Strengere Kontrollen an der deutsch-belgischen Grenze vor dem EM-Spiel
Am Samstag hat die Bundespolizei an der deutsch-belgischen Grenze bei Aachen zahlreiche Reisende kontrolliert, um mögliche Gewalttäter frühzeitig zu identifizieren und zu stoppen. Bei den Kontrollen seien verbotene Pyrotechnik und mehrere Messer sichergestellt worden, sagte ein Sprecher der Bundespolizei.
„Wir wollen verhindern, dass gewaltbereite Fans mit Sturmhauben und Schlagwerkzeugen ins Stadion gelangen“, sagte der Sprecher. Mehrere Kontrollierte müssten mit Anzeigen rechnen.
Zurückweisungen von Fans an der Grenze habe es bis zum Nachmittag aber noch nicht gegeben. Viele Fans feierten auch schon bei der Anreise friedlich das bevorstehende Spiel ihrer Mannschaft. Belgien tritt am Samstagabend in Köln gegen Rumänien an.
Kontrollen an den deutschen Grenzen
Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hatte wegen der hohen Sicherheitsvorkehrungen für die Fußball-Europameisterschaft vorübergehende Kontrollen an allen deutschen Grenzen angeordnet. Die Kontrollen sollen „lageabhängig und flexibel“ vom 7. Juni bis zum 19. Juli erfolgen.
In Nordrhein-Westfalen sind deswegen nach Angaben der Bundespolizeidirektion Sankt Augustin zeitweise mehr als 3000 Bundespolizistinnen und -polizisten im Einsatz, die den grenzüberschreitenden Verkehr kontrollieren. Die Beamten werden auf neuralgischen Landstraßen oder Autobahnen wie zum Beispiel der A4 oder A44 temporäre Kontrollstellen einrichten, indem sie etwa den Verkehr auf einen Rastplatz ableiten.
„Die Beamten nehmen dann jedes einzelne Fahrzeug in Augenschein“, erläuterte ein Sprecher. Sofern die Insassen in das „Fahndungsraster“ passten, würden sie genauer überprüft. Zudem fahren Bundespolizisten in international verkehrenden Zügen mit, um Bahnreisende zu überprüfen.
Faeser hatte vor einigen Tagen gesagt, die Grenzkontrollen zeigten Wirkung. Innerhalb einer Woche seien bundesweit rund 170 Haftbefehle vollstreckt und 900 unerlaubte Einreisen verhindert worden.
Zahlen für NRW wollte ein Sprecher der Bundespolizei vorläufig nicht nennen. Die Bahnhöfe der EM-Austragungsorte sind bis zum letzten NRW-Spiel Waffenverbotszonen, so dass man dort keine gefährlichen Gegenstände wie Messer bei sich tragen darf. Auch auf Grundlage dieser Allgemeinverfügung kontrollieren Polizisten Personen in den Bahnhöfen.
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