Ferienfreude in Radevormwald endet mit Flohmarkt-Startschwierigkeiten

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Ferienfreude in Radevormwald endet mit Flohmarkt-Startschwierigkeiten

In der Stadt Radevormwald ist die Ferienfreude leider nicht von Dauer. Nachdem die Schulferien just begonnen haben, müssen die Einwohner und Besucher der Stadt sich mit einer unangenehmen Überraschung auseinandersetzen. Der traditionelle Flohmarkt, der zum Highlight der Sommerferien zählt, startet nicht wie geplant. Stattdessen müssen die Organisatoren und Händler sich mit Startschwierigkeiten herumschlagen, die den Besuchern einen unruhigen Start in die Ferien bereiten. Wir berichten über die Gründe für diese unerwarteten Probleme und wie die Stadt darauf reagiert.

Ferienfreude in Radevormwald endet mit Flohmarkt-Startschwierigkeiten

Als Steffi am Samstagmorgen in aller Herrgottsfrühe aus dem Fenster schaute, war sie kurz davor, sich wieder ins Bett zu legen. Die Sonne war noch gar nicht aufgegangen, doch die Regenschleusen hatten sich bereits geöffnet.

„Ich habe tatsächlich kurz überlegt, ob wir nicht einfach zu Hause bleiben sollen. Aber wir hatten schon alles rausgelegt“, gibt die 42-jährige Radevormwalderin offen zu.

Die Zuversicht und die positive Erfahrung aus dem Vorjahr sowie die kurzzeitige Regenpause ließen sie am Ende dann doch noch aufbrechen. Sogar früher als vorgesehen. Schon kurz nach 5 Uhr stand Steffi mit allerlei Kindersachen in der Innenstadt und sicherte sich für den Stand ihrer Töchter ein überdachtes Plätzchen auf dem Schlossmacherplatz.

Familien trotz Regen auf dem Kindermarkt

Familien trotz Regen auf dem Kindermarkt

Sie war nicht die einzige. Viele Eltern und ältere Kinder ohne einen eigenen Pavillon, hatten sich früh aufgemacht, um die Vordächer der Geschäfte als Schutz für ihren Verkaufsstand zu nutzen. Dafür blieben weite Teile der sonst mit Ständen gesäumten Innenstadt verwaist.

Info: Viele nutzen auch Online-Plattformen. Teilnahme Von den etwa 90 Anmeldungen im Vorfeld, berichtet Britta Hallek von der städtischen Jugendförderung, waren längst nicht alle zum Flohmarkt erschienen. Knapp die Hälfte hatten ihren Stand gar nicht erst aufgebaut oder kamen erst gegen 10 Uhr dazu, als der Regen nachgelassen hatte.

Regen und Verspätungen, aber auch viel Freude

Regen und Verspätungen, aber auch viel Freude

„Respekt für alle, die heute mitgemacht haben“, sagt Hallek. „Ich wäre beim Blick aus dem Fenster heute Morgen wahrscheinlich auch nicht gekommen.“

Nachfrage Vergleichbar zu den Jahren lange vor der Pandemie sei der Kinderflohmarkt am Ende des Ferienspaßes schon lange nicht mehr, sagt Hallek. Früher habe es in der Innenstadt Platzprobleme gegeben, um alle Interessenten mit ihren Ständen unterzubringen. Mittlerweile würden viele Familien über das ganze Jahr auf andere Märkte in der Umgebung ausweichen oder Online-Plattformen nutzen, um Platz zu Hause zu schaffen.

Flohmarkt-Frühstück: Radevormwalder Familien auf dem Kindermarkt

Pünktlich zum Startschuss kamen Steffis Töchter, Hermine (8) und Helene (6), etwas ausgeschlafener als Mama, dazu. Doch außer den „Berufströdlern“, wie Steffi jene Kunden nennt, die sich bereits vor dem offiziellen Beginn des Flohmarktes schon mit Taschenlampen an den Ständen umschauen, war bis zur Öffnung der Geschäfte nichts los, berichtet Hermine.

