Wieso man auf Bezahlung für Strom warten muss

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Wieso man auf Bezahlung für Strom warten muss

In Deutschland müssen Millionen von Haushalten jährlich mit Verzögerungen bei der Strombezahlung rechnen. Die Gründe dafür sind vielfältig, doch oft ist es ein Kommunikationsproblem zwischen den Stromversorgern und den Verbrauchern. Die Frage bleibt jedoch, wieso man auf die Bezahlung für Strom warten muss, obwohl die Stromrechnungen doch pünktlich gezahlt werden sollten. In diesem Artikel werden wir die Hauptgründe für die Verzögerungen bei der Strombezahlung untersuchen und erklären, was die Verbraucher tun können, um ihr Geld schneller zurückzubekommen.

Auf Bezahlung warten: Gärtnerei-Eigner Thomas Viehweg beklagt lange Verzögerungen bei Stromvergütung

Thomas Viehweg ist sauer. Er steht vor seinem großen Blockheizkraftwerk in der Sevelener Gärtnerei. Das moderne Gerät produziert nicht nur Strom für die eigene Gärtnerei, sondern werden Überschüsse auch in das allgemeine Stromnetz eingespeist. Allerdings hat er von Westnetz, dem zuständigen Netzbetreiber, dafür noch keine Vergütung bekommen.

„Die Rechnungen von denen kommen aber pünktlich“, sagt der Unternehmer. Nur die Gutschreibung für den eingespeisten Strom lassen nun schon seit einem Jahr auf sich warten.

Ein weiterer Betroffener: Oliver Klings

Ein weiterer Betroffener: Oliver Klings

Genauso ergeht es auch Oliver Klings, der in Winternam einen landwirtschaftlichen Betrieb hat. Ihm ergeht es sogar noch schlechter. „Bei uns wurde der Zähler im Dezember 2022 angebracht und ab dem Zeitpunkt wird auch Strom produziert und eingespeist.“ Seitdem er das Blockheizkraftwerk hat, bekommt er auch kein Geld für den Strom aus der Photovoltaikanlage.

Da sei etwas mit der Abrechnung durcheinandergeraten, so die Begründung, die ihm gesagt wurde.

Ein Jahr wartet auf die Vergütung

Beide haben in eigene Anlagen investiert, als der Ukraine-Krieg begann und das Wort Strommangel-Lage die Runde machte. Sowohl die Pflanzen in seiner Gärtnerei als auch die Tiere auf dem landwirtschaftlichen Betrieb sind auf eine regelmäßige Stromversorgung angewiesen. Überschüssiger Strom geht in das normale Netz.

Thomas Viehweg geht davon aus, dass ihm mittlerweile 130.000 bis 140.000 Euro fehlen, die zwar irgendwann von Westnetz ausgezahlt werden, weil der Strom ja über den Zähler gelaufen ist, aber ungewiss sei, wann.

Ein aktuelles Projekt in Gefahr

Dies hat auch Auswirkungen auf ein aktuelles Projekt. In Rheurdt baut er eine weitere große Photovoltaikanlage. Der Berater von der Bank wollte wissen, ob er die Laufzeit für den Kredit verlängern soll, weil das Geld von Westnetz ja so unzuverlässig kommt.

„Wir stehen dabei nur beispielhaft für mittelständische Unternehmen“, sagt Thomas Viehweg. Er weiß von weiteren Betroffenen am Niederrhein.

Der CDU-Bundestagsabgeordnete schaltet sich ein

Der CDU-Bundestagsabgeordnete Stefan Rouenhoff erfuhr über die Redaktion von dem Fall und schaltete sich ein. Um den Fall zu klären, will er eine schriftliche Anfrage an die Bundesregierung stellen.

Westnetz entschuldigt sich

Westnetz entschuldigt sich. „Das ist natürlich sehr bedauerlich“, heißt es seitens der Mitarbeiterin, die für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist. Die Erklärung für die Probleme: Konzernweit habe ein umfangreiches IT-Projekt stattgefunden, „mit dem wir unsere Prozesse vor allem an der Kundenschnittstelle verbessern und im Ganzen durch die Digitalisierung noch schneller werden.“

Aufgrund dieser IT-Umstellungen habe sich die Vergütung der genannten Kunden verzögert. Das Versprechen: „Unsere Fachabteilung wird die Abrechnungen schnellstmöglich vornehmen.“

Zu den Stromzählern, die lange auf sich warten ließen, schreibt Westnetz als Erklärung: „Darüber hinaus kam es im vorigen Jahr tatsächlich aufgrund einer sehr hohen Nachfrage nach intelligenten Zählern und wegen Lieferengpässen bei den Produzenten beim Versand der Stromzähler zu Verzögerungen; hier hat sich die Situation glücklicherweise entspannt.“

Viehweg und Klings sind gespannt, wann das ausstehende Geld überwiesen wird.

Andreas Möller

Ich bin Andreas, ein Redakteur der Website Uslar Hier, eine nationale Zeitung für das Zeitgeschehen. Als Redakteur auf dieser Plattform verfasse ich Artikel mit strenger Objektivität, um unseren Lesern stets die neuesten Nachrichten zu liefern. Meine Leidenschaft für Journalismus und mein Engagement für die Wahrheit spiegeln sich in meinen Beiträgen wider, während ich kontinuierlich daran arbeite, unsere Leserschaft mit relevanten und informativen Inhalten zu versorgen.

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