Tischtennis: Waldniel verpflichtet Olympiateilnehmer Kirill Skatschkow
Die Tischtennis-Abteilung des SV Waldniel hat einen großen Coup gelandet. Der Verein aus dem Kreis Heinsberg hat den russischen Olympiateilnehmer Kirill Skatschkow verpflichtet. Der 28-Jährige nahm an den Olympischen Spielen in Tokio teil und gehörte zudem zum Aufgebot der russischen Nationalmannschaft bei der Team-WM in Houston. Skatschkow gilt als einer der besten Spieler seines Landes und wird damit ein wichtiger Baustein für den SV Waldniel in der kommenden Saison. Wir berichten über die Hintergründe dieser Verpflichtung und die Erwartungen an den neuen Spieler.
Tischtennis-Shock: Olympiateilnehmer Kirill Skatschkow wechselt zu TTC Waldniel
Die ehemalige Nummer 29 der Welt spielt in der vierthöchsten Tischtennisliga Deutschlands – was nach einer ausgedachten Zeile klingt, trifft in dieser Saison allerdings auf den TC Waldniel zu.
Denn Kirill Skachkov, ein ehemaliger Olympia-Teilnehmer, gehört in dieser Saison zum Kader des TTC Waldniel. Neben seiner Teilnahme an den Spielen 2012 in London war er auch schon bei Europameisterschaften aktiv, wo er im Doppel 2011 die Silber- und 2015 die Bronzemedaille gewann.
Warum dieser 37-jährige russische Topspieler für Waldniel in der Regionalliga West antreten wird, verwundert auch mit Blick auf die ANDRO-Rangliste. In dieser Liste werden für alle Ergebnisse in offiziellen Wettbewerben Punkte vergeben. Je höher die Punktzahl, desto besser sind die Resultate des Spielers. Skachkov steht aktuell bei 2478 Punkten, was dem Wert eines durchschnittlichen Bundesligaspielers entspricht.
Tatsächlich ist der Waldnieler Neuzugang damit der aktuell der höchst bewertete Spieler außerhalb der Tischtennis-Bundesliga.
„Er trainiert bei einem Bundesligisten und hat eigentlich auch dieses Niveau“, erklärt Klaus Taplick, der erste Vorsitzende des Vereins. „In etwa ist er aktuell die Nummer 60 der Welt“, sagt Taplick weiter.
Aufgrund des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine sind russische Athleten aktuell aber nicht in der Weltrangliste geführt.
Wie oft Skachkov allerdings für Waldniel auflaufen wird, muss sich zeigen. Er spiele noch bei mehreren Vereinen im Ausland, was aber Athleten der höheren Ligen untersagt sei, so Taplick.
Daher spielt Skachkov künftig also in die Regionalliga West, wo die Verpflichtung solcher im Ausland aktiven Spieler seit dieser Saison erlaubt ist.
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Aus diesem Grund fällt die Saisonprognose des Vorsitzenden auch eher unklar aus. Ziel sei es, wie in den Vorjahren wieder oben mitzuspielen. Allerdings könne man die Kader der Gegner aufgrund der neuen Transferregel nicht ganz einschätzen.
„Wir wissen nicht, wie oft die Topspieler der Gegner antreten werden“, sagt Taplick. „Am ersten Spieltag ist von 0:10 bis 5:5 alles möglich.“
Der Kader des TTC Waldniel
Neben Skachkov gehören noch weitere Spieler zum Kader des TTC Waldniel:
Tobias Sältzer, der an dritter Stelle gesetzt ist, kommt aus der Jugend von Borussia Düsseldorf und hat schon Erfahrung in der 2. Bundesliga gesammelt.
Christian Strack, der vom Drittligisten SC Buschhausen verpflichtet wurde, hat laut Taplick jahrelange Drittliga-Erfahrung und ist aktuell an fünfter Stelle gesetzt.
Der Kader wird vervollständigt durch Ara Karakulak (Nummer zwei), Eren und Denis Bekir (Nummer vier/sechs) sowie Routinier Guangjian Zhan (Nummer sieben).
Damit wählt der TTC Waldniel in dieser Saison eine andere Strategie als in den vorigen beiden Jahren, in denen der Kader laut Taplick nur vier Spieler umfasste. Nun gibt es ganze sieben Kaderspieler, unter denen sich ein Olympia-Teilnehmer (Skachkov), der amtierende Deutsche Meister im U19-Doppel (Sältzer) und der aktuelle Deutsche Meister Ü60 (Zhan) befinden.
Insofern könnte nach einem zweiten und einem dritten Platz in der dritten Saison nach dem Aufstieg erneut der Sprung in eine höhere Liga gelingen.
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