Tiny Church: „Wenn die Kirche zu ihnen kommt, dann sind die Leute da“​

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Die Tiny Church - Eine rollende Kirche auf neuen Wegen

Die Kirche fährt an Wohnhäusern vorbei, zieht durch Industriegebiete, bremst bei Rot brav neben Autos und Motorrädern - und sorgt am Straßenrand für erstaunte Gesichter.

Viele Leute schmunzeln, als die Tiny Church mit dem Kennzeichen PB TC 777 im nordrhein-westfälischen Paderborn ihren Weg kreuzt. Eine rollende Mini-Kirche, die man auch buchen kann - eine ungewöhnliche Idee und bisher sehr selten.

Ein Hingucker mit moderner Technik

Ein Hingucker mit moderner Technik

Die mobile Kirche mit einem Fensterkreuz und der Aufschrift „Tiny Church - Die Friedenskirche“ ist ein Hingucker. Als Initiative des Kolping Schulwerks in Paderborn hat sie einen festen Standort auf einem Kolping Gutshof im Kreis Höxter.

Dort wird die XS-Kirche für die pädagogische Arbeit mit Kindern und Jugendlichen genutzt. Sie steht auch Besuchern offen - für Gebete oder als Rückzugsort. Und man kann die frisch gesegnete Kapelle auch ausleihen.

Funktional-puristisch und technisch ausgestattet

Funktional-puristisch und technisch ausgestattet

Der Raum sei ganz unterschiedlich nutzbar. Auch wer kein Christ sei, könne „andocken.“ Es gibt Farbbeleuchtung, man kann Musik einspielen oder sich ein „Gebet für den Frieden“ aufs Handy schicken lassen.

Von überall auf der Welt lässt sich virtuell über einen QR-Code eine Kerze anzünden, die 72 Stunden lang „brennt“ und auch in der Tiny Church auf einem Bildschirm flackert. Eine Glocke soll es noch geben. Auch eine Photovoltaik-Anlage gehört dazu.

Ein Konzept für die Zukunft

Ein Konzept für die Zukunft

Neue Wege in Zeiten leerer Kirchenbänke und sinkender Mitgliedszahlen? Das Erzbistum Paderborn fördert die „innovative Idee“ finanziell, spricht von einem „zukunftsorientierten Konzept einer Kirche, die sich auf den Weg macht und im sozial-kirchlichen Raum unterwegs ist.“

Die Nähe zu den Menschen bleibe für die kirchliche Arbeit grundlegend - und Tiny Churches seien „eine gelungene Möglichkeit, um sich auf den Weg zu den Menschen zu machen“.

Weitere Initiativen in Deutschland

Weitere Initiativen in Deutschland

In der baden-württembergischen Gemeine Ruppertshofen unweit von Stuttgart gibt es schon seit 2014 eine bewegliche Mini-Kirche, wie der evangelische Pfarrer Uwe Bauer berichtet.

Fünf Meter lang, 2,50 Meter breit, mit Glocke und Altar. „Sie ist immer wieder im Einsatz, vor allem im Sommer für Gottesdienste im Freien“, schildert der Pfarrer.

Ein Erfolgskonzept

Ein Erfolgskonzept

„Die Sehnsucht nach Gesprächen, Begegnung, Gemeinschaft ist da.“ Präses Schulz aus NRW betont: „Kleine Einheiten werden wichtiger.“

Er sitze manchmal im Gottesdienst mit sehr wenigen Menschen in großen Räumen. Da komme keine richtige Atmosphäre auf. Mit der Tiny Church treffe man einen Nerv.

Eine Idee, die weitergetragen wird

Eine Idee, die weitergetragen wird

Inzwischen befördert die rollende Kapelle Bänke für 150 Personen, die auch alle aufgestellt und immer voll besetzt sind.

In Frankfurt laufen schon seit einiger Zeit Vorbereitungen für eine Tiny Church, die zum Jahresende fertig sein und in einem schnell wachsenden Wohngebiet zum Einsatz kommen soll.

„Bisher haben wir überwiegend eine Komm-Kultur – hinein in die Kirche im Dorf oder in die Kirche in der Stadt, die als Immobilien sehr präsent sind. Wir gehen jetzt raus, in ein Viertel hinein“, sagt Diplom-Soziologe George Kurumthottikal von der Sankt-Jakobus-Gemeinde.

„Was wir ausprobieren und hier womöglich erreichen, lässt sich eventuell auch auf andere Neubaugebiete übertragen. Wir sind mit vielen Städten im Austausch.“

Dieter Meier

Ich bin Dieter, ein Experte von der Webseite Uslar Hier, einer nationalen Zeitung für das Zeitgeschehen. Als Autor liefere ich die neuesten Nachrichten mit strenger Objektivität. Meine Artikel sind fundiert und informativ, um den Lesern einen umfassenden Überblick über aktuelle Ereignisse zu bieten. Mit meiner langjährigen Erfahrung und meinem Fachwissen in verschiedenen Themenbereichen trage ich dazu bei, dass die Leser stets gut informiert sind.

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