Ombudsmann in NRW: Wer bei Streit mit der Kita helfen kann

Ombudsmann in NRW: Wer bei Streit mit der Kita helfen kann

In Nordrhein-Westfalen gibt es einen Ombudsmann, der Eltern bei Streitigkeiten mit der Kita unterstützt. Wenn Sie mit der Leitung oder den Mitarbeitern der Einrichtung nicht einig sind, kann der Ombudsmann als neutrale Instanz vermitteln und helfen, eine Lösung zu finden. Dies kann bei Problemen mit der Betreuung, der Pädagogik oder der Kommunikation der Fall sein. Der Ombudsmann arbeitet unabhängig und kostenlos, um eine faire und schnelle Lösung für alle Beteiligten zu finden. In diesem Artikel erfahren Sie, wie der Ombudsmann in NRW bei Streit mit der Kita helfen kann und wie Sie ihn kontaktieren können.

Ombudsmann in NRW: Wer bei Streit mit der Kita helfen kann

Die Geschichte der fristlosen Kündigung eines Kindergartenkindes im Kreis Kleve hat bei vielen Eltern und auch Fachkräften Anteilnahme ausgelöst. Ein Junge, der unter einer sozial-emotionalen Verhaltensstörung leidet, war wiederholt gewalttätig geworden, auch gegenüber anderen Kindern und Erzieherinnen. Der Träger kündigte den Eltern den Betreuungsvertrag fristlos, zum ersten Mal überhaupt. In diesem Fall konnte keine Lösung gefunden werden, die für alle Seiten funktionierte.

Und das, obwohl die Eltern bei verschiedenen Stellen Hilfe gesucht hatten. Dabei gibt es in NRW eine Stelle, die genau diese Lücke schließen soll. „Ja, die Eltern hätten sich bei uns melden können“, sagt Reiner Massow, Geschäftsführer der Ombudschaft Jugendhilfe NRW.

Kostenloser Fachberatungsservice: Ombudsmann hilft bei Konflikten mit Kindergarten

Die Ombudschaft Jugendhilfe NRW ist eine unabhängige, externe Beschwerdestelle für Kinder, Jugendliche und Erwachsene in NRW. Darunter fällt auch die Förderung von Kindern in Tageseinrichtungen und der Kindertagespflege. Die Ombudschaft kann man telefonisch, dienstags von 10 bis 12 Uhr und donnerstags von 15 bis 17 Uhr unter 0202 29536776, per Mail an [email protected] oder über ein Kontaktformular auf der Webseite www.ombudschaft-nrw.de erreichen.

Streitfall in NRW: Ombudsmann berät Eltern kostenfrei bei Problemen mit der Kita

Seit zwei Jahren ist die Ombudschaft Jugendhilfe NRW eine verbindliche Einrichtung von unabhängigen, fachlich nicht weisungsgebundenen Ombudsstellen durch die Länder gesetzlich geregelt. Im Gesetz wurden die Rechte von Kindern und Jugendlichen auf Selbstvertretung, Information, Beratung, Beteiligung und Beschwerde verankert. Das gilt ebenso für die Eltern bzw. sorgeberechtigte Personen.

Die Ombudschaft informiert auf ihrer Internetseite, wer sich mit welchen Problemen an sie wenden kann. Das seien alle, die nicht wissen, wer ihnen sonst helfen kann; die sich vom Jugendamt nicht ausreichend beraten, beteiligt und unterstützt fühlen. Oder das Gefühl hätten, dass sich sonst niemand für das Anliegen zuständig fühle.

Unabhängiger Ansprechpartner: Ombudsmann unterstützt Eltern bei Streitigkeiten mit der Kindertagesstätte

Der Verein ist ursprünglich für die Stärkung von Kindern und Jugendlichen aus dem Heimbereich und der Jugendhilfe entwachsen. Seit etwa zwei Jahren ist die Ombudschaft für alle Familien zuständig, deren Kinder betreut werden. Bislang gäbe es wenig Anfragen von Eltern, deren Kinder eine Kindertageseinrichtung besuchten. Nur etwa ein Prozent der Fälle, die der Verein bearbeitet, betreffe Kindergärten.

Die Ombudschaft arbeitet mit Jugendämtern zusammen, 37 von landesweit über 180 Jugendämtern kooperieren mit dem Verein. „Wir brauchen weiter ausgebaute Strukturen“, sagt Geschäftsführer Reiner Massow. Dabei gibt keinen strikten Fahrplan, den Eltern einhalten müssten, wenn sie Kontakt zur Ombudschaft aufnehmen. Manchmal sei es sinnvoll, sich direkt an jemand Unabhängigen zu wenden, sagt Reiner Massow.

Der Grund: Betroffene hätten oft das Gefühl, dass sich vor Ort alle handelnden Personen kennen und man gegen solche Verstrickungen keine Chance habe. Da helfe ein neutraler Blick von außen. Die Ombudschaft bietet kostenlose Einzelfallberatungen an, die von erfahrenen Ombudspersonen übernommen werden. Wenn das gewünscht ist, begleiten diese Eltern auch bei Gesprächen – etwa mit der Kindergartenleitung, dem Träger oder dem Jugendamt.

Ein großer Teil der Arbeit sei Kommunikation. „Wir leisten Übersetzungsarbeit“, beschreibt Reiner Wussow die Arbeit seines Vereins. Dabei wird auf konstruktive Konfliktlösungen gesetzt. Ziel sei es, eine einvernehmliche Abhilfe der Beschwerde zu erzielen.