Warum Olivenöl und Butter derzeit so teuer sind
In den letzten Monaten sind die Preise für Olivöl und Butter rapide angestiegen. Viele Verbraucher fragen sich, warum diese Grundnahrungsmittel plötzlich so teuer sind. Die Gründe dafür sind vielfältig und komplex. Einerseits spielen Klimaveränderungen und dürreperioden in wichtigen Anbauregionen wie dem Mittelmeerraum eine Rolle. Andererseits sind auch politische Entscheidungen und Handelskonflikte für die Preissteigerungen verantwortlich. In diesem Artikel werden wir die Hintergründe dieser Entwicklung näher beleuchten und klären, warum Olivöl und Butter derzeit so teuer sind.
Warum Olivenöl und Butter derzeit so teuer sind
Die Zahlen, die das Statistische Bundesamt am Dienstag veröffentlicht hat, könnten Verbraucher durchatmen lassen. Die Inflationsrate lag bundesweit im August bei 1,9 Prozent gegenüber dem gleichen Vorjahresmonat und damit erstmals seit drei Jahren wieder unter der Zwei-Prozent-Marke.
Der Erreichen wird am Donnerstag für die Europäische Zentralbank (EZB) vermutlich ein Grund sein, zum zweiten Mal in Folge die Zinsen zu senken. Aber fühlen die Verbraucher die nachlassende Teuerung auch tatsächlich in ihren Portemonnaies?
Lebensmittelpreise
Die sind im August zwar im Jahresvergleich zum fünften Mal in Folge schneller gestiegen als im Monat davor, liegen aber mit einem Anstieg von 1,5 Prozent noch unter der allgemeinen Inflationsrate. Trotzdem fühlt so mancher die Wirkung de Preissteigerungen deutlich stärker – und das liegt an bestimmten Produkten.
Olivenöl: Dieses ist eines der Paradebeispiele für überbordende Preissteigerungen in Zeiten von Corona und Beginn des Ukraine-Krieges und ist im August 35 Prozent teurer gewesen als im vergangenen Jahr. „Das liegt vor allem an den Produktionsbedingungen. In Spanien sind zwei Ernten wegen der Hitze schlecht ausgefallen, und das hat die Preise wieder getrieben“, sagt Thomas Els, Bereichsleiter Verbraucherforschung der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (AMI).
Butter: Fast 40 Prozent betrug die Preissteigerung im vergangenen August. Der Grund: In der Rohmilch war zuletzt wenig Fett, und deshalb war für die Butterproduktion immer mehr Milch nötig. Der Fettanteil ist zwar im Frühjahr und Sommer immer geringer als im Winter, aber diesmal scheint er besonders klein zu sein. Mögliche Gründe: viel Kraftfutter statt Gras für die Kühe und hohe Temperaturen.
Obst: Birnen wurden zuletzt nur geringfügig teurer, dafür stiegen die Preise für Äpfel um mehr als sieben Prozent. Das liegt vor allem an Ernteausfällen wegen Blütenfrost, zu viel Regen, zu viel Pilzbefall – mit sehr unterschiedlichen Aussagen quer durch Deutschland.
Preistreibende Faktoren: Die Ankündigung vieler Nahrungsmittel- und Getränkehändler lässt nichts Gutes ahnen. Von denen wollen nach Angaben des Münchener Wirtschaftsforschungsinstituts Ifo aus dem Juli mehr als 35,2 Prozent in den kommenden Monaten ihre Preise erhöhen. Das hat mit Energie- und Logistikkosten zu tun, aber auch mit den Ausgaben fürs Personal.
Denn Lohnabschlüsse treiben nicht nur die Dienstleistungspreise (beispielsweise über hohe Reparaturkosten die Prämien in der Autoversicherung), sondern auch bei den Lebensmitteln. Viele Unternehmen versuchen, gestiegene Personalkosten an ihre Kunden weiterzureichen. „In arbeitsintensiven Bereichen ist das Risiko von Preissteigerungen unter ansonsten gleichbleibenden Bedingungen am größten“ sagt Els.
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