Alain Delon, französischer Schauspieler, ist verstorben – der Letzte einer Epoche

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Alain Delon, französischer Schauspieler, ist verstorben – der Letzte einer Epoche

Die Nachricht schockiert die Filmwelt: Alain Delon, der legendäre französische Schauspieler, ist verstorben. Mit seinem Tod endet eine Ära, die von Glamour, Ruhm und einer unwiderstehlichen Präsenz auf der Leinwand geprägt war. Als Ikone des französischen Kinos hat Delon Generationen von Zuschauern begeistert und inspiriert. Seine Filme, wie zum Beispiel Rififi und Der Swimmingpool, sind zeitlose Klassiker, die auch heute noch gefeiert werden. Nun muss sich die Filmindustrie von einem seiner größten Stars verabschieden.

Der rebellische Mann mit den strahlend blauen Augen: Alain Delon ist gestorben

„Heilige Monster“ nennt die Kinowelt in Frankreich ihre ganz großen Stars. Alain Delon war eines davon - der Letzte einer goldenen Epoche des französischen Films. Am Sonntag starb der 88-Jährige in seinem Anwesen Douchy bei Paris.

Dort hatte der Schauspieler, der mehr als 80 Filme hinterlässt, die letzten 20 Jahre seines Lebens zurückgezogen gelebt - umgeben von seinen Hunden. Die Einsamkeit passte zu dem rebellischen Mann mit den strahlend blauen Augen, der nicht nur im Film, sondern auch im Leben die Regeln brach.

Mit seiner Eigenwilligkeit verlieh er den Persönlichkeiten, die er spielte, eine ganz besondere Aura. „Er spielte nicht, er war es“, sagte der Regisseur Costa-Gavras im Radiosender France Inter. „Delon der Gauner, Delon der Edle, Delon der Prinz des Kinos, Delon der außergewöhnliche Schauspieler.“

Ein Leben voller Höhen und Tiefen

Ein Leben voller Höhen und Tiefen

Delons Eltern ließen sich scheiden, als der Junge vier Jahre alt war. Der Sohn kam zu Pflegeeltern und flog später wegen schlechten Benehmens von mehreren Internaten. Nach einer Metzgerlehre zog er noch minderjährig als Soldat in den Indochina-Krieg.

1957 folgte ohne richtige Ausbildung der erste Film Killer lassen bitten. Wie ein Fisch ins Wasser sei er in seinen Beruf eingetaucht, erinnerte Delon sich in einem Interview an seinen Karrierestart. Der Killer wurde zur Paraderolle des Leinwandneulings, der schnell Erfolg hatte.

Unvergessen ist die Darstellung des eleganten Auftragskillers Jeff Costello in „Der Eiskalte Engel“ 1967, der vom geheimnisvollen Jäger zum Gejagten wird.

Die Liebe zu Romy Schneider

Die Liebe zu Romy Schneider

1958 lernte der Schauspieler Romy Schneider beim Dreh zum Melodram „Christine“ kennen. Die beiden so unterschiedlichen Charaktere wurden ein Liebespaar, das mit Höhen und Tiefen vier Jahre lang zusammenblieb und sogar offiziell verlobt war.

Als einen blutjungen Burschen in Bluejeans und Sporthemd, einen ungekämmten, schnell sprechenden wilden Knaben, der immer zu spät ins Atelier kam, mit einem Rennauto durch Paris raste, rote Ampeln überfuhr – einen Alain, über den man sich die ungeheuerlichsten Geschichten erzählte, schilderte Romy Schneider ihren Liebhaber 1965 in der Zeitschrift Quick.

Der Erfolg und die Streitereien

Der Erfolg und die Streitereien

Die gemeinsamen Jahre waren auch die besten in der Karriere von Alain Delon: 1960 gelang dem Frauenschwarm der Durchbruch mit dem Thriller Nur die Sonne war Zeuge. Er begann eine Zusammenarbeit mit dem Erfolgsregisseur Luchino Visconti, für den er in „Rocco und seine Brüder“ und später in „Der Leopard“ mit Claudia Cardinale und Burt Lancaster spielte.

Visconti, der von Delons Schönheit fasziniert gewesen sein soll, gewann damit die goldene Palme in Cannes.

Über dem Erfolg ging allerdings die Beziehung zu Romy Schneider in die Brüche. „Bin mit Nathalie nach Mexiko. Alles Gute. Alain“, lautete der kurze Abschiedsbrief, den Delon seiner Verlobten hinterließ.

Die brutale Art und Weise, Schluss zu machen, passte zu dem Beau, der viele Affären hatte, aber nie eine wirklich stabile Beziehung führte.

Die späten Jahre

Die späten Jahre

„Melancholisch, populär, geheimnisvoll“ In den 70er und 80er Jahren spielte Delon in ein paar von der Kritik gelobten Filmen wie Monsieur Klein oder Eine Liebe von Swann, konnte aber nicht mehr an seine großen Erfolge anknüpfen.

1999 zog er sich aus dem Filmgeschäft zurück und machte nur noch von sich reden, wenn er seine Freundschaft zum Gründer des rechtsextremen Front National, Jean-Marie Le Pen, bekannte oder gegen Homosexuelle wetterte.

Einen letzten Auftritt hatte er 2008 als Julius Caesar in Asterix bei den Olympischen Spielen“. 2019 nahm er in Cannes unter Tränen die Ehrenpalme für sein Lebenswerk entgegen.

„Er war mehr als ein Star: ein französisches Denkmal“, würdigte Präsident Emmanuel Macron Delon nach dessen Tod im Kurznachrichtendienst X.

Wenige Monate nach der Auszeichnung in Cannes erlitt der Filmstar einen Schlaganfall, von dem er sich nie wieder erholte. Über seine Behandlung zerstritten sich seine drei Kinder: sein Sohn Anthony aus der Ehe mit Nathalie Delon sowie Anouchka und Alain-Fabien, die aus der Beziehung zu dem niederländischen Model Rosalie Van Breemen stammen.

Anouchka, die die Hälfte von Delons Vermögen erben soll, wollte ihren Vater in der Schweiz behandeln lassen. Ihre Brüder warfen ihr vor, damit nur die teure Erbschaftssteuer in Frankreich umgehen zu wollen.

Die letzten Stunden ihres Vaters verbrachten die Kinder dann aber doch zusammen am Sterbebett - zusammen mit Loubo, dem Hund.

Andreas Möller

Ich bin Andreas, ein Redakteur der Website Uslar Hier, eine nationale Zeitung für das Zeitgeschehen. Als Redakteur auf dieser Plattform verfasse ich Artikel mit strenger Objektivität, um unseren Lesern stets die neuesten Nachrichten zu liefern. Meine Leidenschaft für Journalismus und mein Engagement für die Wahrheit spiegeln sich in meinen Beiträgen wider, während ich kontinuierlich daran arbeite, unsere Leserschaft mit relevanten und informativen Inhalten zu versorgen.

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