Große Reform: Was sich für Notfallpatienten alles ändern wird

Index

Große Reform: Was sich für Notfallpatienten alles ändern wird

Die lange erwartete Reform des Notfallsystems ist endlich auf dem Weg. Ab sofort werden Notfallpatienten von grundlegenden Veränderungen profitieren, die ihre Versorgung verbessern sollen. Die Reform zielt darauf ab, die medizinische Versorgung in Deutschland zu optimieren und die Zugänglichkeit zu Notfallleistungen zu erhöhen. Insbesondere sollen die Wartezeiten in den Notaufnahmen reduziert werden, um eine schnellere und effektivere Behandlung von Notfällen zu gewährleisten. Wir werden Ihnen im Folgenden genau erklären, was sich für Notfallpatienten ändern wird und wie die Reform ihre Versorgung verbessern soll.

Große Reform: Patienten sollen schneller versorgt werden

Das deutsche Gesundheitswesen steht vor einer bedeutenden Reform. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) will mit einem neuen Gesetz ein Problem in den Griff bekommen, das seit Jahren bekannt ist: Zu oft gehen Patienten mit akuten Beschwerden direkt in die Notaufnahmen der Krankenhäuser, obwohl man ihnen in einer Arztpraxis auch helfen könnte.

Das Problem

Das Problem

Die medizinische Notfallversorgung in Deutschland ist nach Darstellung von Medizinern selbst reif für die Intensivstation. Experten und Patienten beklagen überfüllte Notfallambulanzen in den Krankenhäusern, überlastete Ärzte und in falsche Behandlungsstrukturen geleitete Patienten. 2021 wurden in rund 1.600 Krankenhäusern mit Notfallambulanzen rund 9,8 Millionen ambulante Notfälle behandelt.

Eine Vielzahl von Bagatell-Erkrankungen kommen in die Notaufnahmen; sie könnten genauso gut vom Hausarzt oder vom Notdienst der niedergelassenen Ärzte behandelt werden, sagen Notfallmediziner. Darunter befänden sich extrem viele 80- bis 90-Jährige, die nicht schwer erkrankt seien, sondern nur angemessen gepflegt und versorgt werden müssten.

Die Lösung

Das Ziel des am Mittwoch im Kabinett verabschiedeten Gesetzentwurfs ist eine bessere Steuerung der Patienten. Dazu sollen der Notdienst der Kassenärzte, die Notaufnahmen der Krankenhäuser und die Rettungsdienste stärker vernetzt werden, so auch die bestehenden Notdienstnummern von Rettungsdienst (112) und Kassenärzten (116 117). Es sollen sogenannte integrierte Notfallzentren (INZ) entstehen.

Künftig soll die telefonische Vermittlung deutlich wichtiger werden. Bei der 116 117 soll man in 75 Prozent der Fälle nach spätestens drei Minuten eine Ersteinschätzung bekommen, sonst soll es nur wenig länger dauern. Patienten können von den Fachleuten am Telefon ins nächste Notfallzentrum geschickt werden. Stellt sich der Fall als Notfall heraus, soll er sofort auf die 112 weitergeleitet werden, so dass ein Krankenwagen anrücken kann.

Die Notfallzentren

Am Empfangstresen der INZ soll es eine Ersteinschätzung geben: Wohin geht es für die Hilfesuchenden als nächstes – in die Notaufnahme oder eine nahe Notdienstpraxis? Arztpraxen im Umfeld sollen also mit den INZ vernetzt sein. Die INZ sollen so im Land verteilt werden, dass mindestens eines stets gut erreichbar ist.

Die Öffnungszeiten der angeschlossenen Notdienstpraxen: abends immer bis 21 Uhr – auch an Wochenenden und Feiertagen. So soll es neben dem Krankenhaus mehr Ausweichmöglichkeiten geben, wenn Arztpraxen üblicherweise geschlossen sind.

Reaktionen

Der Chef der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), Gerald Gaß, ist vorsichtig optimistisch. „Wenn die Reform gelingt, können sich Patientinnen und Patienten darauf verlassen, dass sie bei akuten Behandlungsnotwendigkeiten zeitnah dort versorgt werden, wo es ideal für sie ist“, sagte er unserer Redaktion.

Der Vorsitzende des Hausärzteverbandes, Markus Beier, sieht ein paar Vorteile, aber auch deutlich mehr Risiken. Er forderte deutlich mehr Investitionen in ambulante Strukturen.

Weiterer Verlauf

Nach der Sommerpause wird der Bundestag sich mit der Reform befassen und Änderungen einbringen. Lauterbach hofft auf ein Inkrafttreten im Januar 2025.

Birgit Schäfer

Als Redakteurin und Chefredakteurin mit langjähriger Erfahrung bei Uslar Hier, der Nationalen Zeitung für das Zeitgeschehen, ist es meine Leidenschaft, die neuesten Nachrichten mit strenger Objektivität zu präsentieren. Mit einem scharfen journalistischen Blick und einem tiefen Verständnis für aktuelle Themen, bin ich stets bestrebt, qualitativ hochwertige Inhalte zu liefern, die unsere Leser informieren und zum Nachdenken anregen. Meine Arbeit bei Uslar Hier spiegelt meine Engagement für unvoreingenommene Berichterstattung und meine Liebe zur Sprache wider.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Go up