Mönchengladbach: Die Aussteller auf dem Töpfermarkt Schloss Rheydt 2024 - Keramik und Kunsthandwerk aus aller Welt

Mönchengladbach: Die Aussteller auf dem Töpfermarkt Schloss Rheydt 2024 - Keramik und Kunsthandwerk aus aller Welt

Vom 15. bis 17. Juni 2024 öffnet sich die Tür zu einer Welt voller Keramik und Kunsthandwerk auf dem Schloss Rheydt in Mönchengladbach. Der Töpfermarkt 2024 präsentiert eine Auswahl der besten nationalen und internationalen Aussteller, die ihre einzigartigen Werke aus Keramik, Porzellan, Glas und Metall vorstellen. Erleben Sie die Vielfalt der handwerklichen Traditionen aus aller Welt und entdecken Sie die Schönheit der handgefertigten Stücke. Insgesamt werden mehr als 100 Aussteller auf dem Töpfermarkt vertreten sein, um Ihnen ein unvergessliches Erlebnis zu bieten.

Hitze und Keramik: Schöpferische Aussteller auf dem Töpfermarkt Schloss Rheydt

Über 30 Grad im Schatten zeigt das Thermometer am ersten von zwei Tagen beim Töpfermarkt von Schloss Rheydt. Da verlangt das Schauen und Flanieren vorbei an 39 Ständen schon ein gerüttelt Maß an Hitzebeständigkeit. Das mag sich auf die Besucherzahlen auswirken, doch insgesamt herrscht ein ständiges Kommen und Gehen von Menschen, die die Atmosphäre in den Innenhöfen genießen.

Einem freundlichen Empfangskomitee gleich, wirkt die spielerisch anmutende Sammlung von kleinen Königen und Narren auf Stecken zum Aufstellen in Gärten oder Blumentöpfen vor dem Stand von Erika Hertel-Berkum. Am Stand selbst ist die lustige Gesellschaft der Keramikfiguren ergänzt um scheinbar fliegende Varianten sowie einige Hexen und Fledermäuse. Aus gleicher Hand gefertigt, ist der ausgelegte Schmuck in der Formgebung wesentlich zurückhaltender.

Info

Seit 2004 Töpfermarkt Schloss Rheydt

Ursprünge: Früher waren die Stände in den Innenhöfen des Schlosses und auf der Wallanlage ausgebreitet. Zum Schutz der Wallanlage werden diese inzwischen nicht mehr mit einbezogen.

Veranstalter: Städtisches Museum Schloss Rheydt

Aussteller: Keramikerinnen und Keramiker aus dem Bundesgebiet und dem benachbarten Ausland

Künstlerische Vielfalt

In dieser Nachbarschaft zeigt die in den Niederlanden lebende Französin Marine Feuillerat Keramik-Schalen und Vasen. Sie bevorzugt verhaltene, von der Natur inspirierte Farben, die in zuweilen sachten Verläufen Bewegung spiegeln. „Hier ist ein sehr schöner Platz für einen solchen Markt“, sagt ihr Freund Erik, der wie sie während der Keramiktage auf einem Campingplatz übernachtet. Beide sind erstmals auf Schloss Rheydt, sie bringt acht Jahre Erfahrung von vergleichbaren Märkten in Frankreich mit.

Neulinge unter vertrauten Gesichtern sind ebenso Corinna Kuhn und Detlef Kelbassa, die Keramikpflastersteine für den Innen- und Außenbereich anbieten. Da sind zum einen verschiedenfarbige Tiermotive und zum anderen dunkle, sogenannte Erdgeschichten mit floral inspirierten Linienspielen. Die filigranen Dekore der anthrazitfarbenen Steine mit der Anmutung von Fossilien haben ihren Ursprung in Naturabdrücken von Blättern, Pflanzen, halbierten Nüssen. Für die Tier- und mythologisch inspirierten Motive der bunten Steine wurden Linolschnitte als Stempel genutzt. „Die Steine können auch in bestehende Pflaster eingefügt werden“, sagt Kuhn.

Andrea Bielicki zählt zu den Keramikerinnen, die nicht mehr sagen können, wie oft sie schon bei den Keramiktagen in den Schlossinnenhöfen dabei waren. Sie zeigt eine Auswahl ihrer edel anmutenden Vasen mit aufblitzenden Goldtönen und verschlungenen Linien nackter Leiber. Archaisch muten Figuren sowie zu Objekten verselbstständigte Vasen an, für die Bielicki einen japanischen Holzofenbrand wählte.

Weitere Highlights

Unweit der Sitzplätze unter schattigem Zeltdach im Arkadenhof stellt Tatjana Vodopyan witzige Tierfiguren mit menschlicher Attitüde und karikierte Operndiven vor. Auch sie war schon oft in Rheydt, anders als die diplomierte Szenografin Yvette Öneren-Pistor, die vor zwei Jahren erstmals einen Markt mit ihren ausgefallenen Tellerobjekten bestückte. Keramik habe sie immer schon fasziniert, und so habe es sie irgendwann gereizt, neben der temporären Kunst auch Objekte zu schaffen, sagt die Künstlerin, die von der Bühnenbildgestaltung kommt.

Jung-Keramiker können in der Kinder-Töpferei unter Sabine Westerwelles Anleitung die eigene Kreativität erproben. „Das ist ein super Angebot, um Kinder den Weg von der Herstellung des Produkts bis zum Kunstwerk selbst erleben zu lassen“, sagt der 36-jährige Jan. Sein Sohn nutzt erst Aussteckformen, später auf Anraten des Vaters auch Blätter für filigrane Muster.

Die garantiert kleinsten Gefäße, Vasen und Teeservice sind bei Marion Adderley zu finden. Während der Corona-Pandemie entdeckte die Mönchengladbacherin die Miniatur-Pottery. Dafür bestellte sie sich eigens eine Scheibe aus Asien. Ihre Werke könnten perfekt hinein passen in die kleine Welt einer Puppenstube.