Mallorca: Wiederum Demos geplant - ‚Weniger Tourismus, mehr Leben‘

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Mallorca: Wiederum Demos geplant - ‚Weniger Tourismus, mehr Leben‘

Die Bewohner der beliebten Ferieninsel Mallorca bereiten sich auf neue Demonstrationen vor. Im Zentrum der Proteste steht die Forderung nach einer Umverteilung der Prioritäten auf der Insel. Die Demonstranten fordern weniger Tourismus und mehr Leben für die einheimische Bevölkerung. Die Initiative will erreichen, dass die Insel nicht länger nur als Massentourismus-Destination wahrgenommen wird, sondern auch als Lebensraum für die Menschen, die dort leben und arbeiten. Die geplanten Aktionen sollen auf die negativen Auswirkungen des Massentourismus auf die Umwelt und die Infrastruktur aufmerksam machen.

Mallorca: Wiederum Proteste gegen den Massentourismus geplant

Auf der bei Deutschen beliebtesten Ferieninsel Mallorca wollen Einheimische wieder gegen die Auswüchse des Massentourismus demonstrieren. Zu dem Protest in der Inselhauptstadt Palma hat die Organisation „Weniger Tourismus, mehr Leben“ aufgerufen.

Auch auf anderen Baleareninseln sind Kundgebungen geplant. Es ist bereits die dritte Demonstration dieser Art in diesem Jahr auf der Insel. Zuletzt waren vor acht Wochen unter dem Motto „Sagen wir Basta!“ und „Mallorca steht nicht zum Verkauf!“ nach Polizeiangaben rund 10.000 Menschen in Palma auf die Straße gegangen. Die Organisatoren sprachen von 25.000 Teilnehmern.

Ärger der Einheimischen wächst

Ärger der Einheimischen wächst

Demonstranten verteilen „Strafzettel“ an Urlauber auf Mallorca. Nicht an dem Ast sägen, auf dem man sitzt. Für Mallorca ist der Tourismus zwar überlebenswichtig. Die Branche steht für 45 Prozent der Wirtschaftsleistung der Insel. Und die Tourismusbranche warnt davor, an dem Ast zu sägen, auf dem viele sitzen.

Aber die Demonstranten klagen, dass nur eine Minderheit profitiert, während die große Mehrheit Jobs mit niedrigen Gehältern in der Tourismusbranche bekommt, die nicht reichen, um die immer teureren Wohnungen zu bezahlen. Zudem zerren Staus, Lärm und Schmutz an den Nerven der Insulaner.

Massentourismus auf Mallorca: Einheimische demonstrieren gegen die Auswüchse des Tourismus

Massentourismus auf Mallorca: Einheimische demonstrieren gegen die Auswüchse des Tourismus

Auch auf dem Festland reicht es manchen mit dem Tourismusboom. In der Mittelmeermetropole Barcelona forderten Anfang des Monats mehrere Tausend Demonstranten angesichts auch dort immer höherer Wohn- und Lebenshaltungskosten Beschränkungen für die Tourismusbranche. Gäste von Restaurants, die vor allem bei Urlaubern beliebt sind, wurden mit Wasserpistolen bespritzt. „Tourists go home. You are not welcome“ stand in Barcelona auf mitgeführten Plakaten. Oder: „Reduzierung des Tourismus jetzt!“

Touristenfluten bedrohen diese Urlaubsregionen. In den vergangenen Wochen und Monaten gab es solche Demos auch schon in Málaga und auf den Kanaren. Nicht allein die Wohnkosten, sondern auch die Umweltbelastung, Staus, allgemeine Überfüllung, Wassermangel sowie die Überlastung des Gesundheitssektors und der Abfallentsorgung durch immer mehr Besucher nervt viele Einheimische.

Dieses Jahr 91 Millionen ausländische Besucher erwartet. Bis Ende Mai wurden schon 33,2 Millionen ausländische Touristen in dem Land mit knapp 48 Millionen Einwohnern gezählt. Schätzungen gehen davon aus, dass es bis zum Jahresende 91 Millionen Urlauber werden könnten, die rund 125 Milliarden Euro in die spanischen Kassen spülen werden.

Die Hochkonjunktur bei Tourismus beschert Spanien derzeit auch wesentlich bessere Wirtschaftsdaten als zum Beispiel Deutschland.

Birgit Schäfer

Als Redakteurin und Chefredakteurin mit langjähriger Erfahrung bei Uslar Hier, der Nationalen Zeitung für das Zeitgeschehen, ist es meine Leidenschaft, die neuesten Nachrichten mit strenger Objektivität zu präsentieren. Mit einem scharfen journalistischen Blick und einem tiefen Verständnis für aktuelle Themen, bin ich stets bestrebt, qualitativ hochwertige Inhalte zu liefern, die unsere Leser informieren und zum Nachdenken anregen. Meine Arbeit bei Uslar Hier spiegelt meine Engagement für unvoreingenommene Berichterstattung und meine Liebe zur Sprache wider.

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