Viersen: Zohar Fraimans Ausstellung in Städtischer Galerie eröffnet

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Viersen: Zohar Fraimans Ausstellung in Städtischer Galerie eröffnet

Am heutigen Tag wurde in der Städtischen Galerie in Viersen die lang erwartete Ausstellung des renommierten Künstlers Zohar Fraiman eröffnet. Die Ausstellung, die bis zum 15. März 2023 zu sehen sein wird, präsentiert eine Auswahl an Werken des israelischen Künstlers, der sich durch seine einzigartige Mischung aus Malerei, Skulptur und Installation einen Namen gemacht hat. Die Besucher können sich auf eine Vielzahl an eindrucksvollen Werken freuen, die den Raum der Galerie in einzigartiger Weise bespielen werden. Die Eröffnung dieser Ausstellung ist ein wichtiger Meilenstein für die Kultur in Viersen und wird sicherlich viele Besucher anziehen.

Kunst und Handy: Zohar Fraimans Ausstellung eröffnet in Viersen

Eine kleine Anregung vorweg: Man sollte auf jeden Fall sein Handy mit in die aktuelle Ausstellung „Viral – Rival“ der Städtischen Galerie nehmen. Sie ruft förmlich nach Selfies und Fotos vor und teilweise sogar in den Bildern von Zohar Fraiman.

Und während man dort schaut, staunt, rätselt und fotografiert, wird einem so richtig bewusst, wie sehr der Alltag von den Medien und der Benutzung des Handys geprägt ist. In dem Moment hat die Künstlerin Zohar Fraiman ihr Ziel erreicht. Denn in ihren ausgestellten Werken hat sie sich mit Fragen rund um dieses Thema auseinander gesetzt: Wie beeinflussen die Medien das Selbstbild, das Leben, die Beziehungen? Wie lässt die Beschäftigung mit den Ereignissen in den sozialen Medien die Grenzen zwischen der eigenen Realität und der fiktiven oder realen der im Internet Auftauchenden verschwimmen?

Die Künstlerin und Termine

Die Künstlerin und Termine

Zohar Fraiman ist 1987 in Jerusalem geboren, studierte Kunst in Boston, Jerusalem und Berlin, wo sie auch lebt. Schon 2021 beteiligte sie sich an einer Gruppenausstellung in Viersen.

Eröffnet wird die Ausstellung „Viral – Rival“ am Sonntag, 8. September, um 11 Uhr. Bis zum 3. November ist sie dienstags, mittwochs, freitags und samstags von 15 bis 18 Uhr, donnerstags (außer dem 12. September) von 15 bis 20 Uhr zu sehen.

Führungen werden zu folgenden Terminen angeboten: Dienstag, 17. September, 13 bis 13.30 Uhr (Kunst-Imbiss), Montag, 23. September, 14.30 bis 16 Uhr (Rundgang für demenziell Erkrankte). Eine Anmeldung ist unter 02162 101300 oder [email protected] erforderlich. Sonntag, 29. September, 11 Uhr (Führung durch die Ausstellung), Donnerstag, 17. Oktober, 15.30 Uhr (Kunstklatsch, eine Führung mit Kaffeeklatsch).

Die Ausstellung

Die Ausstellung

Die 36-jährige Malerin erfasst Themen nie mit moralisch erhobenem Zeigefinger, sondern immer mit einer großen Portion Humor, einer fast schon altmeisterlich zu nennenden realistischen Malweise, klugen Verweisen auf Pop-Kultur und Kunstgeschichte und erzählerischen und andeutungsreichen Titeln.

Es muss nicht immer Amerika oder England sein

In „Games of Phone“ sitzen und stehen drei elegante, gut aussehende, junge (oder mit medizinischen Mitteln jung erhaltene) Frauen mit vier (!) Handys an einem Tisch, belegt mit Nagellacken und Schminkutensilien. „Eigentlich“ beziehen sich die Frauen in ihren vermeintlichen Vorbereitungen für einen Ausgehabend aufeinander, doch agieren sie vollständig aneinander vorbei.

In vielen anderen Gemälden tauchen auch Comic-Figuren auf. Hier sind es die Gestalten aus „Mulan“, an anderer Stelle sind es die Mitglieder der Familie Simpson und andere. Wenn die Handys zu sehr beansprucht werden, drohen sie zu überhitzen. Das sieht bei Fraiman aus wie bei Salvador Dalí: Schmelzende Handys hängen schwer über den Stielen der Mohnblumen.

Zitate aus Bildern von Botticelli, Giotto oder Modigliani tauchen auf. Sie zeigen Frauenbildnisse, die sich mit den zeitgenössischen in einer Art gemalter Collage verbinden und Schönheitsideale längst vergangener Zeiten präsentieren. Das berühmte „Mädchen mit den Perlenohrringen“ blickt, im Kreis ihrer Freundinnen stehend und mit einem Handy in ihrer Hand, die Betrachter an.

Die Besucherinnen und Besucher können aktiv werden in einer Installation von Zohar Fraiman, die ein endloses Spiegelbild der Besucher im Verbund mit gemalten Porträts reflektieren. An ein Angebot aus dem Vergnügungspark erinnert die bemalte Wand „Face off“, in der die Gesichter fehlen. An ihrer Stelle sind Aussparungen, in die man seinen Kopf stecken und Teil der Bilderwelt von Zohar Fraiman werden kann.

Noch eine Anregung: Neben dem Handy sollte man auch Zeit mitbringen. Es sind zwar „nur“ knapp 30 Bilder, die teilweise – wie im wahren virtuellen Leben – dicht gedrängt hängen, aber die haben es in sich.

Andreas Möller

Ich bin Andreas, ein Redakteur der Website Uslar Hier, eine nationale Zeitung für das Zeitgeschehen. Als Redakteur auf dieser Plattform verfasse ich Artikel mit strenger Objektivität, um unseren Lesern stets die neuesten Nachrichten zu liefern. Meine Leidenschaft für Journalismus und mein Engagement für die Wahrheit spiegeln sich in meinen Beiträgen wider, während ich kontinuierlich daran arbeite, unsere Leserschaft mit relevanten und informativen Inhalten zu versorgen.

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