Paralympics: Mehrere Medaillen – aber die Aufholjagd des Teams Deutschland stockt
Bei den Paralympischen Spielen in Tokio gab es für das deutsche Team einen Medaillenregen. Die Athleten sicherten sich insgesamt zahlreiche Medaillen in verschiedenen Disziplinen und konnten damit die Erwartungen der Fans teilweise erfüllen. Doch trotz dieser Erfolge bleibt die Bilanz des Teams Deutschland unter den Erwartungen. Die angestrebte Aufholjagd nach den enttäuschenden Ergebnissen in den vergangenen Jahren kommt nicht so recht in Gang. Die Gründe dafür sind vielfältig und werden in den kommenden Tagen intensiv diskutiert werden. Doch eines ist klar: das deutsche Team muss sich weiterhin anstrengen, um wieder zu den Spitzenplätzen zurückzukehren.
Paralympics: Deutsche Medaillenreihe stockt, aber die Goldmedaille bleibt in der Warteschleife
Deutsche Medaillenpalette: Silber für Floors und Scholz, Bronze für Topf und Wolf
Johannes Floors kniete enttäuscht auf der lila-blauen Tartanbahn im riesigen Stade de France. Der eigentlich unbesiegbare Weltrekordler kassierte über die 400 m eine ganz bittere Niederlage und musste sich mit Silber begnügen.
Die zehnte Goldmedaille für die deutsche Mannschaft bei den Paralympics in Paris hängt somit weiter in der Warteschleife. Floors verlor seine Vormachtstellung. Der viermalige Weltmeister und Tokio-Sieger musste sich über die Stadionrunde im Finale der Startklasse T62 der beidseitig Unterschenkelamputierten in der persönlichen Saisonbestleistung in 46,90 Sekunden dem Vize-Weltmeister Hunter Woodhall (46,36) aus den USA geschlagen geben und sich mit Silber begnügen.
Schwimmerin Tanja Scholz verpasste den anvisierten Triumph. Die 40-Jährige schwamm geschwächt von einer Erkältung fünf Tage nach ihrem Triumph über 150 m Lagen über die 50 m Freistil zu Silber.
Josia Topf machte als erster Deutscher bei den Sommerspielen am neunten Wettkampftag mit Bronze über 50 m Freistil den Medaillen-Hattrick perfekt.
Im Medaillenspiegel fiel Deutschland am Freitag aus den Top Ten. Die Ausbeute beträgt kurz vor dem Ende der Spiele neun Mal Gold, elf Mal Silber und 19 Mal Bronze.
Weitere deutsche Medaillen
Tischtennisspielerin Wolf sicherte sich nach Doppel-Silber ihre zweite Medaille in Paris. Die 36-Jährige verlor im Halbfinale der Startklasse WK8 in nur 21 Minuten mit 0:3 (2:11, 8:11, 8:11) gegen die Tokio-Dritte Aida Husic Dahlen aus Norwegen und verpasste damit den Einzug ins Finale.
Die Dressurreiterinnen Anna-Lena Niehues, Regine Mispelkamp und die 69-jährige Heidemarie Dresing sammelten im Teamwettbewerb 223,751 Punkte und holten mit Rang drei die vierte deutsche Reitmedaille.
Auch Judoka Lennart Sass holte Bronze. „Ich bin verdammt stolz, dass es bei meinen ersten Spielen eine Medaille geworden ist“, sagte der Paralympics-Debütant anschließend.
Die Sitzvolleyballer blieben dagegen ohne Edelmetall. Die Mannschaft von Bundestrainer Christoph Herzog verlor den Krimi um Platz drei gegen Ägypten mit 2:3 (22:25, 25:23, 23:25, 25:23, 10:15).
Edina Müller hat eine Medaille fest im Visier. Die Fahnenträgerin muss allerdings auf ihrer Goldmission nach Platz zwei im Vorlauf am Sonntag eine Stunde vor dem Endlauf den Umweg übers Halbfinale nehmen.
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