Was bedeutet eine Geburtshelferin im Geburtsprozess?
In der heutigen Zeit nimmt die Rolle der Geburtshelferin im Geburtsprozess einen immer wichtigeren Platz ein. Doch was genau bedeutet es, eine Geburtshelferin zu sein und welche Aufgaben übernimmt sie während der Geburt? Wir möchten Ihnen einen Einblick in die wichtige Arbeit der Geburtshelferinnen geben und erklären, warum sie ein unverzichtbarer Teil des Entbindungsteams sind. Von der Vorbereitung auf die Geburt bis hin zur nachgeburtlichen Betreuung, die Geburtshelferin begleitet die werdende Mutter durch alle Phasen des Geburtsprozesses. Wir werfen einen Blick auf die verantwortungsvolle Rolle, die sie einnimmt und wie sie die Sicherheit und das Wohl der Mutter und des Kindes garantieren kann.
Was eine Doula im Geburtsprozess bedeutet: Nähe, Wärme und Geborgenheit
Die emotionale Begleitung bei der Geburt
Eine Geburt ist nicht nur körperlich, sondern auch mental herausfordernd. Für viele ist dieses einschneidende Erlebnis mit Unsicherheit und Ängsten verbunden. Hier kann eine Doula helfen, die der Frau aber auch deren Partner oder Partnerin währenddessen zur Seite steht, sie emotional bestärkt und unterstützt.
Carina Appl ist Tischlerin, Architektin und hat viele Jahre als Bauleiterin gearbeitet - jetzt begleitet sie als Doula Frauen bei der Geburt. Foto: dpa/Moritz Frankenberg
Die Aufgaben einer Doula
Eine Doula ersetzt nicht die Hebamme, sondern ergänzt deren Arbeit. Sie steht der Frau und ihrem Partner emotional bei, während die Hebamme die medizinische Verantwortung trägt. Die Doula unterstützt die Frau während der Geburt, indem sie sie massiert, ihr vorliest oder einfach nur da ist.
Die Verdienstmöglichkeiten sind nicht sonderlich gut. Pro Auftrag gibt es im Schnitt insgesamt 1000 Euro plus Umsatzsteuer – für Vor- und Nachtreffen, eine permanente Rufbereitschaft rund um den errechneten Geburtstermin und für die Geburtsbegleitung. Wer als Doula gut gebucht ist, kommt auf etwa 30 Aufträge im Jahr.
Der Weg in den Beruf
Carina Appl war ursprünglich Tischlerin und Architektin. Viele Jahre hat sie als Bauleiterin gearbeitet. Dann wurde sie schwanger und suchte nach Möglichkeiten, die Geburt ihres Kindes so unverkrampft wie möglich zu erleben. Sie stieß auf das sogenannte Hypnobirthing, eine Methode, bei der die Mutter erlernt, sich während der Geburt zu entspannen und ihrem Körper zu vertrauen.
Ich brachte mein Kind damals in einem Geburtshaus – und nicht in einem Krankenhaus - zur Welt. Es war eine sehr kraftvolle, selbstbestimmte und wohlbehütete Geburt bei Kerzenlicht, bei der mich eine Hebamme sehr zugewandt und liebevoll begleitet hat.
Die Ausbildung
Während ihrer Ausbildung besuchte Carina Appl eine Woche lang eine Reihe von Seminaren, wo sie lernte, wie sie Schwangere und deren Partner vor, während und nach der Geburt umsorgen kann. Sie lernte verschiedene Wohlfühltechniken zu praktizieren und wurde auch für non-verbale Kommunikation sensibilisiert.
Thema ist dort auch, dass ich als Doula nicht in medizinische Belange eingreifen darf. Außerdem habe ich sehr viel Literatur gelesen - circa 30 bis 40 Bücher waren das. Und ich habe an einem Geburtsvorbereitungskurs teilgenommen. Zusätzlich dazu habe ich drei Geburten begleitet und anonymisiert dokumentiert.
Der Berufsalltag
Vor der Geburt trifft sich Carina Appl mit der Schwangeren und ihrem Partner etwa dreimal. Dabei geht es in erster Linie darum, welche Vorstellungen und Wünsche die Schwangere an sie hat, damit sie sich in der Phase vor der Geburt und danach geborgen und gut aufgehoben fühlt.
Genau fünf Wochen um den errechneten Geburtstermin bin ich dann an sieben Tagen in der Woche rund um die Uhr in Rufbereitschaft. Sobald die Wehen einsetzen, bin ich an der Seite der Gebärenden. Ich massiere sie, wenn sie das möchte, lese ihr etwas vor oder bin einfach nur da.
Das schönste Erlebnis
Viele kennen Doulas gar nicht. Wenn ich Frauen, die schon Mütter sind, von meinem Beruf erzähle, sagen nicht wenige: „Wenn ich gewusst hätte, dass es Doulas gibt, hätte ich auch eine gebucht“. Mein Highlight war, als ich meine beste Freundin bei der Geburt ihres Kindes als Doula begleiten durfte – und dann ihr Baby in den Händen hielt.
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