CSD Berlin 2024: Glitzer, Regenbogen und politische Forderungen

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CSD Berlin 2024: Glitzer, Regenbogen und politische Forderungen

Am 27. Juli 2024 wird Berlin erneut zum Zentrum der LGBTQ+-Community, wenn der Christopher Street Day (CSD) die Hauptstadt übernimmt. Bereits zum 44. Mal wird die Veranstaltung in der deutschen Hauptstadt stattfinden und tausende von Besuchern anziehen. Neben der bunten und farbenfrohen Parade durch die Innenstadt, bei der sich die Teilnehmer in ihrer ganzen Vielfalt und Kreativität präsentieren, stehen auch politische Forderungen im Mittelpunkt des Events. Die Organisatoren und Teilnehmer fordern Gleichstellung, Anerkennung und Respekt für alle Menschen, unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität.

Glitzer, Regenbogen und politische Forderungen bei CSD Berlin

„Die Stimmung ist großartig“, teilten die Veranstalter der Deutschen Presse-Agentur mit. „Wir haben mehr Menschen für queere Rechte auf die Straße gebracht als erwartet.“

Offizielle Schätzungen der Polizei zur Teilnehmerzahl lagen am Nachmittag noch nicht vor, erwartet wurden Hunderttausende Teilnehmer. Nach einem verregneten Start wurden die Schirme gegen Sonnenbrillen getauscht. Gut gelaunte, mit Glitzer geschmückte und tanzende Menschen dominierten das Bild.

„Der Regenbogen ist ein Naturphänomen“ und „Pride not prejudice“ (zu Deutsch: Stolz, nicht Vorurteil) war auf Schildern der Demo-Teilnehmer zu lesen. „Happy Pride“ hörte man vielerorts.

Tausende Menschen auf den Straßen

Tausende Menschen auf den Straßen

Auch die Polizei zeigte sich zufrieden. Ein Sprecher sagte der dpa, die Beamten blickten in „viele fröhliche und freundliche Gesichter“. 1.200 Menschen waren im Einsatz. Zwischenfälle gab es bis zum Nachmittag kaum.

Eine Gruppe Rechter in szenetypischer Kleidung habe versucht, zum Aufzug zu kommen, sagte der Sprecher. Die Gruppe sei von Polizisten am Weiterlaufen gehindert worden. Die Überprüfungsmaßnahmen liefen noch.

„Queers for Palestine“ demonstrieren

„Queers for Palestine“ demonstrieren

Unabhängig vom großen Zug demonstrieren auch zahlreiche Menschen unter dem Motto „Queers for Palestine“. Für den „antikolonialen, antirassistischen und antikapitalistischen Freiheitskampf“ sollten nach Angaben der veranstaltenden Organisation Internationalistische Queer Pride (IQP) rund 15.000 Teilnehmende auf die Straße gehen.

Politische Forderungen

Politische Forderungen

„Die Community begrüßt die politischen Forderungen“, urteilten die Veranstalter. „Die richtige Entscheidung gewesen, auf den politischen Forderungen zu bestehen.“

Die Veranstalter des CSD appellieren an die Politik, den Schutz queerer Menschen ins Grundgesetz aufzunehmen. Die Änderung von Artikel 3 des Grundgesetzes müsse noch in dieser Wahlperiode kommen, forderte Aktivistin Sophie Koch in der Eröffnungsrede.

In Artikel 3 heißt es unter anderem: „Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.“ Hier solle ergänzt werden, dass außerdem niemand „wegen seiner sexuellen Identität“ diskriminiert werden dürfe.

Unterstützung erhielten die von Aktivistinnen und Aktivisten von Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne), die ein Grußwort hielt.

Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) hatte bei der Eröffnung des CSD im vergangenen Jahr angekündigt, sich für eine entsprechende Bundesratsinitiative einzusetzen. Aus Sicht der CSD-Organisatoren ist seitdem nicht genug passiert. Wegner hielt deshalb nicht, wie es für den Regierenden Bürgermeister üblich ist, die Eröffnungsrede.

Am Rande des CSD sagte Wegner dem RBB, er setze sich für eine schnelle Änderung ein, „am besten vor der Bundestagswahl“. Es gebe aber bisher keine Mehrheit dafür.

CSD Berlin: Eine Million Menschen feiern ihre Vielfalt

Der CSD in Berlin gilt als eine der größten Veranstaltungen der lesbischen, schwulen, bisexuellen, trans-, intergeschlechtlichen und queeren Community in Europa. Die 75 Wagen und Dutzende Fußgruppen, die sich zu Lady Gagas „Born this way“ in Bewegung gesetzt hatten, zogen bis zur Siegessäule. Von dort ging es zu Fuß weiter zur Abschlusskundgebung am Brandenburger Tor.

Am Abend sollen dort noch diverse musikalische und künstlerische Acts auftreten. Als Überraschungsgast wurde Herbert Grönemeyer angekündigt.

Udo Schmid

Ich bin Udo, Experte von der Webseite Uslar Hier, einer nationalen Zeitung für das Zeitgeschehen. Mit strenger Objektivität präsentiere ich die neuesten Nachrichten, um Leserinnen und Leser stets informiert zu halten. Meine Berichte sind gründlich recherchiert und bieten einen umfassenden Überblick über aktuelle Ereignisse in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Vertrauen Sie auf meine Expertise, um stets auf dem Laufenden zu bleiben.

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