Westfalentarif warnt vor Aus für Deutschlandticket in NRW

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Westfalentarif warnt vor Aus für Deutschlandticket in NRW

Die Verkehrsgesellschaft Westfalen (VGW) hat ernstliche Bedenken hinsichtlich der Zukunft des Deutschlandtickets in Nordrhein-Westfalen (NRW) geäußert. Laut VGW-Berechnungen würde die Einführung des bundesweiten Tickets für 49 Euro zu einer erheblichen Einnahmeausfällen für die Verkehrsunternehmen in NRW führen. Daher warnt die VGW vor einem möglichen Aus des Deutschlandtickets in dem Bundesland. Die VGW fordert eine Anpassung der Finanzierung, um die Verkehrsunternehmen in NRW zu unterstützen. Die Entscheidung über die Zukunft des Deutschlandtickets in NRW wird in den kommenden Wochen getroffen werden.

Westfalentarif warnt vor Aus für Deutschlandticket in NRW

Die größte Flächentariforganisation in Nordrhein-Westfalen und die zweitgrößte in Deutschland warnt nach den jüngsten Beschlüssen der Bundesregierung vor einem schleichenden oder plötzlichen Ende des Deutschlandtickets.

„Es ist nicht auszuschließen, dass das Deutschlandticket vielleicht in einer Region irgendwann nicht mehr angeboten wird“, sagte Oliver Mietzsch, Geschäftsführer der Westfalentarif-Gesellschaft, unserer Redaktion. „Das würde bedeuten, dass es dort auch nicht mehr genutzt werden könnte. Und dann wäre es kein Deutschlandticket mehr.“

Finanzielle Unsicherheit für Nahverkehr

Finanzielle Unsicherheit für Nahverkehr

Hintergrund ist der Umstand, dass Nahverkehrsanbieter derzeit mit dem Fahrscheinmodell laufend Verluste machen, denn es ersetzt früher genutzte teurere Abo-Modelle. Diese Verluste müssen durch öffentliches Geld von Bund und Ländern ausgeglichen werden.

Das Bundeskabinett hat eine Gesetzesänderung auf den Weg gebracht, nach der die Finanzierung zwar für das laufende Jahr 2024 noch gesichert ist. Aber 2025 kappt der Bund die sogenannten „Regionalisierungsmittel“ um 350 Millionen Euro. 2026 sollen die Länder dieses Geld zwar zurückbekommen, wenn es nötig ist.

Die Kosten für Personal, Treibstoff und Fahrzeuge fielen aber permanent an, auch 2025, warnte Oliver Mietzsch. Und er ergänzte: „2026 haben wir vielleicht eine andere Bundesregierung, die sich an solche Zusagen gegebenenfalls nicht mehr gebunden fühlt.“

Unsicherheit beim Geld könnte das Modell des Deutschlandtickets untergraben

Unsicherheit beim Geld könnte das Modell des Deutschlandtickets untergraben

Die Unsicherheit beim Geld könnte das Modell des Deutschlandtickets seiner Einschätzung nach völlig untergraben. „Der öffentliche Nahverkehr lebt davon, dass die Menschen Vertrauen in das Angebot haben. Dazu brauchen wir, die wir das Angebot erbringen, Vertrauen in die Finanzierung – und das haben wir nicht, weil eine dauerhafte Finanzierungszusage durch den Bund fehlt“, sagte Mietzsch.

„Bund und Länder haben es versäumt, das Deutschlandticket gesetzlich wetterfest zu machen.“

Deutschlandticket droht nach Bundestagswahl das Aus

Deutschlandticket droht nach Bundestagswahl das Aus

Die 49-Euro-Tage sind gezählt – das Deutschlandticket wird teurer. Die Verkehrsminister der Bundesländer hatten schon vor der Kabinettsentscheidung angekündigt, den Preis für das Deutschlandticket 2025 zu erhöhen. In welchem Umfang das passieren soll, ist noch offen.

Nach der geplanten Gesetzesänderung dürfen die Länder außerdem künftig keine eigenen Vergünstigungen des Fahrscheins mehr anbieten, etwa für Schüler, Studierende oder ärmere Menschen.

Zuletzt kritisierte auch NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer (Grüne), dass die Zukunft des Tickets unsicherer geworden sei. „Wir erwarten, dass die Ampelfraktionen das Gesetz im Bundestag entsprechend korrigieren“, sagte er.

Die Gesellschaft Westfalentarif hatte im vergangenen Jahr von Mai bis Dezember durch den Verkauf des Deutschlandtickets 46 Millionen Euro weniger Fahrgeldeinnahmen gehabt als im Vorjahreszeitraum. Die massiven Einnahmenverluste könne man nur wettmachen, indem man auf der anderen Seite viel mehr Kunden für das Deutschlandticket gewinne, die bislang nur sporadisch oder überhaupt nicht im ÖPNV unterwegs waren, und das gehe nur mit finanzieller Sicherheit.

Udo Müller

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