Als der Regen nachließ, füllte sich dann auch plötzlich die Stadt, und bei Hermine und Helene klingelte die Kasse. „Wir haben Puzzles, Puppen und einen Hochsitz für Kinder dabei“, zählt die Achtjährige ihre Ware auf. „Auch Kuscheltiere und Anziehsachen“, preist sie professionell an.

Das Ausmisten ihres Kinderzimmers, sagt Hermine, sei ihr nicht so schwergefallen. Nur bei einigen Spielsachen habe sie etwas länger nachgedacht, wie etwa bei ihren geliebten Einhörnern. Am Ende entschied sie sich für den Verkauf, und tatsächlich fanden ihre mythologischen Pferde schnell ein neues Zuhause.

Lange betrauert habe sie Hermine allerdings nicht, wie Papa Robin (44) amüsiert verrät. Auf dem Kinderflohmarkt hatte die Achtjährige bereits für Ersatz gesorgt und sich mit einem Teil der Einnahmen ein großes kuscheliges Plüschpferd gekauft.

Kinderflohmarkt: Regen und Verspätungen, aber auch viel Freude

Auch an einer mit funkelnden und glitzernden Pailletten bestickten Jacke hatte Hermine nicht vorbeigehen können und gleich zugeschlagen.

„Und das war mir Papa noch schuldig, weil er meine kaputt gemacht hat“, sagt Hermine und zückt dabei eine kleine Vogelfigur hervor, die als Flöte genutzt wird.

Der Vater schmunzelt und zückt die Schultern; „So ein Glück, dass wir hier so eine gefunden haben.“

Sara (10), Bruder Silas (13) und Kumpel Lasse (14) sind bereits alte Hasen auf dem Kinderflohmarkt. Seit vielen Jahren schon, verraten die drei, bieten sie am Ende des Ferienspaßes ihre ausgemusterten Dinge an.

„Ich habe diesmal Puppen- und Ballettkleidung dabei“, verrät Sara. „Die Tiptoi-Sachen (Anmerkung der Redaktion: ein interaktives Lernspiel) gehen dieses Jahr auch sehr gut weg“, sagt die Zehnjährige erfreut.

Das Ausmisten falle ihr persönlich überhaupt nicht schwer. „Ich habe das allermeiste, was ich sowieso länger nicht benutze, schon vorher in Kisten gepackt.“ Sobald der Kinderflohmarkt anstehe, brauche sie nur die Kisten hervorzuholen.

Mit dem Verkaufserlös hat Sara auch schon Pläne. „Ich spare auf neue Nike-Schuhe. Die sind ein bisschen teurer.“

Silas und Lasse sind trotz ihres jungen Alters auch schon geübte Flohmarktverkäufer: „Spielsachen für kleine Kinder und Playmobil gehen eigentlich immer gut“, äußern die Jungs fachmännisch.

Müde seien sie am Morgen noch gewesen. Denn auch sie bereiteten ab 5 Uhr in der Früh ihren Verkaufsstand vor, bauten den Pavillon auf und standen lange Stunden im Regen.

„Jetzt geht es eigentlich mit der Müdigkeit“, sagt Lasse. Das Ausmisten bereite ihnen keine Probleme. „Das mache ich eigentlich ganz gerne. Ich bin dann immer ganz froh, wenn mein Zimmer nicht mehr so voll ist“, sagt Silas.

Was er mit dem Verkaufserlös mache, wisse er noch nicht. „Wünsche habe ich jede Menge, aber einen genauen Plan noch nicht.“

Stefan Lehmann

Ich bin Stefan, ein Journalist von der Webseite Uslar Hier, einer nationalen Zeitung für das Zeitgeschehen. Ich liefere die neuesten Nachrichten mit strenger Objektivität und decke eine Vielzahl von Themen ab. Meine Artikel sind gut recherchiert und informieren die Leser über wichtige Ereignisse in der Welt. Meine Leidenschaft für den Journalismus und mein Streben nach Wahrheit spiegeln sich in meiner Arbeit wider, während ich stets daran arbeite, die Leser bestmöglich zu informieren.

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