Neue Erwachsenen-Romane sind voller Klischees? Das sagen die Leserinnen.

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Neue Erwachsenen-Romane sind voller Klischees? Das sagen die Leserinnen.

In der Welt der Erwachsenen-Literatur herrscht eine bestimmte Unzufriedenheit. Viele Leserinnen äußern sich über die übermäßige Verwendung von Klischees in den neuesten Romanen. Es scheint, als würden die Autoren sich immer wieder auf die gleichen alten Muster und Stereotype zurückziehen, anstatt neue, innovative Ideen zu entwickeln. Doch was sagen die Leserinnen genau? Welche Klischees stören sie am meisten? Und wie können Autoren und Verlage diesem Problem entgegenwirken? In diesem Artikel werden wir die Meinungen und Erwartungen der Leserinnen näher untersuchen und versuchen, Antworten auf diese Fragen zu finden.

New-Adult-Romane: Voller Klischees und unrealistischer Liebe?

In einer größeren Buchhandlung in Düsseldorf an einem Samstagnachmittag im August. Zwei Mädchen stöbern durch die Regale, sie suchen offenbar etwas Bestimmtes. „Hier steht es, bei den Titeln ,Ab 14 Jahren’. Das hätte ich nicht gedacht“, sagt eines der Mädchen, vermutlich selbst kaum älter als 15. Sie zieht ein Buch der Autorin Colleen Hoover aus dem Regal. Hoover ist momentan eine der weltweit erfolgreichsten Schriftstellerinnen von Liebesromanen.

Kritik an New-Adult-Romanen: Klischees und toxische Liebe

Kritik an New-Adult-Romanen: Klischees und toxische Liebe

Hoovers Bücher erzählen „Geschichten voller Klischees“ und vermittelten ein „gestriges Frauenbild“. Ihre Romane romantisierten sexuelle Übergriffe und toxische Beziehungen. Vermutlich stutzte die junge Leserin deswegen, als sie Hoovers Bücher im Regal mit den Romanen ab 14 Jahren fand.

Liebesgeschichten erfreuen sich großer Beliebtheit

Liebesgeschichten erfreuen sich großer Beliebtheit

Die Romane des New-Adult-Genres richten sich vor allem an eine weibliche Zielgruppe von 16 bis 30 Jahren, werden aber vielfach auch von jüngeren Teenagern gelesen. Meistens geht es in den Büchern um junge Erwachsene. Sie studieren oder starten gerade ins Berufsleben, haben Probleme mit ihren Freunden, ihrer Familie oder ihrer mentalen Gesundheit. Und: Sie erleben die großen Liebesgeschichten, nicht selten überzogen mit einer ordentlichen Romantik-Glasur und garniert mit expliziten Sex-Szenen.

Das Problem mit New-Adult-Romanen

Das Problem mit New-Adult-Romanen

Vor einigen Wochen holte Annette Oschmann, Autorin und Mediatorin, im Gespräch mit unserer Redaktion zu einer Generalkritik gegenüber New-Adult-Büchern aus. In diesen werde „in ganz vielen Fällen eine toxische Liebe“ geschildert, so Oschmann. Die meisten vermittelten ein klassisches Rollenbild. „Dazu gehört der starke und dominante Mann, an dessen Schulter ich mich lehnen kann und der mir alles abnimmt“, so die Mediatorin.

Ein anderes Bild

Eine Influencerin widerspricht Oschmanns Kritik kann Julia Holz nur schwer nachvollziehen. Auf ihrem Instagram-Account „julezreads“ mit rund 30.000 Followern bespricht Holz jährlich mehrere Dutzend Bücher, ein großer Teil davon sind New-Adult-Titel. „Die meisten New-Adult-Romane stellen das Innenleben ihrer Protagonistinnen ins Zentrum, ebenso wie ihre charakterliche Heldenreise“, erklärt Holz.

Toxische Beziehungen in Romanen

Toxische Beziehungen würden in den Romanen derweil regelmäßig „so aufgearbeitet, dass sie als etwas Negatives erkennbar werden“. Würden Romane solche Werte unkritisch behandeln, spreche sie dies in ihren Rezensionen deutlich an, sagt Holz.

Die Rolle der Frauen in New-Adult-Romanen

„In den Büchern, die ich lese, sind die Frauen stark und unabhängig, gleichzeitig feinfühlig und emotional.“ Zudem dürften auch Männer sich in den Romanen verletzlich zeigen, Fehler eingestehen und diese verarbeiten.

Die Wirklichkeit vs. die Fiktion

Sie lese die Bücher aber nicht, um etwas über Beziehungen zu lernen. „Ich würde auch nicht sagen, dass sie mich in meiner Beziehungskompetenz gestärkt haben.“ Sie lese vor allem zur Unterhaltung. „Ich mag Happy Ends und die heile Welt, die dort gezeigt wird. Es ist nicht so, dass sich im echten Leben der böse Junge am Ende zum Guten wendet. Aber manchmal ist es schön, es zumindest in der Fiktion glauben zu können.“

Die Zukunft von New-Adult-Romanen

Dennoch sagt Dauber, könnten sich romantisierte Vorstellungen in den Alltag einschleichen. „In Bezug auf Beziehungen sollte man beim Lesen vorsichtig sein, sich nicht unbedingt etwas davon abgucken. Die dargestellten Liebesbeziehungen sind häufig idealisiert“, sagt auch Buchhändlerin Vivien Hünnekes. „Viele Jugendliche können aber schon gut auseinanderhalten, was Fiktion ist – und was Realität.“

Birgit Schäfer

Als Redakteurin und Chefredakteurin mit langjähriger Erfahrung bei Uslar Hier, der Nationalen Zeitung für das Zeitgeschehen, ist es meine Leidenschaft, die neuesten Nachrichten mit strenger Objektivität zu präsentieren. Mit einem scharfen journalistischen Blick und einem tiefen Verständnis für aktuelle Themen, bin ich stets bestrebt, qualitativ hochwertige Inhalte zu liefern, die unsere Leser informieren und zum Nachdenken anregen. Meine Arbeit bei Uslar Hier spiegelt meine Engagement für unvoreingenommene Berichterstattung und meine Liebe zur Sprache wider.

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