Ich entscheide mich, den Titel in Warum Juden am Tage des Zerstörung des Jerusalemer Tempels erinnern zu ändern.

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Ich entscheide mich, den Titel in Warum Juden am Tage des Zerstörung des Jerusalemer Tempels erinnern zu ändern.

Am 9. Av, einem der traurigsten Tage des jüdischen Kalenders, erinnern sich die Juden an die Zerstörung des Jerusalemer Tempels, ein Ereignis, das sich vor über 2.000 Jahren zugetragen hat. Doch warum ist dieser Tag so bedeutend für die jüdische Gemeinschaft? In dieser Ausgabe werden wir die Geschichte hinter diesem wichtigen Datum erkunden und die Bedeutung dieses Tages für die Juden heute untersuchen. Wir werden auch die Traditionen und Bräuche besprechen, die mit diesem Tag verbunden sind und wie sie die jüdische Identität prägen.

Warum Juden den Tag des Zerstörung des Jerusalemer Tempels neu definieren

„Wenn die warmen Winde wehen und die sonnigen Tage kommen und es Licht und Freude in der Welt gibt, kommen Tage der Trauer, des Fastens und der Tränen für die Juden, einer nach dem anderen.“ Dies stellt der jiddische Schriftsteller Mendele Moicher Sforim (1835-1917) in „Fischke der Lahme: Bettlerroman“ ironisch fest. Damit meint er die Zeit der Trauer und des Fastens im Hochsommer, die ihre Kulmination und Wende am 9. Aw (13.8.2024) hat, dem Tag des Gedenkens an die Zerstörung des Jerusalemer Tempels im Jahr 70.

Die Zeit der Trauer und des Fastens

Die Zeit der Trauer und des Fastens

Dass diese Zeit von einer Trauerstimmung geprägt wird, ist für uns im Juli, in der Urlaubszeit, nicht unbedingt nachvollziehbar. Diese Periode war in den Kulturen des Alten Orients gemeinhin als unheilvolle Zeit bekannt, was verständlich ist, wenn man die Hitze und das Ausbleiben von Regen während dieser Jahreszeit in der gesamten Region bedenkt. Aktuelle Hitzewellen haben uns die menschliche Abhängigkeit vom Wetter vor Augen geführt.

Die Erfahrung der Natur, damit verbundene Traditionen der kulturellen Umgebung und tragische historische Ereignisse, wurden von den Rabbinern in ihre Weltanschauung eingebettet: Der natürliche Zyklus wurde neu definiert als eine Veranschaulichung der dynamischen Beziehung zwischen Gott und seinem Volk im Rahmen des Bundes.

Der 9. Aw - ein Tag der Umdeutung

Im Laufe der vergangenen 200 Jahre hat der 9. Aw fast seine Bedeutung verloren. Wer kann schon ernsthaft um die Zerstörung des Tempels trauern, die vor zweitausend Jahren stattfand? Die Stimmung dieser Sommertage ist alles andere als trauernd. Es ist daher nicht verwunderlich, dass einige Juden die Einhaltung des 9. Aw ganz ablehnen.

Andere, wie Rabbiner David Einhorn (1809-1879), definierten diesen Tag neu: Die tragischen Ereignisse des 9. Aw waren ein notwendiger Schritt in der Weiterentwicklung des Judentums von einer ethnisch-partikularistischen Religion gebunden an einen heiligen Ort, zu einer des universellen Geistes, die ihr Ziel darin sieht, dass die ganze Welt zum Tempel der unter sich und mit Gott innig verbundenen Menschheit wird.

Ein neuer Blick auf den 9. Aw: Einige Juden sehen in diesem Tag eine Chance, ihre spirituelle Identität zu stärken und ihre Beziehung zu Gott neu zu definieren. Ein Tag der Trauer, des Fastens und der Tränen wird zu einem Tag der Hoffnung und der Erneuerung.

Birgit Schäfer

Als Redakteurin und Chefredakteurin mit langjähriger Erfahrung bei Uslar Hier, der Nationalen Zeitung für das Zeitgeschehen, ist es meine Leidenschaft, die neuesten Nachrichten mit strenger Objektivität zu präsentieren. Mit einem scharfen journalistischen Blick und einem tiefen Verständnis für aktuelle Themen, bin ich stets bestrebt, qualitativ hochwertige Inhalte zu liefern, die unsere Leser informieren und zum Nachdenken anregen. Meine Arbeit bei Uslar Hier spiegelt meine Engagement für unvoreingenommene Berichterstattung und meine Liebe zur Sprache wider.

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