- Duisburg: CDA NRW-Treffen mit Dennis Radtke und Karl-Josef Laumann bei Thyssenkrupp
- Politiker solidarisiern sich mit Thyssenkrupp-Mitarbeitern
- NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur lehnt politische Mandate ab
- CDU-Politiker fordern politische Mandate
- Montanmitbestimmung: faire Vertretung von Arbeitnehmern und Arbeitgebern
- CDA-NRW fordert faire Rahmenbedingungen für Stahlindustrie
- Politiker und Betriebsräte solidarisiern sich mit Thyssenkrupp-Mitarbeitern
Duisburg: CDA NRW-Treffen mit Dennis Radtke und Karl-Josef Laumann bei Thyssenkrupp
Am vergangenen Donnerstag fand in Duisburg ein bedeutendes Treffen des CDA NRW statt, bei dem prominente Gäste wie Dennis Radtke, Vorsitzender des CDA NRW, und Karl-Josef Laumann, Bundesminister für Arbeit und Soziales, teilnahmen. Der Veranstaltungsort war das Thyssenkrupp-Gelände, ein wichtiger Industriestandort in der Region. Das Treffen bot den Teilnehmern die Gelegenheit, sich über aktuelle Themen und Herausforderungen auszutauschen und Lösungen für die Zukunft zu erörtern.
Politiker solidarisiern sich mit Thyssenkrupp-Mitarbeitern
Mit gemischten Gefühlen kommentierte Karsten Kaus, Chef des hiesigen Bezirks der IG Metall, gegenüber unserer Redaktion den prominenten Auflauf der Christdemokraten an der Mahnwache neben Tor 1. Einerseits sei er froh über Solidaritätsbekundungen seitens der Politik, andererseits reiche das alleine nicht mehr aus.
Ein Engagement von Bund und Land im Aufsichtsrat sei vonnöten, so Kaus: „Und da ist das Wirtschaftsministerium gefragt.“
NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur lehnt politische Mandate ab
Allerdings: NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur (Grüne) hatte schon vor einigen Tagen bekräftigt, dass man diese Mandate mit Fachleuten besetzen müsse, die sich mit Stahl auskennen und nicht mit Politikern.
CDU-Politiker fordern politische Mandate
Ähnlich hatten sich zuvor schon NRW-Arbeitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) und der CDA-Landesvorsitzende und CDU-Europaabgeordnete Dennis Radtke geäußert. Radtke war es auch, der die gestrige Aktion am Wochenende kurzfristig ins Leben gerufen hatte.
Seinem Aufruf war auch die Duisburger CDU gefolgt, allen voran Fraktionschef Thomas Mahlberg. Mit von der Partie waren unter anderem auch Sylvia Linn, Udo Steinke, Sevket Avci, Frank Heidenreich und Ferdi Seidelt.
Montanmitbestimmung: faire Vertretung von Arbeitnehmern und Arbeitgebern
Die Montanmitbestimmung regelt die Beteiligungsrechte der Arbeitnehmer in Aufsichtsräten von Unternehmen der Montanindustrie (Kohle und Stahl). Ziel ist eine gleiche Zahl von Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertretern im Aufsichtsrat, um einen fairen Interessenausgleich zu ermöglichen.
CDA-NRW fordert faire Rahmenbedingungen für Stahlindustrie
Die CDA NRW hatte am Samstag eine Resolution mit dem Titel „Stahl muss Zukunft haben“ verabschiedet. Darin bezichtigt die CDA Konzernchef Miguel López und dem Aufsichtsratsvorsitzenden und Vorsitzenden des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), Siegfried Russwurm, „rote Linien der vertrauensvollen Zusammenarbeit“ überschritten zu haben.
Man werde der Verantwortung für die 27.000 Beschäftigten beim Stahl nicht gerecht, wenn man versuche, den Stahl „möglichst kostengünstig aus dem Konzern zu drängen“.
Gleichzeitig müssten die Rahmenbedingungen und das EU-Beihilferecht angepasst werden, der Industriestrompreis solle bei maximal sechs Cent je Kilowattstunde festgelegt werden.
Politiker und Betriebsräte solidarisiern sich mit Thyssenkrupp-Mitarbeitern
Um diese Botschaften auch den Beschäftigten zu vermitteln, waren die CDA-Vertreter zur symbolträchtigen Uhrzeit um fünf vor zwölf zur Mahnwache gekommen. Und das nicht mit leeren Händen: Radtke hatte den in Duisburg sehr bekannten gelben Imbisswagen von „Rolands Grillhähnchen“ verpflichtet, der die Teilnehmer verköstigte.
„Bei Besuchen ist es immer besser, wenn der Onkel etwas mitbringt, als wenn die Tante nur Klavier spielt“, so der EU-Parlamentarier.
Die Solidaritätsaktion stieß auf großes Interesse bei den Medienvertretern.
Die Betriebsräte Ali Güzel und Tekin Nasikkol hoben die Bedeutung von Thyssenkrupp Steel nicht nur für die deutsche Stahlindustrie, sondern für die gesamte deutsche Wirtschaft hervor.
„Es geht hier um industrielle Wertschöpfung in Deutschland. Man wird versuchen, den Stahl kleiner zu halten“, befürchtete Nasikkol.
Das wollen die Arbeitnehmervertreter nicht – und fordern daher die Übernahme von Aufsichtsratsmandaten durch die Politik.
Dass NRW-Wirtschaftsministerin Neubaur dies ablehnt, gefiel ihm nicht: „Da muss ich leider Widerspruch anmelden.“
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