Ukraine-Krieg: Verlassene über Liebe inmitten des Krieges

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Ukraine-Krieg: Verlassene über Liebe inmitten des Krieges

Im Schatten des Krieges in der Ukraine finden sich Geschichten, die von Hoffnung und Liebe handeln. Trotz der Zerstörung und des Leids, das der Konflikt über die Bevölkerung gebracht hat, gibt es Menschen, die ihrerseits ein Zeichen der Menschlichkeit setzen. Inmitten des Chaos und der Gewalt finden sich Paare, die ihre Liebe trotz aller Widrigkeiten aufrechterhalten. Ihre Geschichten sind ein Bekenntnis zur Menschlichkeit und ein Vorbild für die Zukunft. In diesem Artikel erfahren Sie von den verlassenen, die ihre Liebe inmitten des Krieges gefunden haben.

Verlassene über Liebe inmitten des Krieges:

Bevor er ging, kaufte er seiner Freundin einen Hund, sagt sie. „Damit sie nicht so allein ist.“ Die letzten Abende habe die Familie zusammen verbracht. Dann zog er in den Krieg.

Bruder im Krieg, Familie in Deutschland: Eine Mutter kämpft um ihre Liebe

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Iryna Solokova sitzt auf dem Balkon ihrer Wohnung in Wassenberg und trinkt Kaffee. Sie und ihre beiden Söhne sind in Sicherheit. Doch die Sorge um den jüngeren Bruder umklammert die 41-Jährige, unabhängig von den mehr als 2000 Kilometern, die zwischen ihr und ihrer Heimat Odessa liegen.

Ihr Bruder habe selbst entschieden zu kämpfen, sagt Solokova. Für sie war es wichtig, ihn moralisch zu unterstützen. „Ich wollte stark sein“, sagt sie. „Und habe versucht, meine aufgewühlten Gefühle zu verbergen.“

Liebe im Zeichen des Krieges: Eine Frau erzählt von ihrem Bruder an der Front

Liebe im Zeichen des Krieges: Eine Frau erzählt von ihrem Bruder an der Front

Ihr Bruder ist fünf Jahre jünger als sie – 36 Jahre alt. Ihre Familie war viel zusammen vor dem Krieg. Sie standen sich nah. Selbst die Arbeit verband sie. Beide waren für den selben Möbelhersteller tätig.

Als der Krieg über das Land hereinbrach, konnte Tetiana Bogdanova nicht glauben, was passierte. „Schon in der ersten Nacht waren die Soldaten vor Kharkiv, unserer Heimat“, sagt die 35-Jährige.

Krieg und Liebe: Eine Mutter erzählt von ihrer Schwester an der Front

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Um Stress abzubauen, habe sie spontan angefangen zu putzen. Es sei ein ganz spezielles Geräusch, wenn Raketen abgefeuert werden. Sie beschreibt es als ein „Wusch“ und „Zisch“. Als noch bedrohlicher habe sie die Flugzeuge wahrgenommen.

„Wenn große Bomben fallen, erscheinen Schüsse plötzlich nicht mehr so schlimm“, sagt Bogdanova. Die Stadt sei sehr laut geworden. Um ihren Sohn, der jetzt zehn Jahre alt ist, von dem Lärm abzuschirmen, setzte sie ihm Kopfhörer auf und ließ ihn Videos anschauen.

Familie getrennt, Liebe unverändert: Eine Frau berichtet von ihrem Bruder im Krieg

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Bis heute reagiere sie empfindlich auf laute Geräusche. Ihr Kind dagegen nicht. „In den ersten Tagen war ich in einem Schockzustand“, sagt Bogdanova. „Mein Mann war aktiver. Er wollte unbedingt etwas tun.“

Es war auch seine Idee, dass Bogdanova und der gemeinsame Sohn nach Deutschland gehen. Seit zwei Jahren lebt sie nun mit ihrem Sohn in Bautzen. „Wir sind froh hier so herzlich aufgenommen worden zu sein.“

Auch wenn der Anfang für sie stressig und überfordernd gewesen sei. „Wir verstanden natürlich überhaupt nichts, und wir waren müde von der langen Reise“, sagt sie. „Am Anfang kreisten die Gedanken weiter um den Krieg. Ich hatte ständig das Gefühl weiterlaufen zu müssen.“

Wenn sie von ihrem Bruder erzählt, legen sich sorgenvolle Schatten auf Solokovas Gesicht, als wären gerade Gewitterwolken aufgezogen. Auf die gleiche Weise hellt es sich auf, wenn sie über ihre frühere Arbeit als Designerin für Innenausstattung und Möbel spricht.

„Ich habe es geliebt“, sagt sie. „Und würde es gerne in Deutschland wieder machen.“

Solokovas Bruder kämpft in der Ukraine. Sie und der gemeinsame Sohn leben in Bautzen. Wenn sie von ihrem Bruder erzählt, legen sich sorgenvolle Schatten auf Solokovas Gesicht, als wären gerade Gewitterwolken aufgezogen.

„Es gibt Tage, an denen ich das alles bereue“, sagt Solokova. Mittlerweile ist der Trainingsmonat von Solokovas Bruder vorbei und er befindet sich seit mehreren Monaten an der Front.

„Wir hören sehr regelmäßig voneinander“, sagt Solokova. „Vor allem Whatsapp-Nachrichten tauschen wir eigentlich jeden Tag aus.“

Besonders wichtig sei ihr zu erfahren, ob er sicher zur Arbeit – so nennen sie und ihre Kinder die Front – gelangt und zurückgekommt. „Der Weg dorthin ist am Gefährlichsten, weil er durch offenes Gelände ohne Versteckmöglichkeiten muss.“

Durch ihre Sorge leidet Solokova seit langem unter starkem Haarausfall. „Wenn ich die Nachricht von ihm bekomme, dass er angekommen ist, atme ich jedes Mal auf.“

Telefonieren sei nicht jeden Tag möglich. „Wenn wir miteinander sprechen, reden wir über alles Mögliche. Teilweise über den Krieg, aber nie nur darüber“, sagt Solokova. „Mehr und mehr gehe es auch um Gefühle.“

Die innere Stärke, ihre stete Weigerung, den Kopf in den Sand zu stecken und das Festhalten an der Hoffnung vereint Solokova und Bogdanova. „Ich weiß nicht, wie ich ohne Hoffnung leben könnte“, sagt Solokova.

Wenn man die beiden Frauen fragt, ob die Ukraine den Krieg gewinnen wird, sagen sie ohne zu zögern ja. Ohne besondere Betonung, ohne viel Emotion. Einfach „ja“. Als gebe es gar keine andere Option – zumindest keine, die ihnen ihre Liebsten und ihre Heimat zurückgibt.

Udo Müller

Als Experte und leidenschaftlicher Autor auf Uslar Hier, der nationalen Zeitung für das Zeitgeschehen, bin ich Udo stets bemüht, die neuesten Nachrichten mit strenger Objektivität zu präsentieren. Meine Artikel sind fundiert recherchiert und bieten dem Leser einen umfassenden Überblick über aktuelle Geschehnisse. Meine Leidenschaft für den Journalismus spiegelt sich in jedem meiner Beiträge wider, und ich strebe danach, unseren Lesern stets relevante und informative Inhalte zu liefern. Mit Uslar Hier haben Sie einen verlässlichen Begleiter für die tägliche Nachrichtenberichterstattung.

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