegen. Vor der Ratssitzung hatten rund 200 Eltern, Schüler und Lehrer des Gymnasiums für den Erhalt des „Kleinen Gymis“ demonstriert.

„Es war für uns in der Fraktion keine leichte Entscheidung. Wir haben mit uns gerungen“, sagte der Fraktionsvorsitzende der CDU, Michael Schneider. Die CDU stimme für den Vorschlag der Stadtverwaltung, dass die Dörpfeldschule zukünftig von der VHS genutzt werde, damit sie ihr jetziges Gebäude am Sekundar- und Gesamtschul-Standort Wirtsmühle/Weyersbusch verlassen kann, um dort Platz für die ansässigen Schulen zu schaffen.

Dörpfeldschule wird neue Heimat der VHS: Gymnasium muss Nebengebäude räumen

Dörpfeldschule wird neue Heimat der VHS: Gymnasium muss Nebengebäude räumen

Die räumlichen, zeitlichen und finanziellen Rahmenbedingungen ließen keine andere Möglichkeit zu, als dass das Gymnasium das „Kleine Gymi“ verlassen müsse, fasste der SPD-Fraktionsvorsitzende Jochen Bilstein, der auch Vorsitzender des Schulausschusses ist, die Sicht der Sozialdemokraten vor der Abstimmung zusammen: „Wohl dem, der die bevorstehende Entscheidung nicht treffen muss.“

Die Kommunalpolitik könne ihre Zusage, dass keine bestehende Schule unter der Neugründung der Gesamtschule leiden müsse, nicht einhalten, konstatierte Jochen Bilstein: „Dafür entschuldige ich mich“. Mit Blick auf sanierungsbedürftige Räume am Hauptstandort des Gymnasiums sagte Bilstein: „Es werden genügend Räumlichkeiten zur Verfügung stehen.“

Eltern und Lehrer hatten im Vorfeld kritisiert, dass die Pläne, die dem Hauptstandort des Gymnasiums ausreichend Platz attestierten, sanierungsbedürftige Räume beinhaltet und mitgezählt wurden. Ebenso wurde angezweifelt, dass diese Räume in weniger als einem Jahr bis zum Start des neuen Schuljahrs zu sanieren sind.

„Als Kommunalpolitiker müssen wir die gesamte Schullandschaft im Auge behalten“, sagte Stefan Janosi von den Grünen. Die Abwägungen seien pädagogischer, räumlicher und leider auch finanzieller Art: „Den Bildungsstandort insgesamt zu stärken, das erfordert Kompromissbereitschaft.“

Dass es zusätzlich zur Frage der VHS-Unterbringung weiterer Räume als Ausweichlösungen für Klassen am Wirtsmühle-/Weyersbusch-Standort bedürfe, daran erinnerte der FDP-Fraktionsvorsitzende Marco Frommenkord. Aus Sicht der Liberalen verursachten Anmietungen von Standorten, die sich nicht im Besitz der Stadt befinden, erhebliche Kosten: „Diese Kosten ließen dann kaum noch Spielraum für Renovierungen und Sanierungen.“

Da der Zustand im Gymnasium-Hauptgebäude teilweise katastrophal sei, müsse aber jeder verfügbare Euro in die Sanierung gesteckt werden, argumentierte Frommenkord: „Für uns hat die Sanierung des Gymnasiums Priorität eins.“ Seine Fraktion werde einen Antrag stellen, der die Umgestaltung des Schulhofs und der Spielflächen am Gymnasium-Hauptstandort fokussiere – dabei werde der benachbarte Heinrich-Heine-Parkplatz mit einbezogen, kündigte Marco Frommenkord an.

„Ein Kompromiss ist vollkommen, wenn alle unzufrieden sind“, zitierte der Fraktionsvorsitzende der Freien Wähler, Henning Rehse, den ehemaligen französischen Außenminister Aristide Briand und schob nach: „So ist es jetzt hier.“ Seine Fraktion stimme für den VHS-Umzug in die Dörpfeldschule. Ebenso votierte das Bürgerforum, für das Oliver Platt sagte: „Die Demonstranten fragen sich vielleicht, ob es sich dennoch gelohnt hat, auf die Straße zu gehen. Ja, hat es. Denn es hat die Messlatte für das, was nach der Entscheidung kommt, höher gehangen.“

Das Versprechen sei da und für die Umsetzung des Versprechens brauche die Stadtverwaltung die Dörpfeldschule als Quartier für die VHS, so Oliver Platt.

Birgit Schäfer

Als Redakteurin und Chefredakteurin mit langjähriger Erfahrung bei Uslar Hier, der Nationalen Zeitung für das Zeitgeschehen, ist es meine Leidenschaft, die neuesten Nachrichten mit strenger Objektivität zu präsentieren. Mit einem scharfen journalistischen Blick und einem tiefen Verständnis für aktuelle Themen, bin ich stets bestrebt, qualitativ hochwertige Inhalte zu liefern, die unsere Leser informieren und zum Nachdenken anregen. Meine Arbeit bei Uslar Hier spiegelt meine Engagement für unvoreingenommene Berichterstattung und meine Liebe zur Sprache wider.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Go up