Neues Verfahren im Klinikum Leverkusen bei der Prostata-Bestrahlung entwickelt

Neues Verfahren im Klinikum Leverkusen bei der Prostata-Bestrahlung entwickelt

Das Klinikum Leverkusen hat ein neues Verfahren bei der Prostata-Bestrahlung entwickelt, das die Behandlung von Patienten mit Prostatakrebs revolutionieren könnte. Dieses innovative Verfahren ermöglicht eine präzisere und effektivere Strahlentherapie, die den Patienten eine bessere Heilungschance bietet. Durch die Kombination von modernster Technologie und expertise von Fachärzten soll die Lebensqualität der Patienten verbessert werden. Wir freuen uns, Ihnen diese bahnbrechende Entwicklung vorzustellen und bitten Sie, uns auf diesem Weg in die Zukunft der Krebsbehandlung zu begleiten.

Neues Verfahren im Klinikum Leverkusen: Abstandhalter bei Prostatabestrahlung entwickelt

Das Klinikum Leverkusen hat ein neues Verfahren zur Verhinderung möglicher Schäden an Darm und Blase bei der Bestrahlung der Prostata von Krebserkrankten entwickelt. Mit der Implantation eines sogenannten Hydrogel-Abstandhalters soll die räumliche Nähe zwischen Prostata und Rektum vergrößert werden, um die Strahlendosis auf das Rektum zu verringern.

Die gezielte Bestrahlung zur Abtötung bösartiger Zellen gehört bei Krebserkrankungen zu den Standard-Therapien. Bei der Anwendung an der Prostata bestehe aufgrund der räumlichen Nähe jedoch das Risiko von Schäden an der Blase und am Enddarm, erklärt das Klinikum in einer Pressemitteilung. „Diese unbeabsichtigten Folgen können zu Blasen-, Darm- und Sexualfunktionsstörungen führen.“

Abhilfe verschafft am Klinikum ab sofort die Implantation eines Hydrogel-Abstandhalters. „Mit einer Kanüle punktieren wir den Raum zwischen Rektum und Prostata, um im Anschluss das Gel einzuspritzen“, erklärt Oberarzt Tobias Kohl, der kürzlich die erste Operation dieser Art im Klinikum Leverkusen ausgeführt hat. Das fest werdende Gel sorgt für eine räumliche Distanz zwischen Prostata und Rektum, so der Oberarzt der Klinik für Urologie.

„Der entstandene Abstand verringert die Strahlendosis, die während einer anschließenden Prostatakrebs-Strahlentherapie auf das Rektum einwirkt“, erläutert Andrei Bunea, Facharzt für Strahlentherapie. „Auf diese Weise kann die Bestrahlung dank des Gels nun auch mit einer höheren Dosis in 20 statt knapp 40 Sitzungen stattfinden“, so der Leiter der Strahlentherapie 360° im Medilev-Ärztehaus, die bei derartigen Behandlungen eng mit dem Team des Klinikums zusammenarbeitet.

Pionierleistung im Klinikum Leverkusen: Hydrogel-Abstandhalter bei Prostata-Bestrahlung erstmals angewendet

Die Implantation des Hydrogel-Abstandhalters ist ein einfacher minimal-invasiver Eingriff, der in etwa einer halben Stunde abgeschlossen ist. „Das Resultat hingegen ist von langer Dauer“, fügt der Spezialist hinzu: „Der Hydrogel-Abstandhalter bleibt bis zum Ende der Strahlentherapie bestehen“. Nach rund sechs Monaten wird das Gel dann auf natürliche Weise vom Körper absorbiert und über den Urin ausgeschieden.

Daniel Porres, Chefarzt der Urologie, freut sich über die Premiere der Hydrogel-Implantation, die reibungslos verlaufen sei. Es sei der „Anfang vieler weiterer erfolgreicher Eingriffe zum Wohle der Patienten“. Schließlich gibt es laut dem Chefarzt gute wissenschaftliche Hinweise darauf, dass die negativen Auswirkungen einer Strahlentherapie der Prostata so deutlich verringert werden könnten.

„Damit ist dieser kleine urologische Eingriff eine wichtige Maßnahme zum Schutz der Lebensqualität von Patienten, die sich für die Strahlentherapie als Behandlung ihres Prostatakrebses entschieden haben“, so Porres. Eine alternative Möglichkeit zur Behandlung von Prostatakrebs sei die radikale Entfernung der Prostata, die „zu den etablierten Therapieoptionen in der Klinik für Urologie zählt“, heißt es in der Mitteilung des Klinikums weiter.