NRW fällt bei der Betreuung von Kindern unter drei Jahren zurück

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NRW fällt bei der Betreuung von Kindern unter drei Jahren zurück

In einem aktuellen Bericht des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend wird deutlich, dass das Bundesland Nordrhein-Westfalen (NRW) bei der Betreuung von Kindern unter drei Jahren zurückfällt. Laut der StudieSinkt die Zahl der Plätze in Kindertagesstätten in NRW kontinuierlich, während die Nachfrage nach solchen Plätzen weiterhin hoch bleibt. Dies bedeutet, dass viele Eltern in NRW Schwierigkeiten haben, eine geeignete Betreuung für ihre Kleinkinder zu finden. Das Bundesland fällt damit hinter andere Bundesländer zurück, die in dieser Hinsicht besser aufgestellt sind. Wir werfen einen Blick auf die Gründe für diese Entwicklung und diskutieren mögliche Lösungen für dieses Problem.

NRW fällt bei Betreuungsquote für unter drei Jahre zurück

In Nordrhein-Westfalen haben im bundesweiten Vergleich besonders wenige Kinder unter drei Jahren einen Betreuungsplatz in der Kita oder bei Tageseltern. Im März 2023 lag die Betreuungsquote bei genau 31 Prozent.

Das ergab eine Auswertung des statistischen Landesamtes. Damit landet NRW im Länder-Ranking gleichauf mit Baden-Württemberg auf dem vorletzten Platz, dahinter liegt nur noch Bremen (30,7 Prozent).

Elternbedarf nicht gedeckt

Elternbedarf nicht gedeckt

Den Wünschen der Familien dürften diese Werte bei weitem nicht gerecht werden. „Der Elternbedarf in NRW ist sehr groß, er ist in den letzten Jahren massiv gestiegen und weicht von der tatsächlichen Teilhabequote der Kinder stark ab“, fasste Anette Stein, Expertin für frühkindliche Bildung der Bertelsmann-Stiftung, die Lage im Gespräch mit unserer Redaktion zusammen.

Nach einer Erhebung der Stiftung von 2023 lag der Betreuungsbedarf im Land zuletzt bei knapp 48 Prozent. Damit ergäbe sich eine Betreuungslücke von rund 17 Prozentpunkten, tatsächlich dürfte die Schere inzwischen noch weiter auseinanderklaffen: „Ich gehe fest davon aus, dass der Bedarf in diesem Jahr noch mal gestiegen ist“, so Stein.

InfoKita-Jahr startet mit 764.000 Kindern im System

InfoKita-Jahr startet mit 764.000 Kindern im System

Ab 1. August werden in NRW insgesamt mehr als 764.000 Kinder in Kitas und von Tageseltern betreut. Es gibt einen Zuwachs von rund 4000 Betreuungsplätzen: 3140 für über Dreijährige, 466 für unter Dreijährige.

Der Zubau ist in beiden Bereichen deutlich geringer als in Vorjahren. Dabei hat NRW beim Ausbau der frühkindlichen Bildungslandschaft für unter Dreijährige in den letzten zehn Jahren sogar besonders stark aufgeholt. Die Betreuungsquote stieg von 2013 bis 2023 um elf Prozentpunkte.

Kritik an der Landesregierung

Kritik an der Landesregierung

„Man hätte schon vor zehn, 15 Jahren mehr Dynamik in den Platzausbau bringen müssen“, kritisierte Anette Stein. Ihr Fazit: „NRW muss noch über Jahre deutlich investieren, um auf die Höhe des Bedarfs zu kommen.“

Nun sieht es allerdings nicht danach aus, als würde es damit in diesem Jahr vorangehen. So gibt es nach Zahlen des Familienministeriums zum jetzt beginnenden Kita-Jahr landesweit einen Zuwachs von gerade mal 466 neuen Betreuungsplätzen für unter Dreijährige.

„Erschreckend“ ist dies aus Elternsicht, heißt es vom Landeselternbeirat der Kitas. Vermutlich mangele es schlicht am Personal: „Wenn man Plätze schaffen würde, hätte man wahrscheinlich gar nicht die Erzieher, um sie zu betreiben“, sagte Sprecherin Daniela Heimann.

Forderungen an die Landesregierung

Forderungen an die Landesregierung

Die FDP-Landtagsfraktion forderte hingegen einen „Kurswechsel“ von der Landesregierung. „Es ist untragbar, dass Mecklenburg-Vorpommern mit einer Betreuungsquote von 59 Prozent nahezu doppelt so viele Plätze zur Verfügung stellt wie NRW“, sagte der familienpolitische Sprecher Marcel Hafke.

Die schwarz-grüne Koalition müsse „substanzielle Maßnahmen ergreifen, um die Betreuungsquote signifikant zu erhöhen“, sagte er. Dazu gehörten deutlich mehr Geld für Kitas und für den Ausbau von Betreuungsplätzen, bessere Arbeitsbedingungen für Erzieher, „ein belastbares Quereinsteigerprogramm“ sowie die Förderung von flexiblen Betreuungsmodellen, so Hafke.

Das Land verwies auf die Verantwortung der Städte und Gemeinden. „Für die bedarfsgerechte Planung beziehungsweise den Ausbau der Kindertagesbetreuung sind in erster Linie die kommunalen Jugendämter zuständig“, hieß es aus dem Familienministerium von Josefine Paul (Grüne).

Dieter Meier

Ich bin Dieter, ein Experte von der Webseite Uslar Hier, einer nationalen Zeitung für das Zeitgeschehen. Als Autor liefere ich die neuesten Nachrichten mit strenger Objektivität. Meine Artikel sind fundiert und informativ, um den Lesern einen umfassenden Überblick über aktuelle Ereignisse zu bieten. Mit meiner langjährigen Erfahrung und meinem Fachwissen in verschiedenen Themenbereichen trage ich dazu bei, dass die Leser stets gut informiert sind.

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