- Remscheid: Demenz-Lotsen unterstützen Patienten und Angehörige
- Ein harter Weg: Die Pflege und Betreuung von Menschen mit Demenz
- Ein neues Projekt im Sana-Klinikum: DemenzLotsen geben Sicherheit und Hilfestellung
- Ein vertrautes Gefühl: Das Demenzcafé Dröppelmina
- Info-Hilfe für Betroffene und Angehörige
- Kontakt
Remscheid: Demenz-Lotsen unterstützen Patienten und Angehörige
In der Stadt Remscheid gibt es eine neue Initiative, die sich dem Thema Demenz widmet. Die sogenannten Demenz-Lotsen sollen Patienten und Angehörige unterstützen, die von dieser Erkrankung betroffen sind. Ziel dieser Initiative ist es, den Betroffenen eine selbstständigere Lebensführung zu ermöglichen und ihnen dabei zu helfen, ihre Autonomie zu erhalten. Die Demenz-Lotsen werden ihre Arbeit in enger Zusammenarbeit mit den lokalen Einrichtungen und Organisationen leisten, um eine umfassende Betreuung und Unterstützung anzubieten.
DemenzLotsen: Unterstützung für Patienten und Angehörige in Remscheid
Ein harter Weg: Die Pflege und Betreuung von Menschen mit Demenz
Die Pflege und Betreuung eines an Demenz erkrankten Menschen ist hart, herausfordernd, erschöpfend. Je nach Grad der Erkrankung sowie der familiären Bindung zum Betroffenen kann es mitunter für die pflegende Person auch emotional sehr schmerzhaft sein. Beispielsweise dann, wenn der geliebte Mensch die eigenen Angehörigen nicht mehr erkennt.
Ein neues Projekt im Sana-Klinikum: DemenzLotsen geben Sicherheit und Hilfestellung
Um solche Situationen künftig zu entschärfen, den Patienten zur Seite zu stehen, ihnen Sicherheit zu geben und dem Klinikpersonal eine Behandlung zu vereinfachen, ist die 62-Jährige Altenpflegerin Heike Krone-Stollwerk als Demenzlotsin zur Stelle. Seit Mai bildet die 62-Jährige gemeinsam mit Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin Heike Kirchner (56) das neue Tandem im Remscheider Krankenhaus.
Pflege im Bergischen Land
Das Pilotprojekt, das vom Bundesministerium für Gesundheit für drei Jahre finanziert wird, soll den Patienten und Angehörigen eine umfassende Unterstützung an die Hand geben. Die Demenzlotsinnen werden angefragt, sobald Patienten mit Demenzerscheinungen eingeliefert werden, um Hilfestellung zu leisten.
Ein vertrautes Gefühl: Das Demenzcafé Dröppelmina
Krone-Stollwerk und Kirchner nehmen sich die nötige Zeit, die dem Personal im stressigen Alltag fehlt, um intensiver auf die Person einzugehen, sie sprichwörtlich an die Hand zu nehmen und durch die Behandlungen und den Aufenthalt zu begleiten. Dazu gehört auch das Demenzcafé Dröppelmina, das die Lotsinnen regelmäßig einladen. Hier wird mit den Patienten gespielt, geklönt, gelesen oder gemeinsam Musik gehört.
Info-Hilfe für Betroffene und Angehörige
Die Ursprungsidee zu den Demenzlotsen ist auf Sana-Pflegedirektorin Jasmin Shmalia zurückzuführen, die dieses Konzept von ihrem vorherigen Arbeitsplatz kannte und mit nach Remscheid gebracht hat. Langfristig soll jeder Klinikmitarbeiter im Umgang mit Demenzpatienten geschult werden, so dass vom Pförtner bis zum Chefarzt alle sensibel auf die besonderen Bedürfnisse und den Umgang dieser Patienten reagieren.
Demenzkurse für Angehörige
Das Sana-Klinikum bietet Demenzkurse an, in denen über die Grundlagen der Erkrankung und die Bedeutung der Biografiearbeit und Validation referiert wird. Verschiedene Entlastungsangebote für Angehörige und Pflegekräfte werden vorgestellt sowie praktische Tipps zum Umgang mit schwierigen Situationen.
Kontakt
Um vorherige Anmeldung wird gebeten: telefonisch unter 02191 13 6037 oder per E-Mail an [email protected]
Die Termine sind: 18. September, 25. September und 2. Oktober.
Die Demenzlotsinnen sind aber nicht nur Ansprechpartner der Patienten, sondern auch der Angehörigen sowie des Klinikpersonals. Der große Vorteil als Demenzlotse ist, dass wir für das Personal schnell erreichbar sind und für die Angehörigen, dass sie wissen, Vater oder Mutter sind nicht alleine im Krankenhaus, sagt Krone-Stollwerk.
Häufig, wenn die Diagnose einer Demenz noch gar nicht feststeht, ist von den beiden Demenzlotsinnen besonders viel Fingerspitzengefühl gefragt. Die betroffenen Personen merken natürlich, dass sich etwas verändert. Sie schaffen es aber sehr lange, die Fassade aufrechtzuerhalten, weiß Kirchner aus Erfahrung.
Deswegen gehört auch die Beratung von Patienten und Angehörigen zu den Aufgaben der Demenzlotsinnen. Sie bieten einen Fächer an Möglichkeiten, verweisen auf Kollegen der Sozialberatung, stellen Hilfsangebote und Möglichkeiten vor, die weit über den Klinikaufenthalt hinausreichen, wenn Menschen mit Demenz etwa im häuslichen Umfeld gepflegt werden.
Die Demenzlotsinnen können auch auf Netzwerkpartner zurückgreifen, wie etwa das Theater Kreativ aus Wermelskirchen, die Stadt Remscheid, Sportbund, der ambulante Hospizverein sowie das Awo-Seniorenheim, die allesamt Angebote für Menschen mit Demenz und Angehörige vorhalten.
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