Führt Altsiedlung Kamp-Lintfort Millionäre an?
Die Stadt Kamp-Lintfort ist auf dem besten Weg, zu einem beliebten Ziel für Millionäre zu werden. Die alte Siedlung in der Nähe von Düsseldorf lockt mit ihrer idyllischen Lage und der hohen Lebensqualität immer mehr Wohlhabende an. Die Preise für Eigentumswohnungen und Häuser sind in den letzten Jahren rapide gestiegen, was darauf hindeutet, dass die Stadt zunehmend attraktiv für finanziell abgesicherte Menschen wird. Doch was macht Kamp-Lintfort so attraktiv für die Oberschicht? Wir haben uns diesem Thema genähert und recherchiert, was hinter dieser Entwicklung steckt.
Altsiedlung KampLintfort: Millionäre geraten in Schwierigkeiten
Vor neun Jahren fanden Michael Korb und Bärbel Schmidt ihr Traumhaus in der Elisabethstraße in der Kamp-Lintforter Altsiedlung. Sie kauften ein Zechenhaus, sanierten es innen wie außen und deckten das Dach neu. Doch nun müssen sie ein zur Straße liegendes Dachfenster zurückbauen, nachdem sie einen Brief von der Stadtverwaltung erhalten haben.
„Wenn wir gewusst hätten, was hier auf uns zukommt, hätten wir das Haus niemals gekauft“, sagt das Paar. Die Stadtverwaltung forderte nicht nur die Erhaltung der Klappläden, sondern auch den Rückbau des Dachfensters. Dafür räumte die Stadtverwaltung einen Monat Zeit ein. „Wir haben jetzt einen Aufschub bis Oktober bekommen“, berichtet Michael Korb.
Das Paar wünschte sich, dass sie bei dem Kauf des Hauses auf die Gestaltungssatzung für die Altsiedlung aufmerksam gemacht worden wäre. „Wir waren damals im Bauamt der Stadt und haben nachgefragt, worauf wir beim Umbau achten müssen. Es ging um die Dachpfannen und das Dachfenster. Uns sind sogar die erlaubten Größen genannt worden“, berichtet Michael Korb.
Gestaltungssatzung in KampLintfort: Paar muss Dachfenster zurückbauen
Hintergrund ist ein vorangegangenes Urteil des Düsseldorfer Verwaltungsgerichts zur Gestaltungssatzung. Die Stadt Kamp-Lintfort erklärte, keinen Ermessensspielraum zu haben, sondern das Urteil umsetzen zu müssen. Ziel der Gestaltungssatzung ist die Altsiedlung als eine der größten Bergarbeitersiedlung in Deutschland in ihrer charakteristischen städtebaulichen Gestalt zu erhalten.
Das Paar will nicht den Klageweg beschreiten. „Ein Prozess dauert zu lang. Wir werden das Dachfenster wohl oder übel zurückbauen. Das wird uns bestimmt zwischen 2500 und 3500 Euro kosten“, sagt Michael Korb. Die Suche nach passenden Firmen sei schwierig. „Denn wer baut denn noch so und wer kann das überhaupt noch?“
Michael Korb und Bärbel Schmidt fühlen sich nicht mehr wohl in ihrem Haus. „Wer weiß, womit die Stadt als nächstes um die Ecke kommt.“
Schreibe einen Kommentar