Unterrath: Peter Heinz Paumen hält letzte Englisch-Unterrichtsstunde

Index

Unterrath: Peter Heinz Paumen hält letzte Englisch-Unterrichtsstunde

In der Gemeinde Unterrath ist ein bedeutendes Ereignis zu verzeichnen: Peter Heinz Paumen, langjähriger Lehrer an der örtlichen Schule, hat seine letzte Englisch-Unterrichtsstunde gehalten. Nach vielen Jahren der Lehrtätigkeit hat sich Peter Heinz Paumen entschieden, seine Arbeit als Lehrer zu beenden. Seine letzte Stunde war für die Schüler und Kollegen ein emotionaler Abschied von einem Lehrer, der sich immer für die Ausbildung und Förderung seiner Schüler eingesetzt hat. In dieser Stunde wurde noch einmal die Bedeutung von Peter Heinz Paumens Arbeit und sein Engagement für die englische Sprache hervorgehoben.

Peter Heinz Paumen hält letzte Englisch-Stunde in Unterrath

Peter Heinz Paumen ist pünktlich wie immer an diesem Freitagvormittag. In 19 Jahren bin ich kein einziges Mal zu spät gekommen, sagt Paumen, als er gegen 9:50 Uhr in den Gruppenraum im Zentrum plus an der Eckenerstraße 1 in Unterrath kommt. Er platziert seinen schwarzen Aktenkoffer am Kopfende des Tisches, die Kante des Koffers liegt formschlüssig an der Tischkante.

Um Punkt zehn Uhr begrüßt Paumen die sieben weiteren Personen, die an diesem Tisch sitzen – auf Englisch. Es ist seine letzte Stunde. 19 Jahre lang hat Peter Heinz Paumen ehrenamtlich Englisch-Stunden gegeben. Im September wird der gebürtige Düsseldorfer 90 Jahre alt.

Seine Tochter sowie die anderen Gruppenmitglieder haben ihm zum Abschied Kuchen, selbst gebackene Muffins und Geschenke mitgebracht.

Ein humorvoller Coach mit eigener Meinung

Ein humorvoller Coach mit eigener Meinung

Er ist sehr humorvoll und hat seine eigene Meinung, sagt Marianne Friedrich über ihren Englisch-Coach. Sie ist seit rund einem Jahr in der Englisch-Gruppe.

Wir haben hier eine sehr lockere und familiäre Atmosphäre, resümiert Wolfgang Mäschig, der mehr als fünf Jahre lang an Paumens Englisch-Sitzungen teilgenommen hat. Ich wollte Englisch sprechen und die Sprache in meinem Leben halten, so Mäschig.

Freie Konversation, das scheint die Teilnehmer der Gruppe am meisten an Paumens Sitzungen zu schätzen. Es gibt keine Arbeitsblätter. Häufig werde über Politik gesprochen oder über Literatur. Ganze Buchreihen haben wir hier gemeinsam gelesen und miteinander übersetzt, so Paumen.

Er sieht sich dabei nicht als Lehrer, immerhin habe er das Fach nicht studiert. Paumen hatte in der Schule Englisch, später im BWL-Studium. Da musste man ein wenig parlieren, erinnert er sich.

Von der Liebe zur englischen Sprache

Von der Liebe zur englischen Sprache

Nach dem Zweiten Weltkrieg hörte er das Englisch der Soldaten auf den Straßen Düsseldorfs. Mit der Zeit wuchs das Interesse an der Sprache. 1973 wird Paumen Mitglied im Anglo-German-Club, einem internationalen Kulturverein. Er reiste in die USA, nach Kanada, Australien.

Als er sich 2005 das Programm der DRK-Einrichtung besah, habe er festgestellt, dass es gar kein Englisch-Angebot gegeben habe. Also organisierte er dieses selbst. Mit großem Erfolg: Manchmal dachte ich, dass wir bei den Teilnehmern auf die Bremse treten müssen, sagt Paumen.

Gerade, wenn er hochkarätige Redner aus der Wissenschaft eingeladen hatte, sei der Saal voll gewesen.

Ein Leben ohne Langeweile

Ein Leben ohne Langeweile

Ich bin kein Junge nur für einen Abend, sagt Paumen über sein jahrelanges Engagement. In den vergangenen Jahrzehnten organisierte er Volleyballturniere und gründete eine Selbsthilfegruppe. Auch für die Zukunft gelte: Das Wort Langeweile muss ich auf jeden Fall canceln.

Er habe einen Haushalt zu führen, lese englischsprachige Bücher, löse Kreuzworträtsel. Und: Er hat sich der Wahrung unserer Heimatsprache verschrieben. Es ist die zweite große Sprachleidenschaft Paumens: das Düsseldorfer Platt.

Darüber kann er stundenlang reden. Wenn er im Dialekt spreche, spüre er ein breites Heimatgefühl in sich, sagt Paumen. Er hält selbst Vorträge über das rheinische Platt.

Ich schlafe im Kopf noch lange nicht ein. Über sein Englisch-Interesse sagt Paumen: Ich bin ein Fremdsprachen-Fan, der es nie geschafft hat, perfekt zu sprechen. Aber er habe stets versucht, sich dem anzunähern und das auch so mit den Mitgliedern der Englisch-Gruppe anzustreben.

Er halte es da wie auch sonst im Leben mit Freddie Frintons letztem Satz in Dinner for One: I'll do my very best.

Andreas Möller

Ich bin Andreas, ein Redakteur der Website Uslar Hier, eine nationale Zeitung für das Zeitgeschehen. Als Redakteur auf dieser Plattform verfasse ich Artikel mit strenger Objektivität, um unseren Lesern stets die neuesten Nachrichten zu liefern. Meine Leidenschaft für Journalismus und mein Engagement für die Wahrheit spiegeln sich in meinen Beiträgen wider, während ich kontinuierlich daran arbeite, unsere Leserschaft mit relevanten und informativen Inhalten zu versorgen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Go up