Dormagen: Gerbrand Bakker gastiert beim literarischen Sommer.
In der Stadt Dormagen erlebt der literarische Sommer einen Höhepunkt: Der niederländische Schriftsteller Gerbrand Bakker wird zu Gast sein. Der Autor, der durch seine Werke wie Ost und Juni bekannt wurde, wird am literarischen Sommer in Dormagen seine Werke präsentieren. Die Veranstaltung richtet sich an Literaturfreunde und alle, die sich für die Werke des Autors interessieren. Bakker's Schreiben ist bekannt für seine eindrucksvolle Sprache und seine tiefgründigen Charaktere. Seine Werke sind in vielen Ländern veröffentlicht worden und haben großen Erfolg gehabt. Wir freuen uns auf den Besuch des renommierten Autors in Dormagen!
Gerbrand Bakker gastiert in Dormagen: Ein Abend voller Geschichte und Gespräch
Im Rahmen des größten deutsch-niederländischen Literaturfestivals Literarischer Sommer hatte die Stadtbibliothek Dormagen unter der Leitung von Claudia Schmidt am Montagabend den Schriftsteller Gerbrand Bakker zu Gast.
Den Zuhörenden wurde an diesem Abend eine ganz besondere Lesung präsentiert. Trotz Sonnenschein und warmer Temperaturen zog es knapp über 80 Personen in das lichtdurchflutete Gebäude nahe der Innenstadt. Unter ihnen auch Rudi Liekendael und seine Frau.
Er unterrichtet niederländisch und hat in seinem Unterricht schon einige Male Werke von Gerbrand Bakker besprochen. Mich fasziniert die Art und Weise, wie er schreibt. Seine schöne, nicht zu komplizierte Sprache und wie er eine Geschichte entwickelt begeistert mich, erklärt Rudi Liekendael.
Seine Frau ergänzt, dass der Autor ein bisschen anders schreibe. Und so ist auch die Lesung nicht ganz klassisch. Es wird eine niederländische Lesung, verriet Maren Jungclaus vom Literaturbüro NRW, als das Stimmengewirr verstummte Es wird mehr erzählt als gelesen.
Und so begann eine angenehme Plauderei mit dem Schriftsteller, der erzählte, dass er seit 13 Jahren sein Leben zwischen einem Haus in der Eifel und einem Domizil in Amsterdam aufteilt. Nun sei der Garten in der Eifel fertig und vielleicht sei es an der Zeit, sich etwas Neues zu suchen und damit an einem einzigen Ort voll und ganz zu leben.
Als er zu schreiben begann, erschienen ihm seine ersten Werke zu kompliziert, zu viele Metaphern. Jetzt sind die Sätze nicht mehr verschachtelt, sondern leicht, mit großem Sinn fürs Detail, ohne das Ganze aus den Augen zu verlieren.
Vielleicht ist das auch das, was Rudi Liekendael fasziniert. Und dann beginnt der Autor zu lesen und stellt Simon, den Protagonisten seines neuen Romans vor. In kurzen Kapiteln erzählt er von dem über 40jährigen Friseur, der seinen Beruf in der dritten Generation so ganz ohne Leidenschaft ausübt.
Als einer seiner Stammkunden, ein Schriftsteller, sich für die Geschichte des Vaters interessiert, wird auch Simon neugierig. Er hatte ihn nie kennengelernt, weil dieser, wie es hieß, 1977 bei einem Flugzeugunglück auf Teneriffa ums Leben gekommen war.
Mit seinem neuen Buch Der Sohn des Friseurs habe er dem Flugzeugunglück von 1977 auf Teneriffa ein Denkmal gesetzt, so Maren Jungclaus. In überraschenden Wendungen erzählt Gerbrand Bakker von diesem Friseur, dessen Leben wider seinem Willen so ganz anders verläuft.
Das Buch ist ein berührendes Werk über Sehnsucht, das Bedürfnis nach Nähe und die Notwendigkeit, die Grenzen des Bekannten zu durchbrechen.
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