Semesterauszeit: Sebastian Ostmeyer über die Ferienpause
In dieser Woche beginnt für viele Studenten und Schüler die lang ersehnte Semesterauszeit. Eine Zeit, um sich von den Anstrengungen des letzten Halbjahres zu erholen und neue Energie zu tanken. Doch was bedeutet die Ferienpause eigentlich für diejenigen, die sich nicht einfach zurücklehnen und entspannen können? Wir haben mit Sebastian Ostmeyer gesprochen, um seine Gedanken und Erfahrungen zu hören. In unserem Interview teilt er uns seine Einsichten über die Bedeutung der Ferienpause und wie man diese Zeit sinnvoll nutzen kann.
Ferienpause ohne Ferien: Was Hochschullehrende im Sommer tun
Was machen eigentlich Hochschullehrende in den Sommer-Semesterferien? Wobei der Begriff „Ferien“ es nicht ganz trifft. Schulferien und vorlesungsfreie Zeit, wie Ferien an den Universitäten heißen, sind zeitlich nämlich nicht deckungsgleich.
Und noch einen Unterschied gibt es zwischen den Schul- und Hochschulferien: Während das Schuljahr mit dem Beginn der Ferien endet, so endet an den Hochschulen und Universitäten lediglich der Vorlesungs- beziehungsweise Lehrbetrieb, das Semester läuft dabei regulär weiter und endet erst mit dem Beginn des jeweils neuen Semesters.
Somit lässt sich auf die eingangs gestellte Frage eine erste, lakonische Antwort geben: Hochschullehrerinnen und -lehrer arbeiten – sofern sie natürlich nicht Urlaub genommen haben und verreist sind.
Der Volksmund pflegt seit Jahr und Tag das Vorurteil des faulen und nicht ausgelasteten Lehrers, der grundsätzlich zu viele Ferien habe. Dass diese Sicht falsch ist, weiß jede und jeder, die und der Lehrerinnen und Lehrer im Bekannten- und Freundeskreis hat und sieht, mit welchen Arbeitsbelastungen sie zu kämpfen haben.
In den Ferien wird Unterricht nachbereitet, vorbereitet, werden Klassenarbeiten und Klausuren korrigiert, dazu kommt vieles mehr an Arbeit, die unsichtbar bleibt. Natürlich machen Lehrerinnen und Lehrer auch Urlaub, aber im Grunde wird in den Ferien all das abgearbeitet und aufgearbeitet, was im laufenden Betrieb des Schuljahres nicht realisiert werden kann.
Was für die Lehrkräfte an den allgemeinbildenden Schulen gilt, gilt ebenso für die Lehrenden an Hochschulen und Universitäten: Es werden Hausarbeiten mit den Studierenden besprochen, Abschlussarbeiten korrigiert, Gutachten geschrieben, vergangene Seminare nachbereitet, künftige Seminare vorbereitet, Tagungen besucht, Vorträge geschrieben und Qualifikationsarbeiten (Dissertationen und Habilitationen) endlich weitergeschrieben und, wenn man dafür noch Zeit findet: Urlaub gemacht.
Also ein volles Pensum für die vermeintlich freie Zeit und kein Sommerloch in Sicht. Mag das berühmt-berüchtigte Sommerloch für manche Branchen existieren, so beginnt für Dozentinnen und Dozenten im Sommer die eigentliche Hauptarbeitszeit, in der man einmal etwas Luft und auch Muße hat, sich der eigenen Forschung und Dingen jenseits des Lehralltags zu widmen.
Was machen also Hochschullehrerinnen und -lehrer im Sommer? Arbeiten – oder ins Örtchen Sommerloch fahren und dort Urlaub machen, das ist nämlich ein kleiner Ort bei Bad Kreuznach.
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