Schwarzer Markt mit Hunden wächst weiter

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Schwarzer Markt mit Hunden wächst weiter

Der illegale Handel mit Hunden boomt weiter und erreicht neue Dimensionen. Laut aktuellen Erkenntnissen sind die Zahlen des schwarzen Marktes für Hunde in Deutschland alarmierend hoch. Jährlich werden Tausende von Hunden illegal verkauft, viele davon unter unwürdigen Bedingungen gehalten und transportiert. Der organisierte Hundehandel hat sich zu einem lukrativen Geschäft entwickelt, das von kriminellen Organisationen und Banden kontrolliert wird. Die Polizei und die Tierschutzorganisationen sind machtlos gegenüber dieser Entwicklung und fordern dringend strengere Gesetze und mehr Ressourcen, um diesem Verbrechen gegen die Tiere Einhalt zu gebieten.

Schwarzer Markt für Hunde wächst: Illegaler Welpenhandel behindert Tierschutz

Wer einen Hundewelpen sucht, wird im Internet schnell fündig: Französische Bulldoggen, Malteser, Zwergspitze – junge Hunde dieser beliebten Rassen werden besonders häufig angeboten. Doch was die niedlichen Fotos nicht zeigen: Hinter professionell gestalteten Kleinanzeigen verbirgt sich oft illegale Welpenhandel.

Viele der Hunde werden unter katastrophalen Bedingungen in Osteuropa gezüchtet, viel zu früh von der Mutter getrennt und in kleinen Käfigen durch Europa transportiert. „Schon diesen Weg überleben viele Tiere nicht“, sagt Ralf Unna, Vizepräsident des Landestierschutzverbandes NRW. „Die Welpen, die schließlich in Deutschland ankommen, sind oft schwer krank.

Der illegale Welpenhandel nimmt zu. Gerade erst hat die Tierschutzstiftung „Vier Pfoten“ mitgeteilt, dass im ersten Halbjahr dieses Jahres 521 Hunde und Katzen aus dem illegalen Handel beschlagnahmt wurden. Die Zahl vom vergangenen Jahr wird in diesem Jahr voraussichtlich überschritten. 2023 waren insgesamt 848 Tiere sichergestellt worden. Tierarzt Ralf Unna spricht von einem „Massenphänomen“.

„Wir sehen in unserer Praxis viele Menschen, die es offenbar attraktiver finden, einen Hund aus dem Ausland zu ‚retten‘ als aus einem deutschen Tierheim“, sagt er. Hunde würden im Ausland gezielt für den deutschen Markt gezüchtet. Das betreffe nicht nur Rassewelpen, sondern auch Mischlinge, die angeblich aus Tötungsstationen gerettet worden seien. „Oft sind es dann Hunde aus Ländern, in denen es gar keine Tötungsstationen gibt – also wenn die Schlagwörter Internet, Tötungsstation und Rettung in einem Satz genannt werden, werde ich schon misstrauisch.“

Zumal es sich meist um junge Hunde handele. „Ich habe noch nie jemanden gesehen, der einen achtjährigen Rottweiler aus einer vermeintlichen Tötungsstation gerettet hat“, sagt Unna.

Wer einen Welpen kaufen will, sollte schon skeptisch werden, wenn ein Rassehund unter dem üblichen Preis angeboten wird und das Muttertier nicht beim Wurf ist. Nach Schätzungen der Landestierschutzbeauftragten werden jeden Monat bis zu 50.000 Welpen zwischen den Ländern der EU gehandelt. Unna schätzt die Dunkelziffer noch höher ein.

Tierheime nehmen immer wieder ganze Wagenladungen beschlagnahmter und schwerkranker Tiere auf. „Früher hatten wir hierzulande keine schweren aus dem Mittelmeerraum stammende Infektionskrankheiten wie beispielsweise Leishmaniose – heute begegnen sie uns fast täglich“, sagt Unna. „Das geht eindeutig auf diese Auslandshunde zurück und gefährdet unsere Tiere, teilweise auch unsere Bevölkerung.“

Die Händler werden selten geschnappt. Kommt es zu Prozessen, enden die oft mit Geldstrafen.

Infos: Worauf man beim Welpenkauf achten sollte

Infos: Worauf man beim Welpenkauf achten sollte

Rückverfolgbarkeit: Der Anbieter sollte identifizierbar sein. Seriöse Portale, zum Beispiel von Tierheimen, lassen sich zurückverfolgen.

Dokumente: Die Welpen müssen entwurmt und gechippt sein und sollten einen EU-Heimtierausweis haben.

Verkaufsort: Wenn der Verkauf an einem Kofferraum stattfinden soll, sollte man Abstand davon nehmen.

Preis: Ist der Preis marktüblich oder ein Schnäppchen? Wenn ja, dann sollte man misstrauisch werden.

Zustand des Tieres: Der Welpe sollte gesund wirken, das Muttertier beim Wurf sein.

Der deutsche Tierschutzbund fordert von der Politik unter anderem, den Handel mit lebenden Tieren im Internet zu verbieten – außerdem eine verpflichtende Kennzeichnung und Registrierung von Hunden und Katzen. Neben Polen und Estland ist Deutschland eines der letzten Länder in der EU, in dem es eine solche Pflicht noch nicht gibt.

Andreas Möller

Ich bin Andreas, ein Redakteur der Website Uslar Hier, eine nationale Zeitung für das Zeitgeschehen. Als Redakteur auf dieser Plattform verfasse ich Artikel mit strenger Objektivität, um unseren Lesern stets die neuesten Nachrichten zu liefern. Meine Leidenschaft für Journalismus und mein Engagement für die Wahrheit spiegeln sich in meinen Beiträgen wider, während ich kontinuierlich daran arbeite, unsere Leserschaft mit relevanten und informativen Inhalten zu versorgen.

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