Düsseldorf: Michéle Locker wird auf der Rheinkirmes zur neuen Königin der Schützen gewählt

Düsseldorf: Michéle Locker wird auf der Rheinkirmes zur neuen Königin der Schützen gewählt

Die Rheinkirmes, eines der größten Volksfeste in Deutschland, hat in diesem Jahr eine neue Königin der Schützen gekürt. Die Düsseldorferin Michéle Locker wurde von den Besuchern der Rheinkirmes zu dieser ehrenvollen Position gewählt. Die Wahl fand im Rahmen des traditionellen Schützenfestes statt, das Jahr für Jahr Tausende von Besuchern nach Düsseldorf zieht. Als neue Königin der Schützen wird Michéle Locker in den kommenden zwölf Monaten die Schützengemeinschaft vertreten und ihre Aufgaben mit großem Engagement und Einsatz wahrnehmen. Wir gratulieren Michéle Locker herzlich zu ihrer Wahl und wünschen ihr alles Gute für ihre neue Rolle.

Königin der Schützen: Michéle Locker wird auf der Rheinkirmes zum neuen Regimentskönig gewählt

Nach dem Schuss von Michéle Locker hing nur noch ein kleiner, restlicher Teil des Vogels an der Platte. Zur Hälfte war das Holz bereits auf die Erde gefallen. „Der nächste Schütze war schon auf dem Weg und hat sich gefreut, dass er die Platte mit seinem Schuss putzen kann und so unser neuer Regimentskönig wird“, sagt Andreas-Paul Stieber, Chef des St. Sebastianus Schützenvereins 1316.

Doch dann tat die Schwerkraft noch ihre Wirkung. Das Holz fiel. Und die Schützen haben damit eine neue Königin. Michéle Locker selbst hatte zuerst gar nicht mitbekommen, dass ihr Schuss doch noch erfolgreich war. „Ich hatte innerlich schon damit abgeschlossen, Königin zu werden“, sagt sie im Gespräch mit unserer Redaktion. „Es ist zwar schade, dass ich nicht gesehen habe, wie die Platte fiel. Aber dass sie gefallen ist, ist jetzt natürlich doppelt schön.“

Die neue Königin

Michéle Locker ist 35 Jahre alt, verheiratet und Mutter von vier Kindern zwischen vier Jahren und vier Monaten. Sie weiß, worauf sie sich eingelassen hat, war sie doch bereits Pagen- und Jungschützenkönigin der IGDS (Interessengemeinschaft Düsseldorfer Schützen). Als Kriminalbeamtin gehört das Schießen auch zu ihrer Berufsausbildung. „Es ist aber etwas völlig anderes, mit einer Kurzwaffe zu schießen, als mit einem Luft- oder Kleinkalibergewehr“, so Locker.

Sie ist die insgesamt vierte Königin der St. Sebastianer. Andreas-Paul Stieber findet es großartig, dass wieder eine Frau Königin geworden ist. „Mit ihr haben wir jetzt zwei Frauen im Vorstand und das soll noch nicht das Ende gewesen sein. Alles andere wäre ja auch aus der Zeit gefallen und völlig unangebracht“, so Stieber.

Zum Prinzregenten, also zu ihrem offiziellen Schützentermin-Begleiter, kürte sie ihren Vater Michael Herrmanns, den Hauptmann der gemeinsamen Schützengesellschaft 10. Grenadiere Germania 1874. Herrmanns tritt das Amt offenbar mit gemischten Gefühlen an. „Er ist stolz auf seine Tochter, aber auch ein wenig enttäuscht, dass er Mal wieder nicht König wurde“, sagt die neue Königin. „Er versucht es schon, seit ich denken kann.“

Ihr erster echter Höhepunkt im Königinnen-Jahr wird der Krönungsball am Freitag, 19. Juli, sein. Im Schützenzelt auf der Kirmes wurde auch der Schützenorden der Landeshauptstadt übergeben. Diesen erhielten Harry Schneider, Patrick Ortega del Rio, Christian Benning, Enrico Pelz, Frank Lumma, Manfred Müntz, Jens Szczygielski, Stephan Meyer, Norbert Hallen und Jens Hartmann. Horst Artz und Günther Pannenbecker wurden für 75 Jahre Mitgliedschaft geehrt.