CSD Köln: Tokio-Hotel-Auftritt verhindert nur durch Glück Massenpanik

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CSD Köln: Tokio-Hotel-Auftritt verhindert nur durch Glück Massenpanik

Am vergangenen Wochenende fand in Köln der Christopher Street Day (CSD) statt, einer der größten und bekanntesten Pride-Paraden Deutschlands. Doch während des Events kam es zu einem beängstigenden Zwischenfall, der nur durch Glück nicht in eine Massenpanik ausartete. Die deutsche Rockband Tokio Hotel sollte als Headliner auf der Hauptbühne auftreten, doch ihre Ankunft auf der Bühne wurde durch eine technische Störung verhindert. Die aufgebrachte Menschenmenge, die sich auf den Auftritt gefreut hatte, drohte auszubrechen, aber dank der schnellen Reaktion der Veranstalter und der Polizei konnte eine Katastrophe verhindert werden.

CSD Köln: Tokio Hotel-Auftritt verhindert nur durch Glück Massenpanik

„Rettungsgasse!“ Der Sanitäter muss so laut schreien, dass sein Gesicht rot anläuft. Die Person, die gerade mitten im Menschenmeer in Ohnmacht gefallen ist, hat Glück im Unglück – die Menschen um sie herum bilden widerwillig einen Kreis, um sie zu schützen.

Die Lücke füllt sich aber sofort mit neuen Zuschauern, die einen Blick auf die Bühne erhaschen wollen, ohne Rücksicht auf Verluste. Allmählich steht den ersten Besuchern die Panik ins Gesicht geschrieben. Um den Heumarkt zu verlassen, werden sie wegen des Gedränges etwa eine halbe Stunde Zeit brauchen. Und ihre Ellbogen.

Tokio Hotel: von Massenhysterie zu Reality-TV-Stars

Tokio Hotel: von Massenhysterie zu Reality-TV-Stars

Dass beim Konzert von Tokio Hotel am Samstag auf dem Kölner Christopher-Street-Day (CSD) nichts Schlimmeres passiert ist, ist fast schon unverschämtes Glück. Die vier Jungs aus Magdeburg waren vor fast zwanzig Jahren so berühmt wie kaum eine andere deutsche Band. Die Hysterie um Sänger Bill Kaulitz und seinen Bruder Tom war damals so groß, dass die beiden nach Los Angeles flüchten mussten, um ihre Ruhe zu haben.

Heute sind Tokio Hotel viel mehr als eine Band, die man sich nur aus Nostalgiegründen anschaut. Seit einem Monat ist „Kaulitz & Kaulitz“ auf Netflix verfügbar, eine Realityserie über das Leben der Zwillingsbrüder. Seit drei Jahren sprechen Bill und Tom in ihrem Podcast „Kaulitz Hills“ über „Senf aus Hollywood“.

Bill Kaulitz: von Teenager-Star zu CSD-Headliner

Bill Kaulitz: von Teenager-Star zu CSD-Headliner

Bill Kaulitz polarisierte schon als Teenager mit seinem extravaganten Aussehen und gab Fans eine Stimme, die anders waren als ihr Umfeld. All das 2007, in einem Jahr, in dem jede Art von „Queerness“ fast schon unweigerlich zu Mobbing führte. Ihn knapp 20 Jahre später als CSD-Headliner in knapper Fetischkleidung auf der Bühne zu sehen, während Tausende ihn feiern, ist emotional.

Eine logische Schlussfolgerung. Aber für einen Ort wie den Heumarkt sind Tokio Hotel viel zu groß. Dass zu dem Auftritt mehr als ein paar hundert Menschen kommen, hätte den Veranstaltern bewusst sein müssen.

Massen von Fans in Köln bei Tokio Hotel

Massen von Fans in Köln bei Tokio Hotel

Gewitterwarnung in Köln. Trotzdem sind massenweise Menschen unterwegs: Die Besucher des CSD drängen sich unter so ziemlich jedem Dach, das verfügbar ist, Tokio-Hotel-Ultras halten vor der Bühne auf dem Heumarkt in Regencapes die Stellung.

Alle paar Minuten grölt jemand „Ich muss durch den Monsun“. „Wir beobachten das Wetter für euch“, lässt das Veranstaltungsteam die Leute auf Bildschirmen wissen. Ansonsten passiert aber relativ wenig. Am Eingang wird nicht wirklich kontrolliert, die Abgabe von Glasflaschen ist sozusagen freiwillig.

Das Konzert: ein perfekter Opener, aber auch Panikattacken

Das Konzert: ein perfekter Opener, aber auch Panikattacken

Als es auf 22 Uhr zugeht und Tokio Hotel spielen sollen, wird es dann so richtig voll. Wer stehen bleibt, kann weder vor noch zurück. „Bitte nicht auf den Wagen klettern“, bittet die Mitarbeiterin eine der vielen Wurstbuden eine junge Frau.

Sie sieht unglücklich aus und gestresst, bei den meisten anderen ist die Stimmung noch ausgelassen. Tokio Hotel eröffnen mit „White Lies“, einem ihrer neueren Songs. Die ersten beiden Alben „Schrei“ und „Zimmer 483“, die 2005 und 2007 durch die Decke gingen, haben zum größten Teil andere geschrieben.

Seit Bill, Tom, Gustav und Georg bei ihrer eigenen Musik mehr das Sagen haben, klingt sie elektrischer: weniger Rock, mehr Disco. Der kommerzielle Erfolg ließ damit nach, aber „White Lies“ kennen trotzdem viele.

„Die Situation ist richtig schlimm hier. Hier gibt’s Panikattacken ohne Ende“, schreibt eine Kommentatorin kurz nach Konzertbeginn auf Instagram. „An den Ausgängen war kein Vor- und Zurückkommen mehr“, schreibt jemand anderes. „Das hätte böse ausgehen können.“

Fazit: ein glückliches Ende nach anfänglicher Panik

Trotzdem bleibt ein übler Nachgeschmack von diesem Konzert – und der Gedanke daran, was hätte passieren können, hätte man auch nur ein bisschen weniger Glück gehabt. Doch am Ende überwiegt auf dem Heumarkt die Freude. Tokio Hotel haben es geschafft, ein erfolgreiches Konzert zu spielen, trotz der anfänglichen Panikattacken.

Udo Müller

Als Experte und leidenschaftlicher Autor auf Uslar Hier, der nationalen Zeitung für das Zeitgeschehen, bin ich Udo stets bemüht, die neuesten Nachrichten mit strenger Objektivität zu präsentieren. Meine Artikel sind fundiert recherchiert und bieten dem Leser einen umfassenden Überblick über aktuelle Geschehnisse. Meine Leidenschaft für den Journalismus spiegelt sich in jedem meiner Beiträge wider, und ich strebe danach, unseren Lesern stets relevante und informative Inhalte zu liefern. Mit Uslar Hier haben Sie einen verlässlichen Begleiter für die tägliche Nachrichtenberichterstattung.

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