Handball: Jan Schmidt vom TSV Bayer Dormagen spielt eine starke U20-EM - Was war zu sehen?

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Handball: Jan Schmidt vom TSV Bayer Dormagen spielt eine starke U20-EM - Was war zu sehen?

Der TSV Bayer Dormagen hat allen Grund zur Freude: Jan Schmidt, Spieler des Dormagener Handball-Vereins, hat bei der U20-EM eine beeindruckende Leistung gezeigt. Die Europameisterschaft der Junioren war ein wichtiger Prüfstein für die junge Talente des Handballsports und Jan Schmidt hat sich als einer der besten Spieler seiner Altersklasse präsentiert. In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die Highlights der U20-EM und analysieren die Leistung von Jan Schmidt, der sich mit seiner Mannschaft für die nächste Runde qualifiziert hat.

Jan Schmidt leuchtet auf - TSV Bayer Dormagen entwickelt nächsten Nationalspieler

Während Julian Köster beim letzten Test vor dem olympischen Handballturnier (35:25 über Japan) bereits das fünfzigste Länderspiel seiner in Dormagen begonnenen Karriere bestritt, wächst beim TSV Bayer der nächste Nationalspieler heran.

Zwar blieb Jan Schmidt bei den U20-Europameisterschaften im slowenischen Celje die Krönung in Form einer Medaille versagt, doch der Kreisläufer des Handball-Zweitligisten war der überragende Feldspieler innerhalb der DHB-Auswahl, die nach einer 23:26-Niederlage im kleinen Finale gegen Dänemark mit Platz vier vorliebnehmen musste.

Schmidt ist der Star - TSV Bayer Dormagen muss Innenblock umbauen

Schmidt ist der Star - TSV Bayer Dormagen muss Innenblock umbauen

Und das nicht nur wegen seines Gardemaßes von 196 Zentimetern Körperlänge und 105 Kilogramm Gewicht. Denn Schmidt stand nicht nur wie im Vereinsteam im Innenblock der Deckung seinen Mann, er avancierte auch in fünf der insgesamt acht EM-Spiele zum besten Torschützen der DHB-Auswahl. Am Ende standen 37 Treffer für ihn zu Buche, nur bei der 24:29-Niederlage im Halbfinale gegen Portugal ging der Dormagener leer aus.

Dass das Prädikat bester Werfer so oft an einen Kreisläufer geht, ist eher ungewöhnlich, zeigt aber auch das große Manko der von Martin Heuberger und dem Ex-Dormagener Alexander Koke trainierten U20-Junioren, das sie letztlich eine Medaille kostete: Sie vergaben zu viele Tormöglichkeiten und gerieten deshalb zu oft ins Hintertreffen.

Die teils spektakulären Aufholjagden wie im Halbfinale gegen Portugal, als sie einen 13:21-Rückstand in ein 24:25 drehten, kosteten am Ende zu viel Kraft. Zumal die Europäische Handball-Föderation (EHF) mit acht Spielen in nur zwölf Tagen ihren Talenten ohnehin eine Menge abverlangte – eine durchaus grenzwertige Belastung, vor allem für diejenigen, die wie Jan Schmidt beinahe ständig über 60 Minuten in Angriff und Abwehr im Einsatz waren.

EM-Statistik: Die deutschen Spiele in der Vorrunde: 33:29 gegen Serbien (Schmidt 3), 39:23 Griechenland (Schmidt 6), 17:21 Portugal (Schmidt 6); Hauptrunde: 28:33 Dänemark (Schmidt 5), 25:21 Norwegen (Schmidt 1), 27:27 Schweden (Schmidt 6); Halbfinale: 24:29 Portugal (Schmidt 0) Spiel um Platz 3 Deutschland – Dänemark 23:26 (Schmidt 7)

Für Jan Schmidt war das kleine Finale gegen Dänemark ein besonderes Spiel. Er war nicht nur bester Torschütze, sondern wurde in der Schlussphase auch zur tragischen Figur. Seinem Treffer zur vermeintlichen 20:19-Führung, in der Übertragung auf EHF.TV auch bereits angezeigt, versagten die wenig überzeugenden isländischen Schiedsrichter Petursson/Thrastarson wegen Betreten des Wurfkreises die Anerkennung, kurz darauf traf er bei einem Gegenstoß nur den Pfosten.

Statt 20:19 in Führung zu gehen, lagen die Deutschen wenig später mit 19:23 im Hintertreffen. Bis dahin hatte Jan Schmidt mit sechs Treffern aus sechs Versuchen eine einhundertprozentige Wurfausbeute gehabt, am Ende wurden es sieben von neun (in der offiziellen EHF-Statistik wird er mit sieben von acht gleich 88 Prozent gelistet, was zeigt, dass wohl auch das Kampfgericht mit der Entscheidung der Unparteiischen überfordert war).

Überhaupt fiel das Fazit des Nachwuchs-Bundestrainers, der vor Jahresfrist noch die U21 (mit dem Dormagener Sören Steinhaus) zum WM-Titel geführt hatte, durchwachsen aus: Wenn mir vorher jemand gesagt hätte, wir beenden das Turnier auf Platz vier, wäre ich glaube ich zufrieden gewesen. Im Nachhinein tut es mir weh, weil wir uns in vielen Spielen durch unsere vielen Fehler um Siege gebracht haben, insbesondere heute, denn wir waren mindestens ebenbürtig. Wenn du die Chancen nicht reinmachst, hast du es nicht verdient. Die Jungs kämpfen füreinander, aber ich erwarte jetzt einen Entwicklungsschritt, was die Chancenverwertung betrifft. Diese Fehler zogen sich durch das ganze Turnier.

Jan Schmidt kann er damit nicht gemeint haben. Den EM-Titel sicherte sich Titelverteidiger Spanien, der Deutschland-Bezwinger Portugal im Finale mit 35:31 (Halbzeit 20:13) zu schlagen wusste.

Birgit Schäfer

Als Redakteurin und Chefredakteurin mit langjähriger Erfahrung bei Uslar Hier, der Nationalen Zeitung für das Zeitgeschehen, ist es meine Leidenschaft, die neuesten Nachrichten mit strenger Objektivität zu präsentieren. Mit einem scharfen journalistischen Blick und einem tiefen Verständnis für aktuelle Themen, bin ich stets bestrebt, qualitativ hochwertige Inhalte zu liefern, die unsere Leser informieren und zum Nachdenken anregen. Meine Arbeit bei Uslar Hier spiegelt meine Engagement für unvoreingenommene Berichterstattung und meine Liebe zur Sprache wider.

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