Ratingen: Buchhandlung steht unter Druck durch Schulbuchbestellungen

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Ratingen: Buchhandlung steht unter Druck durch Schulbuchbestellungen

In der Stadt Ratingen herrscht derzeit eine besondere Situation in der Buchhandlung-Szene. Die lokalen Buchhändler stehen unter Druck, da die Bestellungen für Schulbücher in diesem Jahr ungewöhnlich hoch sind. Die Gründe für diesen Anstieg sind vielfältig, aber die Corona-Pandemie soll ein wichtiger Faktor sein. Viele Eltern und Lehrer haben sich entschieden, ihre Kinder zu Hause zu unterrichten, was zu einem erhöhten Bedarf an Schulmaterialien geführt hat. Die Buchhandlungen in Ratingen haben Mühe, dieser Nachfrage gerecht zu werden und kämpfen damit, ihre Lieferketten aufrechtzuerhalten.

Buchhandlung Peter und Paula in Ratingen kämpft um Schulbuchlieferungen

Buchhandlung Peter und Paula in Ratingen kämpft um Schulbuchlieferungen

Wenn das Schuljahr beginnt und in Essen und Recklinghausen die neuen Bücher ausgeteilt werden, hat der zukünftige Lernstoff bereits eine ordentliche Reise hinter sich. Eine Zwischenstation ist Ratingen. Seit vielen Jahren nimmt das Buchcafé Peter und Paula an den jährlichen Ausschreibungen teil, um einen Auftrag für Schulbuchlieferungen zu ergattern. Ein Prozedere, das eigentlich eine bürokratische Posse ist.

Bis vor rund 20 Jahren haben die damals vier lokalen Buchhandlungen alle Schulen in der Stadt mit Büchern beliefert, erinnert sich Bernd Schultz. Dann beschloss die Europäische Union, der möglichen Korruption einen Riegel vorzuschieben und verfügte, dass die Aufträge europaweit ausgeschrieben werden müssen.

Absurd: Bücher unterliegen einer Preisbindung. Es ist also kaum möglich, den günstigsten Anbieter zu ermitteln. Deshalb werden die Aufträge ausgelost. Rund 100 Mitbewerber gibt es durchschnittlich pro Auftrag, so Schultz, der im Buchcafé Peter und Paula von Anette Gansen die Bewerbungen betreut.

Die Ausschreibungen laufen inzwischen ausschließlich digital – mit allen Tücken, die Technik so parat haben kann. Oftmals sind es Dutzende von Seiten, die die Buchhändler ausfüllen müssen. Schultz erinnert sich an eine Anekdote, in der er sich durch die Formalitäten kämpfte, sich nach dem Speichern jedoch vor leeren Seiten wiederfand. Letztlich blieb ihm nichts anderes übrig als alle Seiten auszudrucken, auszufüllen, wieder einzuscannen und anschließend auf dem digitalen Weg an die ausschreibende Stadt zu schicken.

In diesem Jahr lief die Bewerbung reibungslos. Zum Teil gilt die Auftragserteilung auch für mehrere Jahre. Trotzdem sei es immer ein spannender Moment, wenn die Bücher angeliefert werden, so Anette Gansen. Acht Paletten mit rund drei Tonnen Büchern waren es diesmal.

„Sie alle müssen ausgepackt werden, um zu prüfen, ob die Bestellung komplett ist“, so Gansen. In den nächsten Tagen werden die Bücher nach Klassen und Titeln sortiert und ab Mitte August persönlich in den Schulen vorbeigebracht. Viel Arbeit also, die jetzt auf das Team der Buchhandlung wartet.

Unterstützung gibt es vom Bassisten und Gitarristen der Tragödchen-Band – denn das Ensemble hat Sommerpause.

Der Aufwand lohne sich aufgrund der Masse, so das Team des Buchcafés. Je höher die Stückzahl, desto mehr Rabatt bei der Bestellung. Trotzdem scheuen viele Buchhandlungen inzwischen den Aufwand. „Schulbücher gehören für uns einfach mit zum Geschäft“, so Gansen. Und selbst eine Mammutpackaktion kann man mit Kaffee und Kuchen ja auch ein bisschen nett gestalten.

Dieter Meier

Ich bin Dieter, ein Experte von der Webseite Uslar Hier, einer nationalen Zeitung für das Zeitgeschehen. Als Autor liefere ich die neuesten Nachrichten mit strenger Objektivität. Meine Artikel sind fundiert und informativ, um den Lesern einen umfassenden Überblick über aktuelle Ereignisse zu bieten. Mit meiner langjährigen Erfahrung und meinem Fachwissen in verschiedenen Themenbereichen trage ich dazu bei, dass die Leser stets gut informiert sind.

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