Wann ist mein Kind reif für Musicals von Disney und Co.?​

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Wann ist mein Kind reif für Musicals von Disney und Co.?​

Die Welt der Musicals von Disney und Co. ist voller Zauberei und Fantasie, die Kinderherzen höher schlagen lässt. Doch wann ist mein Kind eigentlich reif, um diese Welt zu entdecken? Einige Eltern denken, dass ihre kleinen Prinzen und Prinzessinnen bereits im Vorschulalter bereit sind, während andere erst ab dem Schulalter eine Einführung in die Welt der Musicals für angebracht halten. Doch was sind die richtigen Kriterien, um festzustellen, ob mein Kind bereit ist, sich auf diese musikalische Reise zu begeben?

Disney-Musicals für Kinder: Ab welchem Alter sind sie geeignet?

Die Weltpremiere des Musicals Hercules in Hamburg hat gezeigt, dass auch viele Familien mit Kindern angezogen werden. Ebenso wie bei den Aufführungen von Eiskönigin und König der Löwen sitzen kleine Mädchen in Elsa-Kleidern oder kleine Jungs mit Simba-Stofftieren gebannt in ihren Stühlen.

Aber ab welchem Alter sind die Themen in diesen Musicals denn überhaupt geeignet für Kinder? Und wie bereitet man die Kinder am besten auf das vor, was kommt?

Offizielle Altersbeschränkung: 3 Jahre

Offizielle Altersbeschränkung: 3 Jahre

Offiziell dürfen Kinder bereits ab einem Alter von drei Jahren in Disney-Musicals gehen. Stephan Jaekel von Stage Entertainment berichtet, dass man nur äußerst selten Kinder tatsächlich abweisen müsse, da sich Eltern und Erziehungsberechtigte normalerweise an diese Vorgabe hielten.

Aber natürlich erleben wir es manchmal, dass Eltern etwa beim König der Löwen tatsächlich mit ihren Kindern rausgehen müssen, weil das Kind nicht zu beruhigen ist und fragt: Ist der Papa wirklich tot?, erklärt Jaekel.

Vorbereitung ist alles

Vorbereitung ist alles

Jaekel rät, sich im Vorhinein Gedanken zu folgenden Fragen zu machen: Ist mein Kind überhaupt so lange aufnahmefähig? Kann mein Kind so lange stillsitzen und sich so benehmen, dass andere Gäste sich nicht gestört fühlen? Welche Reaktionen während der Show sind möglich? Was macht das Gesehene langfristig mit meinem Kind?

Diese Fragen können je nach Kind auch bei gleichem Alter höchst unterschiedlich ausfallen.

Keine unnötige Brutalität

Keine unnötige Brutalität

Generell seien die Disney-Musicals jedoch so inszeniert, dass man keine unnötige Brutalität auf der Bühne zeigte. Der Tod von Simbas Vater Mufasa im Musical König der Löwen werde beispielsweise mit einer gewissen Poesie dargestellt, so Jaekel.

Er fällt rückwärts von einem Seil getragen in den Graben, aber dann liegt er ganz ruhig am Boden - ohne, dass man Blut oder dergleichen sieht. Daraufhin wird er durch einen Bühnenlift sanft nach oben gehoben, wo er dann zeremoniell von den Löwinnen betrauert wird, beschreibt der Kommunikationsdirektor.

Dies sei für ihn eine behutsam gesetzte Todesszene. Diese Darstellungsform abstrahiere den Tod ein Stück weit und entbrutalisiere ihn.

Erziehungsexperte: Erster Musical-Besuch nicht vor dem Vorschulalter

Erziehungsexperte: Erster Musical-Besuch nicht vor dem Vorschulalter

Die Pädagogin und Erziehungsberaterin Inke Hummel sagt, dass sie so einen Musical-Besuch generell eher erst für Kinder ab dem Vorschulalter empfiehlt, das heißt etwa vom Beginn des vierten Lebensjahres an.

Manche Kinder kommen etwas angstsensitiver auf die Welt, während andere so eine Darstellung von Gut und Böse besser wegstecken können, so Hummel.

Daher sollte man individuell auf sein Kind achten. Außerdem sei es für die Kinder sehr hilfreich, wenn man sich im Vorhinein zuerst gemeinsam dem Thema des Musicals durch ein Buch annähern würde.

Dies sei besser geeignet als ein Film. Dadurch können die Kinder in einem langsamen Tempo in die Geschichte eintauchen und überhaupt erst einmal verstehen, wer genau die Akteure sind. Außerdem ist es beruhigend für Kinder, wenn sie dann bereits wissen, dass die Geschichte gut ausgehen wird, so Hummel.

Auch die Musik gemeinsam hören, könne helfen, damit die Kinder möglichst viel Wissen hätten, an das sie andocken könnten, sodass während des Musicals nicht jeder Moment quasi etwas Neues sei.

Über das Erlebte sprechen - manchmal ein halbes Jahr lang

Über das Erlebte sprechen - manchmal ein halbes Jahr lang

Hummel erklärt, dass manche Kinder in diesen Musicals wahrscheinlich zum ersten Mal mit komplexeren und negativen Themen wie Ausgrenzung oder sogar Mord konfrontiert würden.

Wichtig ist, dass so ein Erlebnis von den Eltern begleitet wird und man viel darüber spricht. Gerade wenn das Kind vorher eher nur Bobo Siebenschläfer oder Wimmelbücher konsumiert hat, so die selbstständige Familienbegleiterin auch Bonn.

Nach dem Musical-Besuch könne es sein, dass das Kind, das Erlebte erst einmal verarbeiten und einsortieren müsse. Bei manchen Kindern bedeute dies, dass man ein halbes Jahr lang immer wieder darüber sprechen müsse, da die Welt des Kindes danach schlicht eine andere sei.

Schließlich sollte man darauf vorbereitet sein, dass die Kinder bei gruseligen Szenen wahrscheinlich auf dem Schoß der Erwachsenen sitzen wollten und man zwischendurch vielleicht einiges erklären müsse, sagt Hummel.

Ich finde es wichtig, dass die Eltern nicht erwarten, dass ein Musical-Besuch mit kleinen Kindern so abläuft, wie er es mit Erwachsenen würde, so die Pädagogin.

Andreas Möller

Ich bin Andreas, ein Redakteur der Website Uslar Hier, eine nationale Zeitung für das Zeitgeschehen. Als Redakteur auf dieser Plattform verfasse ich Artikel mit strenger Objektivität, um unseren Lesern stets die neuesten Nachrichten zu liefern. Meine Leidenschaft für Journalismus und mein Engagement für die Wahrheit spiegeln sich in meinen Beiträgen wider, während ich kontinuierlich daran arbeite, unsere Leserschaft mit relevanten und informativen Inhalten zu versorgen.

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