Stahlarbeiter appellieren an Krupp-Stiftung: Kunst oder Stahl – Das Geld muss in sichere Arbeitsplätze fließen und nicht in die Stiftung!
Im Ringen um die Zukunft des Stahlherstellers Thyssenkrupp Steel haben Stahlarbeiter am Freitag eine symbolische Kunstaktion an der Villa Hügel in Essen veranstaltet. Sie appellierten an die dort ansässige Krupp-Stiftung, sich als größte Einzelaktionärin des Mutterkonzerns Thyssenkrupp AG stärker für die Arbeitnehmer einzusetzen.
Das Kunstprojekt stand unter dem Motto Kunst oder Stahl – Das Geld muss in sichere Arbeitsplätze fließen und nicht in die Stiftung!, wie die IG Metall mitteilte. Die Thyssenkrupp Stahlsparte ist Deutschlands größter Stahlhersteller. Die Sparte steht vor einem Umbruch: Am Standort Duisburg ist ein deutlicher Kapazitätsabbau geplant, der mit einem Stellenabbau einhergehen wird.
Die Krupp-Stiftung als größte Einzelaktionärin
Die gemeinnützige Krupp-Stiftung hält 21 Prozent der Anteile an Thyssenkrupp und ist auch im Aufsichtsrat vertreten. Die Stiftung nimmt gerne die Dividenden und gibt dieses Geld für kulturelle Aktivitäten und andere gemeinwohlorientierte Projekte aus, erklärte Karsten Kaus, Geschäftsführer der IG Metall Duisburg-Dinslaken.
Die Stiftung müsse ihrer Verantwortung für die mehr als 27 000 Stahlbeschäftigten gerecht werden. Frau Gather muss ihrer Verantwortung im Aufsichtsrat des Thyssenkrupp-Konzerns nachkommen und darf die kulturellen Interessen der Stiftung nicht über das Schicksal der Beschäftigten stellen., erklärte Kaus.
Kritik an der Krupp-Stiftung
Die IG Metall sprach von einer unheilvollen Rolle, die die Krupp-Stiftung im aktuellen Streit um die Ausrichtung der Stahltochter spiele. Im Aufsichtsrat habe die Stiftung das Vorgehen von Konzernchef Miguel López unterstützt.
Der Steel-Gesamtbetriebsratsvorsitzende Tekin Nasikkol erklärte: Thyssen & Krupp seien auf den Fundamenten des Stahls zu industrieller Bedeutung gewachsen, deswegen hat die Krupp-Stiftung auch eine historische Verantwortung gegenüber den Stahlbeschäftigten.
Reaktion der Krupp-Stiftung
Die Krupp-Stiftung wies die Kritik zurück und sprach von Falschbehauptungen. In einem Brief an den IG Metall-Vize Jürgen Kerner und den früheren IG Metall-Chef Detlef Wetzel bezeichnete die Stiftung deren Äußerungen in Interviews der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ) vom Dienstag als beschämend.
Die Stiftung betonte, dass das gesamte Vermögen der Stiftung seit ihrer Gründung in der Beteiligung am Unternehmen bestehe. Unsere Unterstützung des Kurses von Miguel López basiert auf dem Vertrauen in seine Fähigkeit, den Konzern erfolgreich umzustrukturieren und somit eine sichere Zukunft für die Mitarbeitenden zu gewährleisten.
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