Kritik: Thriller Jenseits des Grabes von Fred Vargas - Ein Meisterwerk der Kriminalliteratur

Index

Kritik: Thriller Jenseits des Grabes von Fred Vargas - Ein Meisterwerk der Kriminalliteratur

In der Welt der Kriminalliteratur gibt es nur wenige Autoren, die es schaffen, ihre Leser von Anfang bis Ende in Atem zu halten. Fred Vargas zählt zweifellos zu diesen Ausnahmen. Mit seinem neuen Thriller Jenseits des Grabes hat der französische Autor ein wahres Meisterwerk geschaffen, das alle Erwartungen übertreffen wird. In diesem atemlosen Ritt durch die dunklen Ecken der Pariser Unterwelt wird der Leser mit einer Fülle von unerwarteten Wendungen und überra-schenden Enthüllungen konfrontiert. Lassen Sie sich auf diese fesselnde Geschichte ein und lassen Sie sich von der Meisterschaft von Fred Vargas überzeugen!

Kritik: Thriller Jenseits des Grabes von Fred Vargas - Ein Meisterwerk der Kriminalliteratur

Kritik: Thriller Jenseits des Grabes von Fred Vargas - Ein Meisterwerk der Kriminalliteratur

Das Leben in dieser Pariser Brigade, wie sie tatsächlich heißt, muss man sich als Biotop bemerkenswerter Individualisten vorstellen. Der Chef der Mordkommission, Kommissar Adamsberg, wird „Wolkenschaufler“ genannt, weil er intuitiv arbeitet und sich auf die Kraft seiner Sinneseindrücke verlässt, denen er nachhängt, nachlauscht, nachstiert – und dabei gern in die Wolken schaut. Oft sagt er: „Nicht ich suche nach Indizien, die Indizien suchen mich.“

Um Adamsberg herum hat die französische Kriminalschriftstellerin Fred Vargas ein Panoptikum versammelt, lauter Genies in ihren jeweiligen Fächern: Stellvertreter Danglard, das wandelnde Lexikon; Lieutenant Retancourt, das Geschoss auf zwei Beinen, Lieutenant Veyrenc, der Vertraute aus gemeinsamer pyrenäischer Herkunft. Und natürlich der schlafsüchtige Mercadet, der in wachen Momenten jeden Computer der Welt hackt.

Jetzt sind Adamsberg und seine besten Leute wieder im Außendienst, weil das Innenministerium in Paris eine lästige, mörderische, dummerweise politisch vertrackte Geschichte rund um einen Adligen vom Tisch haben möchte. Nun geht es also in die Bretagne, weil dort Spuren an einer Leiche auf Josselin de Chateaubriand hinweisen, einen entfernten Ableger des ruhmreichen Politikers François-René de Chateaubriand: Ein Wildhüter wird mit einem sehr kostbaren Messer in der Brust tot aufgefunden. Nur: Josselin war es nicht. Aber wer sonst?

Nun sind die bretonischen Ermittler aus Rennes gewiss keine Amateure. Und weil sie gesellig sind, verbringt Adamsberg mit ihnen kulinarisch erfüllende Abende, wenn das Tagwerk vollbracht ist. Doch nur einem Adamsberg fällt auf, dass die Mordopfer im Örtchen Louviec allesamt Flohstiche am Leib tragen, der Täter muss also mit einem Hund zu tun gehabt haben. Solche archaischen Spuren sind keine Seltenheit bei Vargas, die ja nicht nur Schriftstellerin, sondern auch Archäologin und Zoologin ist.

Die Gabe, solche Zeichen zu lesen, hat Vargas ihrem Adamsberg eingeschrieben; im früheren Roman „Fliehe weit und schnell“ wiesen Flohstiche über die pure Kriminalistik weit hinaus – auf eine mythische, auch märchenhafte Komponente. Und vom nahen Schloss Combourg aus scheint ein Hinkender sein Spiel mit den Einwohnern aus Louviec zu spielen: Nachts knallt er mit seinem Holzbein aufs Straßenpflaster. Und dann ist da noch die Sache mit den Schatten, auf die man nicht treten darf, weil das Unheil bringt.

„Jenseits des Grabes“ ist der zehnte Adamsberg-Roman von Fred Vargas, er ist dramatischer als frühere Werke. Und man muss wieder herrlich lange warten, bis bei Adamsberg endlich der Groschen der Imagination fällt, den er schon sehr früh in diesem Werk zum Wort „Schulter“ gleichsam in seine Hosentasche oder in sein Gedächtnis gesteckt hat. Dann aber löst sich alles mit viel Getöse und einer aberwitzigen finalen Jagd.

Das Ende ist herzerwärmend: Adamsberg, der ja unerwartet tierlieb ist, versorgt einen Menschen mit einem zahmen Esel, der sich darüber freut wie ein Kind.

Info: Fred Vargas, „Jenseits des Grabes“; Roman (aus dem Französischen von Claudia Marquardt), 528 S., 26 Euro.

Udo Müller

Als Experte und leidenschaftlicher Autor auf Uslar Hier, der nationalen Zeitung für das Zeitgeschehen, bin ich Udo stets bemüht, die neuesten Nachrichten mit strenger Objektivität zu präsentieren. Meine Artikel sind fundiert recherchiert und bieten dem Leser einen umfassenden Überblick über aktuelle Geschehnisse. Meine Leidenschaft für den Journalismus spiegelt sich in jedem meiner Beiträge wider, und ich strebe danach, unseren Lesern stets relevante und informative Inhalte zu liefern. Mit Uslar Hier haben Sie einen verlässlichen Begleiter für die tägliche Nachrichtenberichterstattung.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Go up