Führender Mitarbeiter an Gedenkstätten wirft AfD-Vorwürfen von NS-Bezügen entgegen

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Führender Mitarbeiter an Gedenkstätten wirft AfD-Vorwürfen von NS-Bezügen entgegen

Ein führender Mitarbeiter an deutschen Gedenkstätten hat sich gegen die Vorwürfe der Alternative für Deutschland (AfD) verwahrt, wonach es Bezüge zur Nationalsozialistischen (NS) Ideologie gebe. Der Mitarbeiter, der Namen nicht genannt werden möchte, wies die Anschuldigungen zurück und betonte, dass die Gedenkstätten sich ausdrücklich gegen jegliche Form von Rassismus und Antisemitismus aussprächen. Er kritisierte die AfD dafür, dass sie versuche, die Geschichte zu verfälschen und die Opfer des Nationalsozialismus zu instrumentalisieren. Die Debatte um die Gedenkstätten und ihre Rolle bei der Aufarbeitung der NS-Vergangenheit wird weiterhin hitzig diskutiert.

AfD-Vorwürfe von NS-Bezügen: Gedenkstättenleiter wirft Thüringer AfD offenere Bezüge zum Nationalsozialismus vor

Der Leiter der Gedenkstätte Buchenwald, Jens-Christian Wagner, warnt vor offenen Bezügen der Thüringer AfD zum Nationalsozialismus. Die AfD lässt tatsächlich die Maske immer mehr fallen, sagte Wagner der Deutschen Presse-Agentur in Erfurt.

Wagner kritisierte, dass der Thüringer AfD-Chef Björn Höcke kürzlich auf Telegram ein Zitat des Publizisten Arthur Moeller van den Bruck verbreitet hat, der in den 1920er Jahren das Buch Das Dritte Reich geschrieben hat. Das ist ein offener NS-Bezug - und zwar zustimmend, sagte Wagner, Historiker und Inhaber des Lehrstuhls für Geschichte in Medien und Öffentlichkeit an der Friedrich-Schiller-Universität in Jena. Van den Bruck starb 1925 und erlebte die Machtergreifung Hitlers nicht mehr. Er gilt aber als Vertreter der Konservativen Revolution und war laut Wagner ein Vordenker des Nationalsozialismus. Zudem sei er mit seinem Buch Namensgeber des NS-Staates gewesen.

Ein Sprecher der Thüringer AfD schrieb auf Anfrage zu den Vorwürfen: Die Vorwürfe von Herrn Wagner sind, wie so oft, schlicht grotesk und basieren auf konstruierte Zusammenhänge und Sippenhaft.

Volkslied von Franz Langheinrich im Wahlprogramm

Volkslied von Franz Langheinrich im Wahlprogramm

Wagner wies zudem darauf hin, dass die Thüringer AfD in ihrem Wahlprogramm für die Landtagswahl im Herbst den Programmpunkten ein Volkslied von Franz Langheinrich vorangestellt hat. Langheinrich schrieb in den 1930er Jahren für die Kunstzeitschrift Das Bild. Die Kunsthistorikerin Kirsten Baumann schrieb in ihrer 2002 veröffentlichten Dissertation Wortgefechte. Völkische und nationalsozialistische Kunstkritik 1927–1939, die Zeitschrift war geprägt von offenem Antisemitismus.

Wagner sagte, der Text des Liedes sei harmlos deutschtümelnd. Aber wenn dem AfD-Wahlprogramm der Text eines Hardcore-Nationalsozialisten und völkischen Denkers vorangestellt werde, sei das eine explizit positive Bezugnahme auf den Nationalsozialismus. Da zeigt Höcke, da zeigt die AfD, wo sie wirklich stehen.

Parole erinnert an SA-Losung

Parole erinnert an SA-Losung

Auf dem Deckblatt des Wahlprogramms der Thüringer AfD steht in großen Buchstaben die Parole Alles für Thüringen!. Der Spruch erinnert an eine SA-Losung, für deren Verwendung Höcke bereits zwei Mal von einem Gericht zu Geldstrafen verurteilt wurde. Beide Urteile sind noch nicht rechtskräftig.

Udo Müller

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