Aberdeen in Schottland: Granit, Geschichte und Graffiti -> Aberdeen in Schottland: Granit, Geschichte und Streetart

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Aberdeen in Schottland: Granit, Geschichte und Graffiti -> Aberdeen in Schottland: Granit, Geschichte und Streetart

Die Granitstadt Aberdeen im Nordosten Schottlands ist bekannt für ihre architektonischen Schätze, die aus dem 18. und 19. Jahrhundert stammen. Doch gibt es mehr zu entdecken, als nur die historischen Fassaden der Stadt. In den Straßen Aberdeens finden sich auch bunte Graffiti und Streetart, die die Stadtmitte aufwerten und eine frische, moderne Note hinzufügen. Wir möchten Ihnen auf dieser Reise durch Aberdeen die faszinierende Geschichte der Stadt näherbringen und Ihnen die versteckten Schätze der Streetart-Szene zeigen.

Aberdeen in Schottland: Granit, Geschichte und Graffiti Kunst

Studierende genießen die lang ersehnte Frühlingssonne auf dem grünen King‘s College Campus in Old Aberdeen. Im Herzen der über 500 Jahre alten, drittältesten Universität Schottlands bilden sie einen lebendigen Kontrast zum denkmalgeschützten Gebäudeensemble.

Bis 1891 war der Stadtteil Old Aberdeen, rund drei Kilometer nördlich der Innenstadt, noch ein eigenes Dorf. Vor einem der ältesten Bauwerke, der King‘s College Kapelle, wartet bereits Tourguide Rick Meeken in rot-hellblau kariertem Schottenrock.

Sein US-amerikanischer Akzent passt nicht ganz zum schottischen Outfit. Und doch trägt er seinen Kilt mit dem Tartan-Muster des „Harvie Clans“ zu Recht mit Stolz: „Ein Job in der einst boomenden Ölbranche brachte mich 1984 hierher“, erzählt der pensionierte Chemieingenieur. „Erst später fand ich heraus, dass meine Vorfahren im 18. Jahrhundert von Schottland ins kanadische Neuschottland auswanderten und schließlich in den USA landeten.“

Entdecken Sie die Facetten von Aberdeen: von Geschichte bis Street Art

Entdecken Sie die Facetten von Aberdeen: von Geschichte bis Street Art

Heute führt er als Guide der Scot Free Tours regelmäßig Reisende durch die facettenreiche Küstenstadt. Wer mit ihm eine „Tour of Old Aberdeen“ unternimmt, erfährt nicht nur, dass das mittelalterliche Dorf – entgegen seines Namens – eigentlich jünger ist als Aberdeens Zentrum am Fluss Dee, wo Menschen bereits vor 8000 Jahren siedelten.

Sondern etwa auch, dass die Universität eine Handvoll Nobelpreisträger hervorbrachte, Forschende hier das Insulin entdeckten oder Absolvent Patrick Manson einst die Stechmücke als Überträger der Malaria entlarvte. Kunstwerk auf Beton – großformatige Graffiti-Kunst dank des jährlichen Nuart Festival in Aberdeen.

Auch allerlei Anekdoten hält der Storyteller bereit. Da wäre die um den alten Wunschbrunnen im Innenhof der Uni, an dessen Grund zahlreiche Münzen glänzen. Seine Öffnung ist mittlerweile durch ein Metallgitter versperrt.

„Mindestens einmal im Jahr musste man zuvor Studenten aus dem Brunnen retten“, erzählt Meeken amüsiert, „denn das Kleingeld reichte ja immerhin für einen Drink.“ Verlockend, wenn einer der bis heute beliebtesten Pubs der Stadt gleich um die Ecke liegt. Die kleine, historische St. Machar Bar wartet mit Aber­deens zweitgrößter Whisky-Auswahl auf.

Aberdeen, die Stadt am Meer: Granit, Geschichte und kollektive Kunst

Aberdeen, die Stadt am Meer: Granit, Geschichte und kollektive Kunst

Das zieht seit neuestem auch Kreuzfahrttouristen an, „viele Deutsche“, so Meeken. Der kopfsteingepflasterten High Street folgend, macht er am Old Town House aus dem 18. Jahrhundert halt – nicht ohne die dunkle Ausnüchterungszelle zu erwähnen, die einst Trunkenbolde zur Vernunft bringen sollte.

Weiter entlang der Gasse The Chanonry ragen Bäume und blühende Sträucher über verwitterte Steinmauern, linkerhand laden die Cruickshank Botanic Gardens zum Flanieren. Unweit erhebt sich dann das sakrale Herz Old Aber­deens, die mächtige St. Machar‘s Kathedrale, ursprünglich im 12. Jahrhundert erbaut.

Im Kircheninneren schimmern Sonnenstrahlen durch hohe, kunstvolle Buntglasfenster, deren Figuren Geschichten ferner Jahrhunderte erzählen. Hinter diesem Ort der Kontemplation und voller Geschichte erstreckt sich der einladende Seaton Park, nördlich flankiert von den Flussschleifen des Don.

Wer seinem Ufer bis zur nahen Nordseemündung folgt, wird auf Aber­deens kilometerlangen goldenen Strand treffen, der bis zur historischen Fischersiedlung Footdee an der betriebsamen Hafeneinfahrt reicht. Mit Erschließung der Ölfelder in den 1970er-Jahren wurde Aberdeens Hafen zur logistischen Drehscheibe für vorgelagerte Bohrinseln.

Praktische Informationen

Praktische Informationen

Anreise: Diverse Flugverbindungen nach Aberdeen – je nach Fluglinie teils via Amsterdam, London, Dublin oder Kopenhagen. Alternativ: Anreise mit eigenem Auto per Fähre von Amsterdam nach Newcastle (Nordengland) mit DFDS. Von hier Weiterfahrt nach Schottland. www.dfds.com

Aktivitäten: Die sympathischen Guides von Scot Free Tours sind wahre Storyteller und bieten zweistündige, kostenlose Spaziergänge mit verschiedenen Schwerpunkten an, etwa die „Old Aberdeen“ oder die „Old and Nu Tour“ inklusive „Nuart“ Street Art. www.scotfreetours.com

Tipp: Die St. Machar‘s Kathedrale in Old Aberdeen ist täglich von 9.30 bis 16.30 kostenlos geöffnet (Sonntag ab 14 Uhr). www.stmachar.com

Dieter Meier

Ich bin Dieter, ein Experte von der Webseite Uslar Hier, einer nationalen Zeitung für das Zeitgeschehen. Als Autor liefere ich die neuesten Nachrichten mit strenger Objektivität. Meine Artikel sind fundiert und informativ, um den Lesern einen umfassenden Überblick über aktuelle Ereignisse zu bieten. Mit meiner langjährigen Erfahrung und meinem Fachwissen in verschiedenen Themenbereichen trage ich dazu bei, dass die Leser stets gut informiert sind.

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