Mager und krank - junge Katzen werden weggeworfen

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Mager und krank - junge Katzen werden weggeworfen

In Deutschland gibt es eine erschreckende Zahl von jungen Katzen, die mager und krank aufgefunden werden. Diese Tiere werden oft von ihren Besitzern weggeworfen, nachdem sie nicht mehr benötigt werden. Die Zahl der vernachlässigten Tiere steigt ständig an und ist ein alarmierendes Zeichen für die gesellschaftliche Verantwortungslosigkeit gegenüber Tieren. Viele dieser Katzen sind unterernährt und leiden an Krankheiten, die leicht hätten verhindert werden können. Es ist Zeit, dass wir uns dieser Problematik annehmen und gemeinsam für ein besseres Leben für unsere tierischen Freunde eintreten.

Tierfremde Flucht: Sechs vernachlässigte Katzenkinder aufgefunden

In den Sommerferien werden immer öfter Tiere ausgesetzt. Eine bundesweite Entwicklung, bei der es jetzt in der Region ein besonders traurigen Fall gibt. Auf einem Parkplatz in Moers sind sechs vernachlässigte und abgemagerte Kätzchen gefunden worden. Das hat der Bund Deutscher Tierfreunde (BDT) mitgeteilt, der auch den Gnadenhof in Weeze betreibt.

Herzlose Entsorgung: Ausgesetzte Katzenkinder auf dem Parkplatz gefunden

Herzlose Entsorgung: Ausgesetzte Katzenkinder auf dem Parkplatz gefunden

Die kleinen Katzen werden jetzt aufgepäppelt und tiermedizinisch betreut, so der Verein, der auch Träger der Tierherberge in Kamp-Lintfort ist. Die erste Nacht hätten die Tiere gut überstanden.

Lisa Schmitz, Pressesprecherin des Deutschen Tierschutzbundes, schätzt, dass Tierheime jedes Jahr rund 350.000 Tiere neu aufnehmen, darunter in erster Linie Fundtiere. Einige dieser Fundtiere werden vermisst, nach anderen erkundigt sich niemand mehr. Sie wurden vermutlich ausgesetzt. Denn in der Urlaubszeit werden die Tiere oft zur Last. Eine gute Unterbringung hat schließlich auch ihren Preis. Eine Katze kostet zwischen zwölf und 20 Euro pro Tag, ein Hund selten weniger als 25 Euro pro Tag.

Die jetzt ausgesetzten Kätzchen – drei Katzen und drei Kater – wurden in einem verschnürten Käfig auf dem Parkplatz gefunden. Bei einer ersten Untersuchung habe sich ein erbärmlicher Anblick geboten, so der Bund Deutscher Tierfreunde: Alle Jungtiere hatten Flöhe, Zecken und verdreckte Ohren. Obendrein haben drei Welpen Wucherungen im Mund und Rachenbereich. Zwei der kleinen Katzen haben zudem abgebrochene Zähne.

Das Team der Tierschützer versorgt die geschwächten Tiere jetzt. Unter anderem werden sie tierärztlich untersucht und behandelt. Weil es keinerlei Informationen über die Vorgeschichte gibt, müssen die Kätzchen zunächst in Quarantäne bleiben.

Die Katzenschwemme in diesem Jahr ist eine große Belastung für die Tierheime, da kaum noch Platz für die große Zahl ausgesetzter oder abgegebener Katzen vorhanden sei, sagen die Tierschützer.

Gerade in diesem Jahr seien ausgesetzte Katzen und Kleintiere wie Kaninchen, Hamster oder Meerschweinchen ein großes Problem für die Tierheime, sagt der BDT. Sie werden auf Parkplätzen, vor den Toren der Tierheime oder Tierarztpraxen ausgesetzt, oder einfach auf einer Wiese oder im Wald allein gelassen. In den Tierheimen gibt es kaum noch Platz für die vielen Fundtiere. Auch der Bund Deutscher Tierfreunde gerät an seine Grenzen. Er bringt die Tiere nicht nur in der Tierherberge Kamp-Lintfort, sondern auch auf dem Gnadenhof in Weeze unter. Doch der Platz werde immer enger und die Kosten der Betreuung und für den Unterhalt stiegen ständig.

Über die Gründe für die Fundtierschwemme könne man nur mutmaßen, erklären die Tierschützer. Wahrscheinlich handele es sich um eine Folge der Corona-Krise und der anschließenden Zeit des Home-Office. Nachdem nun viele Arbeitnehmer wieder zu ihren Arbeitsplätzen zurückkehren mussten, fehlt ihnen die Zeit für die Tiere. Auch könnten die stark gestiegenen Kosten für die tiermedizinische Versorgung ein Grund sein – ganz abgesehen von der Urlaubszeit. In der heutigen herzlosen Gesellschaft werden die Kuscheltiere dann schnell zur Last und einfach entsorgt, so die Tierschützer. Eben das sei vermutlich auch bei den sechs Katzen passiert.

Immer öfter werden auch Meerschweinchen oder Hasen ausgesetzt. Teilweise in die freie Natur. Wenn sie gefunden werden, haben sie noch Glück gehabt. Die Fälle häufen sich. Beim Gnadenhof in Weeze wurde sogar schon von einer echten Kaninchenschwemme berichtet.

Auf der Anlage in Weeze wurde daher vor einiger Zeit bereits ein großes, artgerechtes Außengehege eigens für die vielen Langohren gebaut.

Udo Müller

Als Experte und leidenschaftlicher Autor auf Uslar Hier, der nationalen Zeitung für das Zeitgeschehen, bin ich Udo stets bemüht, die neuesten Nachrichten mit strenger Objektivität zu präsentieren. Meine Artikel sind fundiert recherchiert und bieten dem Leser einen umfassenden Überblick über aktuelle Geschehnisse. Meine Leidenschaft für den Journalismus spiegelt sich in jedem meiner Beiträge wider, und ich strebe danach, unseren Lesern stets relevante und informative Inhalte zu liefern. Mit Uslar Hier haben Sie einen verlässlichen Begleiter für die tägliche Nachrichtenberichterstattung.

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