Ruhestand für Bezirkspolizisten: Achim Liedtke verabschiedet sich von der Polizei

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Ruhestand für Bezirkspolizisten: Achim Liedtke verabschiedet sich von der Polizei

Ein bedeutendes Kapitel in der Geschichte der Polizei im Bezirk geht zu Ende. Nach vielen Jahren treuer Dienste verabschiedet sich Achim Liedtke, langjähriger Bezirkspolizist, in den wohlverdienten Ruhestand. Liedtke, der sich stets mit besonderem Einsatz für die Sicherheit und das Wohl der Bürger eingesetzt hat, wird von seinen Kollegen und Vorgesetzten als ein verdienter Polizist geehrt. In seiner Laufbahn hat er sich als zuverlässiger und engagierter Beamter einen Namen gemacht und sich um die Belange der Bevölkerung gekümmert. Nun wird er sich nach einer langen und erfolgreichen Karriere zurückziehen und seinem Ruhestand widmen.

Abschied von der Polizei: Bezirkspolizist Achim Liedtke verabschiedet sich nach 47 Jahren

Achim Liedtke kommt nur wenige Meter weit, bis er die ersten Hände schüttelt, einen kurzen Plausch hält. „Zum Kaffee kommst Du aber noch vorbei, oder?“, fragt ihn eine Frau, die im Eingangsbereich eines Hauses am Oberbilker Markt steht. „Na klar“, sagt Liedtke und geht weiter.

Seit 19 Jahren ist der Stadtteil die berufliche Heimat des Bezirkspolizisten – auch die berufliche, müsste man sagen. Denn den 65-Jährigen verbindet sehr viel mehr mit dem früheren Arbeiterstadtteil als sein Beruf, aus dem er sich nach 47 Jahren jetzt in den Ruhestand verabschiedet hat.

Ein emotionaler Abschied

Ein emotionaler Abschied

Nun, so richtig „Tschüss“ hat er zumindest gedanklich noch nicht gesagt. „Manche Dinge fehlen mir jetzt schon“, sagt er: Der Dienstausweis, der Schlüssel zur Wache. Manchmal, wenn er rücksichtslose Verkehrsteilnehmer beobachtet, würde er gerne reagieren.

Dreimal hat er den Ruhestand jeweils für ein Jahr hinausgeschoben, mehr lässt das Landesbeamtengesetz nicht zu, vor drei Wochen musste er abtreten. Sein Revier reichte vom Oberbilker Markt bis zur Moskauer Straße, von der Eller- zur Linienstraße, das nördliche Ende der Kölner Landstraße gehörte auch dazu – dort, wo er aufgewachsen ist.

Zurück in der Heimat

Zurück in der Heimat

Zumindest die ersten sechs Jahre. Seine Eltern, aus dem früheren Ostpreußen geflohen, hatten an der Straße eine Wohnung gefunden, Liedtke wurde hier geboren, dann ging es in den Düsseldorfer Norden. Zum Oberbilker Schützenverein zog es ihn schon als Kind, sein Vater hatte ihn mitgenommen, dort ist er seit Jahrzehnten Mitglied.

In den Polizeidienst stieg er nach der Mittleren Reife ein, nach der Grundausbildung war er für ein Jahr im Objektschutz in der Landeshauptstadt tätig, dann in Oberkassel und in der Polizeiinspektion Mitte. Dort hatte er eine Leitungsposition inne, doch: „Eigentlich bin ich ein Kind der Straße“, sagt er – und wechselte deshalb 2004 auf die Straßen von Oberbilk.

Erinnerungen an den Dienst

Erzählt Liedtke über seine 19 Jahre „zurück in der Heimat“ – und seinen gesamten Polizeidienst –, wechselt er häufig und unvermittelt von einem konzentrierten und ernsten Blick zu einem Lachen. Darin spiegeln sich die tragischen, aber auch fröhlichen Erlebnisse seiner Laufbahn wieder.

Da war der Tod eines jungen Mannes, der von „seinem Nachbarn, dem Hausmeister“ niedergestochen worden war. Ein Kollege versuchte, den Mann wiederzubeleben, doch vergeblich. Oder die ältere Dame, die nach einem Unfall in Liedtkes Schoß starb. Die Bilder dieser Geschehnisse sind ihm immer noch präsent.

Ein menschlicher Kontakt

Doch darunter, weniger kräftig im Bild, aber mit viel stärkeren Gefühlen des Glücks und der Freude versehen, liegen unzählige weitere Momente. Die Anwohner, die ihn begrüßen, mit ihm sprechen. Mal über die unmöglichen anderen Autofahrer, mal über Politisches – und häufig einfach für einen kurzen Plausch.

Als Bezirkspolizist war Liedtke nah an den Menschen, meist zu Fuß und in Uniform unterwegs, viele Familien kennt er gut. Es gab da einen Fall häuslicher Gewalt, zu dem er gerufen wurde. Zur Familie hat er heute noch Kontakt. „Das Kind geht jetzt in die vierte Klasse.“ Liedtke weiß um solche Dinge.

Ein Abschied, der nicht zum Schluss ist

Die Mutter hat ihn kürzlich noch um Rat gebeten, bei Schwierigkeiten mit der Heizung und dem Vermieter. Oberbilk hat nicht nur Spuren bei Liedtke hinterlassen – andersherum ist es genauso.

An einer Grundschule in seinem Revier, an der er morgens den Schulweg gesichert und regelmäßig den Fahrradführerschein mit den Kindern gemacht hat, wurde er von Dutzenden Schülern verabschiedet. Er zeigt ein Video, auf dem sie im Halbkreis stehen und ihm ein Abschiedsständchen singen – einige von ihnen in Polizei-Kostümen.

„Da war schon ein sehr emotionaler Moment“, sagt er, doch den Rücken wird er Oberbilk auch jetzt nicht zudrehen. Sei es zum Einkauf an der Kölner Straße, zum libanesisch Essen am Oberbilker Markt oder auf ein Alt beim Uerige – das von den Grundschülern gesungene „Tschüss, und mach es gut“ ist nur ein Abschied von seiner bisherigen Rolle, kein endgültiger.

Birgit Schäfer

Als Redakteurin und Chefredakteurin mit langjähriger Erfahrung bei Uslar Hier, der Nationalen Zeitung für das Zeitgeschehen, ist es meine Leidenschaft, die neuesten Nachrichten mit strenger Objektivität zu präsentieren. Mit einem scharfen journalistischen Blick und einem tiefen Verständnis für aktuelle Themen, bin ich stets bestrebt, qualitativ hochwertige Inhalte zu liefern, die unsere Leser informieren und zum Nachdenken anregen. Meine Arbeit bei Uslar Hier spiegelt meine Engagement für unvoreingenommene Berichterstattung und meine Liebe zur Sprache wider.

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