Rhein Fire: Warum Glen Toonga zum MVP-Kandidaten werden könnte – muss es aber nicht

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Rhein Fire: Warum Glen Toonga zum MVP-Kandidaten werden könnte – muss es aber nicht

Die American-Football-Saison in Deutschland ist in vollem Gange und die Rhein Fire aus Düsseldorf haben sich bisher stark präsentiert. Ein wichtiger Faktor für den Erfolg der Mannschaft ist der britische Runningback Glen Toonga, der mit seinen Leistungen auf dem Feld für Furore gesorgt hat. Durch seine konstant guten Leistungen könnte Toonga zum MVP-Kandidaten werden. Doch obwohl er alle Voraussetzungen dafür erfüllt, muss es aber nicht sein. In diesem Artikel werden wir uns näher mit Toongas Leistungen auseinandersetzen und diskutieren, warum er für die Auszeichnung infrage kommt.

Rhein Fire: Warum Glen Toonga zum MVP-Kandidaten werden könnte – muss es aber nicht

Jadrian Clark hatte 2023 eine absolute Ausnahme-Saison in der European League of Football. Der Quarterback dominierte die Liga nach belieben und stellte mehrere neue Rekorde auf. Folglich bekam er am Ende der Spielzeit von der ELF auch den Titel als Most Valuable Player (MVP), also wertvollsten Spieler, der Saison verliehen.

Glen Toonga als MVP-Kandidat: Ist das nur ein Traum oder eine realistische Chance?

Glen Toonga als MVP-Kandidat: Ist das nur ein Traum oder eine realistische Chance?

Folgerichtig deshalb, weil diese Auszeichnung in aller Regel an einen Quarterback geht, der ein wenig – oder, wie Clark, sehr – heraussticht. Denn Quarterback ist eine enorm komplexe und schwierige Position, nicht nur auf Football bezogen, sondern im Sport generell. Ein Quarterback hat so viel Einfluss auf Wohl und Wehe eines Teams wie wohl kein anderer Einzelspieler in einem Teamsport.

Das ist auch der einzige Grund, weshalb Glen Toonga noch keinen Platz in seiner heimischen Vitrine freiräumen muss. Er ist schließlich nur ein Running Back. Wie wertvoll kann ein Running Back sein? Über den Wert einzelner Spieler auf dieser Position beim American Football lässt sich vortrefflich streiten, einfach weil Running Backs von so vielen externen Faktoren abhängig sind, um erfolgreich zu sein.

In erster Linie natürlich von der Offensive Line. Gehässig heißt es oft, dass hinter einer bestimmten Offensive Line jeder Running Back gut sein kann. Sergej Kendus und TJ Alexander sind lebende Beweise dafür, auch sie legen gute Zahlen auf, wann immer sie Toonga vertreten (aber eben auch nur als Vertreter).

Natürlich wäre es zu einfach, einen Running Back nur auf seine Umstände zu reduzieren. Mit Tempo, Beweglichkeit und Spielverständnis für die richtige Lücke kann ein Back viel zum Erfolg beitragen. Toonga hat das alles zweifellos. Und doch wird der Wert des Passspiels im Regelfall höher bemessen. Weil damit schneller mehr Raumgewinn erzielt werden kann und es damit effektiver ist, gleichzeitig aber natürlich auch schwieriger.

MVP-Kandidat: Glen Toonga oder Ben Holmes? Die Debatte um den wertvollsten Spieler der ELF

MVP-Kandidat: Glen Toonga oder Ben Holmes? Die Debatte um den wertvollsten Spieler der ELF

Konkurrenz aus Wien Größte Konkurrenten für Toonga in diesem Jahr sind laut ELF-Website Ben Holmes (Vienna Vikings) und Zach Edwards (Paris Musketeers). Beides Quarterbacks. Edwards dürfte eher ein Außenseiter sein, Holmes aber wird auch gute Chancen haben.

Er hat mit seiner Mannschaft alle Spiele gewonnen, führt die Liga (obwohl er drei Spiele verpasste) geteilt mit Chad Jeffries von München in Passing-Touchdowns an (34) und hat dabei nur fünf Interceptions geworfen. Bei geworfenen Yards ist er auf Rang fünf, reine Air-Yards aber – also Yards, die der Ball in der Luft war – liegt er deutlich vorn.

Bei Holmes könnte aber dieselbe Frage gestellt werden wie bei Toonga: Wie wertvoll war der einzelne Spieler letztlich für den Erfolg des Teams? Wien gewann auch ohne seinen Top-Quarterback, der Spielplan war recht einfach. Fire dagegen schien am Anfang der Saison komplett abhängig von Toonga und dem Laufspiel, weil durch die Luft wenig zusammenlief.

Letztlich muss geklärt werden: Wie viel davon war der Verdienst von Toonga und wie viel war den Umständen geschuldet?

Wer die Saison von Rhein Fire verfolgt hat, der kommt nicht umhin zu denken, dass Toonga der MVP sein muss. Auch deshalb, weil er zeitweise die gesamte Offensive auf seinem Rücken zu tragen schien und Spiele entschied. Nicht allein, aber eben als Gesicht des Ganzen – und darum geht es letztlich irgendwie auch.

Wenn nun aber der Wert eines Quarterbacks, der keine außergewöhnliche, aber sehr gute Saison spielt, höher bemessen wird, könnte es auch Ben Holmes werden. Play-offs spielen dabei übrigens keine Rolle mehr, der MVP ist eine Auszeichnung der regulären Saison. Toonga und Holmes, die beide in Woche 14 spielfrei haben, haben ihre Karten also auf den Tisch gelegt. Manch anderer greift vielleicht noch ins Rennen ein. Die Nominierung dürfte bald folgen, Toonga wird sicher unter den besten drei sein. Ob er dann auch gewinnt?

Andreas Möller

Ich bin Andreas, ein Redakteur der Website Uslar Hier, eine nationale Zeitung für das Zeitgeschehen. Als Redakteur auf dieser Plattform verfasse ich Artikel mit strenger Objektivität, um unseren Lesern stets die neuesten Nachrichten zu liefern. Meine Leidenschaft für Journalismus und mein Engagement für die Wahrheit spiegeln sich in meinen Beiträgen wider, während ich kontinuierlich daran arbeite, unsere Leserschaft mit relevanten und informativen Inhalten zu versorgen.

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